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IUL
Vereinigt Lebensmittel-, Landwirtschafts- und HotelarbeitnehmerInnen weltweit


L�ndliche Besch�ftigung/Armut/Rechte im Brennpunkt der Internationalen Arbeitskonferenz

An die IUL Web-Site geschickt am 18-Jun-2008

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Auf der diesj�hrigen Internationalen Arbeitskonferenz (Genf, 28. Mai - 13. Juni 2008) fand die erste Diskussion �ber Fragen der l�ndlichen Besch�ftigung in der IAO seit 20 Jahren statt. Ein Ausschuss hatte den Auftrag, Art, Umfang und die sich wandelnden Muster der l�ndlichen Besch�ftigung zu �berpr�fen und eine umfassende Strategie zur F�rderung der Besch�ftigung und menschenw�rdiger Arbeit in l�ndlichen Gebieten zu entwickeln. Der Ausschuss hatte ferner die Aufgabe, einen Aktionsplan der IAO zur Umsetzung der Strategie auszuarbeiten.

Nach dreiw�chigen schwierigen Verhandlungen �ber Formulierungen dessen, was universal als grundlegende Rechte anerkannt werden sollte, darunter kostenlose Bildung und Zugang zu Trinkwasser, einigte sich der Ausschuss schlie�lich �ber eine Reihe von Schlussfolgerungen und einen Aktionsplan.

Der Aktionsplan anerkennt die entscheidende Rolle der Landwirtschaft in der Entwicklung und fordert ein "f�rderliches politisches Umfeld, das angemessene Institutionen, menschenw�rdige Arbeit sowie ausreichende, gut gezielte �ffentliche und private Investitionen gew�hrleistet".

Die Defizite an menschenw�rdiger Arbeit in der Landwirtschaft wurden in dem vom IAA erstellten Sachbericht ersch�pfend behandelt. Der Bericht wies auf das Fehlen grundlegender Rechte f�r Landarbeiter hin und zeigte den Zusammenhang mit bedeutenden Gesundheits- und Sicherheitsproblemen, dem weitverbreiteten Einsatz von Kinderarbeit und dem Mangel an Sozialschutz und sozialer Sicherheit f�r Landarbeiter auf.

In den Schlussfolgerungen des Ausschusses wurde die Rolle von Gewerkschaften angeregter Initiativen wie RENATRE (das Landesregister der Landarbeiter in Argentinien, das Saisonarbeitern Sozialschutz sichert) und des Besch�ftigungsgarantiegesetzes in Indien anerkannt.

Die Arbeitnehmergruppe und ihr Sprecher, James Ritchie vom IUL-Mitgliedsverband Neuseel�ndische Molkereiarbeitergewerkschaft, begr��ten die Schlussfolgerungen der Tagung und den Aktionsplan. Ritchie erkl�rte, dass die Arbeitnehmergruppe vor allem �ber die Feststellung in den Schlussfolgerungen erfreut sei, wonach menschenw�rdige Arbeit f�r alle Formen der Besch�ftigungsverh�ltnisse zu gelten habe, sowie �ber die eindeutige Forderung nach Investitionen zum Wiederaufbau l�ndlicher Infrastrukturen und die Zusage der IAO, darauf hinzuarbeiten, dass die globale "soziale Grundsicherung" auch auf l�ndliche Gebiete ausgedehnt werde.

Er warnte jedoch, dass l�ndliche Armut nicht getrennt von den Triebkr�ften betrachtet werden k�nne, die das Wesen der globalen Ern�hrungskette ver�ndern: "Die Folgen der zunehmenden Konzentration im Einzelhandel und die Dominierung der Kette durch eine kleine Zahl von Superm�rkten, der wachsende Einfluss der Rohstoffh�ndler und die Folgen einer zunehmenden Finanzialisierung der Landwirtschaft".

Der Arbeitnehmergruppe gelang es, die Zustimmung der IAO zu Untersuchungen der Besch�ftigungskonsequenzen von Biotreibstoffen zu erhalten, und sie konnte ferner die Annahme einer Entschlie�ung �ber die Rolle der IAO und ihrer Mitglieder im Kampf gegen die Krise der Nahrungsmittelpreise erreichen. Mit der Entschlie�ung wird die IAO beauftragt, eine dreigliedrige Fachtagung �ber die Ern�hrungskrise und ihre Folgen f�r menschenw�rdige Arbeit einzuberufen.

Der vollst�ndige Bericht �ber die Beratungen des Ausschusses, die Schlussfolgerungen mit dem Aktionsplan und die Entschlie�ung finden sich hier auf der Website der IAO (englische Fassung).