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IUL
Vereinigt Lebensmittel-, Landwirtschafts- und HotelarbeitnehmerInnen weltweit


Europ�ische Unilever-Arbeitnehmer fordern das Unternehmen auf, in Bezug auf Musim Mas Palm�l aktiv zu werden

An die IUL Web-Site geschickt am 23-Mar-2006

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Der Name des anglo-niederl�ndischen TNKs Unilever ist sicherlich nicht jedermann gel�ufig. Doch die 400 Marken des Unternehmens machen es zum weltweit drittgr��ten Lebensmittelunternehmen (nach Nestl� und Kraft), zum weltweiten Marktf�hrer bei Reinigungsmitteln und zur Nummer drei bei Seifen und Kosmetika. Sucht man den Namen Unilever auf Supermarktregalen, wird man nicht f�ndig. Doch in aller Welt kennen Verbraucher Mayonnaise und Salatdressing der Marken Helmann�s und Wish-Bone, Margarine und Brotaufstrich der Marken Becel, Flora, Blue Band, Rama, Country Crock und Doriana, Speiseeise von Heartbrand, Cornetta, Carte d�or und Magnum, Suppen, So�en, W�rzen und Dressings von Knorr, Slim Fast Di�tprodukte, Lipton und Brooke Bond Tee sowie Reinigungsmittel, Seifen und Kosmetika der Marken Cif, Comfort, Dove, Lifebuoy, Lux, Omo, Persil, Ponds, Rexona, Signal, Sunsilk und Vaseline. Alles das ist Unilever.

Viele dieser Erzeugnisse enthalten Palm�l oder aus Palm�l gewonnene chemische Stoffe. Unilever ist ein Gro�abnehmer von Palm�l - in so hohem Ma�e, dass sein "Manager f�r nachhaltige Landwirtschaft" Jan Kees Vis der gesch�ftsf�hrende Pr�sident des Runden Tisches f�r nachhaltiges Palm�l (RSPO) ist, einer "Mehrparteien"-Organisation, der Palm�lerzeuger, �verbraucher und -h�ndler sowie Nicht-Regierungsorganisation wie Oxfam und WWF angeh�ren und die sich aktiv darum bem�ht, einer �u�erst zerst�rerischen Branche einen gr�nen Anstrich zu geben.

Gewerkschaften und Arbeitnehmer bei Unilever Europa fordern nunmehr �ber den Europ�ischen Unilever-Betriebsrat das Unternehmen auf, sich von einem besonders ber�chtigten Erzeuger zu distanzieren - der PT Musim Mas aus Indonesien. Unilever wei� �ber Musim Mas Bescheid, weil die IUL und andere Gewerkschaftsorganisationen den RSPO aufgefordert haben, gegen dieses Unternehmen, das dem RSPO-Vorstand angeh�rt, vorzugehen. Um seine Arbeitnehmer daran zu hindern, ihre gewerkschaftlichen Rechte auszu�ben, hat Musim Mas im vorigen Jahr auf einen Streich 700 Gewerkschaftsmitglieder entlassen, die Verl�ngerung der Vertr�ge weiterer 300 als Tagel�hner besch�ftigter Gewerkschaftsmitglieder abgelehnt, 700 Arbeitnehmer und ihre Familien aus den Plantagenunterk�nften vertrieben und bewirkt, dass sechs Gewerkschaftsfunktion�re verhaftet und verurteilt wurden. All dies geschah auf der Plantage und in der Raffinerie des Unternehmens in Pelalawan, Sumatra. Jan Kees Vis und der RSPO aber meinen, dass gehe sie nichts an. (Zu weiteren Informationen hier klicken).

Am 15. M�rz hat der Vorsitzende des Europ�ischen Unilever-Betriebsrats im Namen von 52 000 durch diesen Betriebsrat vertretenen Arbeitnehmern an den Unilever-Konzernchef Patrick Cescau geschrieben, "um unseren Besorgnissen als Unilever-Arbeitnehmer, als Verbraucher und als B�rger Europas Ausdruck zu geben. Unilever fertigt m�glicherweise ein breites Spektrum an Produkten f�r den Verbrauch in Europa und den Export ins Ausland, die als Bestandteile Palm�lerzeugnisse von Musim Mas enthalten. Die Verwendung dieser mit dem Makel gravierender Rechtsverletzungen behafteten Bestandteile ist nicht akzeptabel". Dieses Schreiben, in dem das Unternehmen aufgefordert wird, Musim Mas �ber diese Besorgnisse zu unterrichten, schlie�t mit der Feststellung: "Falls Unilever die Ansicht vertritt, dass das Unternehmen in keiner Weise Musim Mas Erzeugnisse verwendet, w�rde es ihm obliegen, seine Palm�lbezugsquellen �ffentlich darzulegen und hierzu ein unabh�ngiges Pr�fungsverfahren einzuleiten. Unilever-Arbeitnehmer, Verbraucher und alle, die f�r Menschenrechte und verantwortungsbewusste Unternehmenspraktiken eintreten, k�nnen sich nicht mit weniger zufriedengeben".

Zum vollen Wortlaut des Schreibens an Unilever (im pdf Format) hier klicken.