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IUL
Vereinigt Lebensmittel-, Landwirtschafts- und HotelarbeitnehmerInnen weltweit


Einsch�chterung und Massenk�ndigungen im Y�rsan Molkereibetrieb, T�rkei

An die IUL Web-Site geschickt am 13-Feb-2008

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Die Belegschaft steht weiterhin geschlossen hinter ihrer Gewerkschaft im Y�rsan Molkereibetrieb, in dem die Unternehmensleitung in einem brutalen Angriff auf die Gewerkschaftsrechte alle 400 gewerkschaftlich organisierten Mitarbeiter entlassen hat.

Nachdem sie vier Monate lang um ihr Recht auf Mitgliedschaft bei dem IUL-Mitgliedsverband TEKGIDA-Is gek�mpft haben, ersuchen 400 Besch�ftigte des Y�rsan-Molkereibetriebs in Susurluk-Balikesir, T�rkei, um Eure Unterst�tzung. Y�rsan exportiert Fertigprodukte der Marke Y�rsan in die USA, nach Europa und in den Nahen Osten und es beliefert das Fluglinien-Catering der Japan Air Lines mit K�se, Joghurt und Granatapfelsaft.

Bei seinen brutalen Angriffen auf die grundlegenden Gewerkschaftsrechte der Arbeitnehmer schreckte das Unternehmen vor Gewaltandrohung und massiver Einsch�chterung nicht zur�ck. Mehmet Karaman, Mitglied der TEKGIDA-Is, wurde gewaltsam in ein Haus in einem Weingarten verschleppt und damit bedroht, dass man ihm in den Fu� schie�en w�rde, sollte er nicht aus der Gewerkschaft austreten. Als sich die Arbeitnehmer auch durch Gewaltandrohung nicht dazu bewegen lie�en, auf ihr Recht auf Mitgliedschaft bei der Gewerkschaft und Kollektivverhandlungen zu verzichten, entlie� das Unternehmen alle 400 Gewerkschaftsmitglieder. Am 5. Dezember erhielten die ersten 12 Arbeitnehmer die K�ndigung, am 7. Dezember waren es 110 und am Tag darauf 240. Bis zum 9. Dezember waren s�mtliche 400 gewerkschaftlich organisierten Arbeitnehmer entlassen.

Das Unternehmen attackierte die Gewerkschaft und die grundlegenden Gewerkschaftsrechte dar�ber hinaus in zwei gro�en nationalen Zeitungen, in denen es behauptete, der Friede am Arbeitsplatz w�rde durch die �negativen Umtriebe mancher Leute� zerst�rt. F�r die Unternehmensleitung des Y�rsan Molkereibetriebs stellt die Aus�bung der Menschenrechte also �negative Umtriebe� dar! Bevor die Arbeitnehmer dazu �bergingen, ihr Recht auf Mitgliedschaft bei der Gewerkschaft einzufordern, verfolgte Y�rsan mit dem systematischen Einsatz von �Praktikanten� anstelle von Festangestellten eine Besch�ftigungspolitik, die im eklatanten Widerspruch zum t�rkischen Arbeitsrecht steht.

Die Gewerkschaft und die IUL haben diese Einstellung und die repressiven Ma�nahmen des Y�rsan-Managements verurteilt. Die TEKGIDA-Is unterlie� keine Bem�hung, um auf der Grundlage des t�rkischen Arbeitsgesetzes und auf dem Rechtsweg zu einer fairen Einigung zu gelangen. Bislang vergeblich. Daher ruft die IUL ihre Mitglieder und Unterst�tzer auf, an das Unternehmen zu schreiben und sich mit den 400 mutigen Arbeitnehmern solidarisch zu erkl�ren. Fordert das Y�rsan Molkereiunternehmen auf, die grundlegenden Rechte am Arbeitsplatz zu respektieren!

Im Oktober 2008 entschied der Oberste Gerichtshof der T�rkei, dass die Massenentlassungen illegal seien, und verurteilte Y�rsan Dairy zu den h�chsten Entsch�digungszahlungen, die in der T�rkei im Zusammenhang mit illegalen Entlassungen jemals auferlegt wurden. Obwohl TEKGIDA-IS bei Y�rsan Dairy den Gro�teil ihrer Mitgliedschaft verloren hat, setzt die Gewerkschaft den Kampf um Gewerkschaftsrechte in diesem und anderen Unternehmen, in denen Arbeitnehmer ausgebeutet und ihre Rechte mit F��en getreten werden, fort.