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IUL
Vereinigt Lebensmittel-, Landwirtschafts- und HotelarbeitnehmerInnen weltweit


Verst�rkte gewerkschaftsfeindliche Aggressionen bei Unilever Pakistan

An die IUL Web-Site geschickt am 08-Feb-2008

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Die Angriffe der Unilever-Betriebsleitung gegen die Gewerkschaft und die Gewerkschaftsrechte in der Fabrik in Rahim Yar Khan, Pakistan, dauern an und haben sogar an Intensit�t zugenommen, seit die IUL in einer Eingabe an die OECD im vorigen Jahr dem Unternehmen grundlegende Verletzungen der OECD-Richtlinien f�r multinationale Unternehmenvorgeworfen hat. Die Eingabe der IUL erfolgte im November vorigen Jahres, nachdem die Betriebsleitung bis auf 5 alle 292 Zeitarbeitnehmer des Betriebs entlassen hatte, weil die Gewerkschaft zuvor angek�ndigt hatte, Zeitarbeitnehmer als Mitglieder aufzunehmen und ihnen dabei zu helfen, den ihnen laut Gesetz nach neunmonatiger ununterbrochener T�tigkeit zustehenden Status von Dauerbesch�ftigten zu erhalten. Alle entlassenen Zeitarbeitnehmer wurden durch Arbeitnehmer von Leiharbeitsfirmen ersetzt, die nicht einmal theoretisch das Recht haben, irgendwann einmal den Dauerbesch�ftigtenstatus zu erwerben. Leiharbeiter - bei denen es sich formal um Besch�ftigte von Leiharbeitsagenturen, nicht aber von Unilever handelt - k�nnen einer Gewerkschaft der Unilever-Arbeitnehmer nicht beitreten.

Die Massenentlassungen erfolgten, nachdem die Betriebsleitung bewaffnete Polizeikr�fte und Elitetruppen und zus�tzliche bewaffnete Sicherheitskr�fte zu Hilfe gerufen hatte - in deren Anwesenheit die entlassenen Arbeitnehmer bei ihrem Eintreffen zur Fr�hschicht ihre K�ndigungsschreiben unterzeichnen mussten. Die bewaffneten Polizei- und Sicherheitskr�fte sind nach wie vor im Einsatz. Die Betriebsleitung hat sogar den fr�heren G�steraum der Fabrik f�r die Polizei zur Verf�gung gestellt!

W�hrend sich die Gewerkschaft weiterhin darum bem�ht, die entlassenen Arbeitnehmer zu verteidigen und ihre Wiedereinstellung zu erreichen, hat die Betriebsleitung nunmehr damit begonnen, gegen die Rolle der Gewerkschaft bei Kollektivverhandlungen und ihre F�hrungsposition im Betrieb vorzugehen. Sie verweigert dem Generalsekret�r der Gewerkschaft Said Zaman (der gleichzeitig Generalsekret�r des IUL-Mitgliedsverbandes Unilever Employees Federation of Pakistan ist) die Teilnahme an Verhandlungen zur Beilegung des Konflikts. Die starke Polizeipr�senz macht deutlich, dass Gewerkschaftsfunktion�re verhaftet werden k�nnen, wenn sie den Versuch unternehmen, mit ihren Mitgliedern im Betrieb zusammenzutreffen, und die Betriebsleitung dr�ngt die Arbeitnehmer, die Beteiligung des Generalsekret�rs an den bevorstehenden Gewerkschaftswahlen im Betrieb zu erschweren. Gewerkschaftsfunktion�re, Betriebsvertrauensleute und aktive Mitglieder sind immer wieder an andere Arbeitspl�tze und sogar an andere Maschinen versetzt worden, womit ganz offensichtlich versucht wurde, die M�glichkeiten der Gewerkschaft zu beschr�nken, mit ihren Mitgliedern in Verbindung zu treten und sie zu unterst�tzen. Gewerkschaftsmitgliedern wurde angedroht, einem "Reserveteam" zugeteilt zu werden und ihre Arbeit von weiteren Leiharbeitnehmern verrichten zu lassen.

Bisher galt die Praxis, in Bezug auf die j�hrlichen Lohn- und Gehaltsanpassungen die Gewerkschaft zu konsultieren, doch in diesem Jahr hat die Betriebsleitung die schriftliche Bitte der Gewerkschaft um entsprechende Gespr�che ignoriert und den wenigen Arbeitnehmern, die das gewerkschaftsfeindliche Verhalten unterst�tzen, gr��ere Lohnerh�hungen gew�hrt. Unilever Pakistan scheint somit dieselbe Strategie zu verfolgen, die Unilever in Assam, Indien angewandt hat, wo die Unternehmensleitung aktiv eingriff, um die bestehende Gewerkschaftsf�hrung zu schw�chen, indem sie im Verlauf einer langen Aussperrung eine arbeitgeberh�rige Organisation anstelle der legitimen Gewerkschaft f�rderte.

Dessen ungeachtet heimst das Unilever-Management in Asien weiter Preise und Auszeichnungen ein -so erst vor kurzem den Asian Corporate Social Responsibility Award f�r "hervorragende Arbeitsbeziehungen"...