IUF logo; clicking here returns you to the home page.
IUL
Vereinigt Lebensmittel-, Landwirtschafts- und HotelarbeitnehmerInnen weltweit



Asbest ist der größte industrielle Killer der Welt – Verbietet es jetzt!

An die IUL Web-Site geschickt am 26-Apr-2006

Diesen Artikel an eine/n Bekannte/n weiterleiten.

Das Gesundheitsamt von Kansas City hat das Clarion Hotel KCI geschlossen, als im Zuge von Renovierungsarbeiten festgestellt worden war, dass die Arbeiter und die Gäste Asbest ausgesetzt waren. Den Beamten zufolge waren die Gäste wahrscheinlich einer nur „extrem niedrigen“ Belastung ausgesetzt. Für die Arbeiter, die die Materialien stundenlang handhabten, war die Asbestbelastung jedoch ungleich höher. Die Hotelbesitzer hatten eine Baugenehmigung für die Renovierung, jedoch nicht für die Asbestbeseitigung. Die Arbeiter waren dafür nicht geschult und nach staatlichem Gesetz auch gar nicht dazu berechtigt. Da das Hotel in den 1970er Jahren erbaut worden war, hatten die Besitzer nicht daran gedacht, dass die Kacheln asbesthaltig sein könnten.

The Kansas City Star, 21. März 2006


Am 28. April, dem internationalen Arbeitergedenktag, mobilisieren die Gewerkschaften dieses Jahr auf nationaler und internationaler Ebene, damit die Regierungen Maßnahmen für ein weltweites Verbot für die Produktion, die Ein- und Ausfuhr und den Einsatz sämtlicher Asbestprodukte ergreifen, einen staatlich geförderten Übergang sichern und nachhaltige Arbeitsplätze gewährleisten und dafür sorgen, dass den weltweiten Opfern der tödlichen Faser Gerechtigkeit widerfährt.

Asbest ist der größte industrielle Killer der Welt und fordert jährlich mindestens 100.000 Menschenleben. Nach Berechnungen der IAO könnten asbestbedingte Erkrankungen weltweit 10 Millionen Todesfälle verursachen. Die Opfer, die nicht sterben, leiden unter lebenslanger Behinderung.

IUL-Mitglieder in allen Industriezweigen sind Asbest in irgendeiner Form ausgesetzt – in der Landwirtschaft, in der Lebensmittelverarbeitung, in den Hotels, Restaurants und Catering-Betrieben, überall dort, wo Asbest und asbesthaltige Materialien zur Wärmedämmung und als Feuerschutzmittel eingesetzt wurden und immer noch werden. Asbest findet sich in Feuerschutzplatten, in Anstrichen und anderen Baumaterialien, in Rohren und Heizanlagen, Fliesen und Kacheln und in Maschinenanlagen.

Es gibt weder einen sicheren Einsatz von Asbest, noch einen sicheren Belastungsgrad – alle Formen von Asbest sind hochgradig krebserregend. Eine „Regulierung“ ist keine Lösung – der Einsatz von Asbest ist zwar grundsätzlich gesetzlichen Regelungen unterworfen und wird zum Beispiel in den USA von den öffentlichen Behörden überwacht, zugleich fährt das Land aber fort, jährlich über 30 Millionen Pfund (ca. 14 Millionen kg) davon einzusetzen und Jahr für Jahr über eine Million Arbeiter Asbest auszusetzen. Ihre Namen werden erst bekannt werden, wenn sie in den Krebsstatistiken erscheinen, es sei denn, es wird jetzt etwas unternommen.

Obwohl die Gefahren von Asbest seit Jahrzehnten bekannt sind, blüht und gedeiht die Asbestindustrie und ist immer noch mächtig und wendig genug, um zu verhindern, dass Asbest in die UN-Liste extrem gefährlicher Substanzen aufgenommen wird, die in die Entwicklungsländer ohne ihr Wissen und Einverständnis nicht exportiert werden dürfen (PIC). Die IUL drängt die IAO, eine klare und entschlossene Position einzunehmen und ein weltweites Verbot zu unterstützen. Wir rufen alle Mitgliedsverbände auf, sich bei ihren nationalen Dachverbänden zu informieren, wie sie sich effektiv an der Kampagne beteiligen können.

_____________________________________
Regelmäßig aktualisierte Nachrichten über die Kampagne für ein weltweites Asbestverbot finden sich unter Website des Sekretariats für ein internationales Asbestverbot, die eine Übersetzungshilfe enthält.