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IUL
Vereinigt Lebensmittel-, Landwirtschafts- und HotelarbeitnehmerInnen weltweit


Verst�rkte gewerkschaftsfeindliche Haltung bei PepsiCo Polen: Gewerkschaftsvorsitzender entlassen, Unternehmen lehnt ein Vorgehen gegen sexuelle Bel�stigungen nach wie vor ab

An die IUL Web-Site geschickt am 13-Jan-2006

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Die Leitung des Frito-Lay Snackfoodbetriebs von PepsiCo in Grodzisk, Polen (in der N�he von Warschau) hat ihre Angriffe gegen das Sekretariat der Lebensmittelarbeitnehmer der NSZZ Solidarnosc mit der am 14. Dezember erfolgten Entlassung des Gewerkschaftssekret�rs verst�rkt. Diese j�ngste gewerkschaftsfeindliche Ma�nahme erfolgt vor dem Hintergrund der wachsenden Unterst�tzung, die die Opfer sexueller Bel�stigungen in dem Betrieb sowohl in Polen als auch auf internationaler Ebene finden.

Der Gewerkschaftsvorsitzende Slawomir Zagrajek wurde als Reaktion auf einen Angriff gegen die Gewerkschaft in der Boulevardzeitung "Super Express" entlassen, wonach die Gewerkschaft weniger Mitglieder als behauptet haben sollte und der Vorsitzende deshalb sein Gehalt als hauptamtlicher Gewerkschaftsfunktion�r illegal beziehe. Wegen des gewerkschaftsfeindlichen Klimas in dem Betrieb, in dem die Leitung seit Jahren Verhandlungen �ber eine Verl�ngerung des Tarifvertrags ablehnt und eine Atmosph�re der Angst herrscht, hat die Gewerkschaft regelm��ig die Beitr�ge eingezogen und sich nicht auf ein Lohnabzugssystem verlassen. Die Betriebsleitung reagierte unverz�glich auf den Artikel in der Boulevardpresse, indem sie ein Team (wozu auch ein Notar geh�rte) in den Betrieb holte, das von allen Arbeitnehmern eine Erkl�rung �ber ihre Gewerkschaftszugeh�rigkeit forderte. Obwohl diese Erkl�rungen bisher noch nicht den Vertretern der Gewerkschaft vorgelegt wurden (die gegen das Verfahren protestierten, weil es illegal und darauf angelegt war, die Arbeitnehmer einzusch�chtern), behauptet das Unternehmen, die Ergebnisse stimmten mit den "Feststellungen" des Zeitungartikels �berein, und nahm unverz�glich die Entlassung des Gewerkschaftsvorsitzenden Zagrajek vor.

Diese sch�ndliche Verletzung von Gewerkschaftsrechten ist nicht die erste im Betrieb. Mit internationaler Unterst�tzung k�mpft die Gewerkschaft weiter gegen die Bestrafung von acht Arbeitnehmerinnen, die Opfer oder Zeugen sexueller Bel�stigungen durch einen Schichtleiter waren und im Dezember 2004 entlassen oder zur K�ndigung gezwungen wurden (zu Hintergrundinformationen hier klicken). Diese acht Frauen waren s�mtlich Gewerkschaftsmitglieder. Das b�sartige gewerkschaftsfeindliche Klima im Betrieb erkl�rt, warum Gewerkschaftsmitglieder z�gern, ihre Gewerkschaftszugeh�rigkeit offenzulegen.

Die lokale Betriebsleitung und die PespiCo-Konzernzentrale haben jede Verwantwortung f�r die im Betrieb g�ngigen systematischen sexuellen Bel�stigungen sowie Verhandlungen �ber die Wiedereinstellung der bestraften Arbeitnehmerinnen abgelehnt, wobei sie nach wie vor der ehemaligen Aufsichtskraft Rechtshilfe leisten. Als die IUL gegen die ungesetzliche Entlassung von Zagrajek beim neugew�hlten polnischen Ministerpr�sidenten protestierte, reagierte die Regierung, indem sie ... das Schreiben an den Chef von Frito-Lay Polen weiterreichte, der in einer Mitteilung an die IUL bestritten hat, dass Arbeitnehmer aufgefordert worden seien, ihre Gewerkschaftszugeh�rigkeit offenzulegen, obwohl genau das der Fall war.

Die IUL bereitet Klagen gegen die Regierung Polens bei der IAO wegen der Verletzung internationaler �bereinkommen �ber Nicht-Diskriminierung und das Recht der Arbeitnehmer auf Beitritt zu einer Gewerkschaft vor. Wir pr�fen ferner M�glichkeiten, den direkten internationalen Druck auf die Muttergesellschaft PepsiCo zu verst�rken.