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IUL
Vereinigt Lebensmittel-, Landwirtschafts- und HotelarbeitnehmerInnen weltweit


B�rgerinnen und B�rger k�mpfen gemeinsam mit InBev-Arbeitnehmern gegen den massiven Abbau von Arbeitspl�tzen und die Schlie�ung der historischen Brauereien Hoegaarden und Bellevue

An die IUL Web-Site geschickt am 23-Jan-2006

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In der ersten Dezemberwoche k�ndigte InBev Belgien an, die Bellevue-Brauerei in Br�ssel und die Brauerei in dem kleinen Dorf Hoegaarden, wo das bekannte Wei�bier gleichen Namens seit Jahrhunderten produziert wird, schlie�en zu wollen. Groteskerweise erfolgte die Mitteilung gerade zu dem Zeitpunkt, da Pierre Celis, der die Produktion des ber�hmten Wei�biers 1965 erfolgreich wiederaufgenommen hatte, von den Lokalbeh�rden Hoegaardens zum Ehrenb�rger ernannt wurde. Wieder einmal straft InBev seinen Werbeanspruch als "Lokalbrauer der Welt" L�gen. Im vorigen Jahr hat das Unternehmen trotz massiver Proteste der Bev�lkerung die Brauerei im Vereinigten K�nigreich geschlossen, die seit Jahrhunderten die Biermarke "Cream of Manchester" produziert hatte (Boddington�s Ale).

Am 10. Dezember nahmen rund 3 000 B�rgerinnen und B�rger und Pers�nlichkeiten aus der Politik gemeinsam mit Arbeitnehmern und Arbeitnehmerinnen von InBev an einer Massendemonstration gegen die Schlie�ung teil. Wenige Tage sp�ter gab die InBev-Unternehmensleitung die Namen von 45 freigesetzten Arbeitnehmern in der InBev-Zentrale in L�wen bekannt, ehe eine Einigung �ber einen Sozialplan erzielt wurde. Diese 45 Freisetzungen erfolgten im Rahmen eines fr�heren Umstrukturierungsplans, der zusammen mit der Schlie�ung von Hoegaarden und einer j�ngeren Umstrukturierung insgesamt 232 Arbeitsplatzverluste (davon 59 in Hoegaarden) bedeutete. Dieser unsoziale Akt stand im Gegensatz zu allen fr�heren Praktiken und zu den in Treu und Glauben gef�hrten Verhandlungen seit InBev zugesagt hatte, keine Arbeitnehmer zu entlassen, solange Verhandlungen liefen. Am 16. Dezember traten die Brauereien Bellevue und Hoegaarden f�r einen Tag in den Streik: 200 Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen blockierten den Eingang zur Verwaltungszentrale in L�wen.


Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen von Hoegaarden und Bellevue streiken am 16. Dezember

Obwohl die Verhandlungen andauern, sind die Beziehungen zwischen der Unternehmensleitung und den Gewerkschaften jetzt �u�erst gespannt. Die belgischen Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen wurden von Gewerkschaftern in Frankreich unterst�tzt, wo InBev mehr als 300 Arbeitspl�tze aufheben will. InBev, nach dem Volumen bereits jetzt das gr��te globale Brauereiunternehmen, bem�ht sich mit allen Mitteln, Anheuser Busch als das gewinnst�rkste Brauereiunternehmen der Welt abzul�sen. Die globale Strategie des Unternehmens geht dahin, die Betriebst�tigkeiten umzustrukturieren und Brauereien in den etablierten M�rkten Westeuropa und Kanada zu schlie�en, w�hrend gleichzeitig in den Entwicklungsm�rkten Russland, China und Lateinamerika weiter expandiert wird.

F�hrungskr�fte von InBev werden zunehmend aus den Kreisen der fr�heren Manager von AmBev ausgew�hlt, dem gro�en brasilianischen Brauereiunternehmen, mit dem die in Belgien beheimatete Interbrew 2004 fusionierte. Der neue Konzernchef Carlos Brito kommt von AmBev, dem Unternehmen, das nach der Fusion der brasilianischen Brauereien Brahma und Antartica die H�lfte der Brauereien in Brasilien geschlossen hat. Belgische Gewerkschafter lernten die brutalen Managementmethoden von AmBev kennen, als sie Brasilien im November 2005 zur Teilnahme an der IUL-Konferenz �ber InBev besuchten (Hintergrund).