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IUL
Vereinigt Lebensmittel-, Landwirtschafts- und HotelarbeitnehmerInnen weltweit


SABMiller �bernimmt gewerkschaftsfreie kolumbianische Brauerei

An die IUL Web-Site geschickt am 19-Aug-2005

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n den 1980er und fr�hen 1990er Jahren unterst�tzten die IUL und viele ihrer Mitgliedsverb�nde auf internationaler Ebene die Bem�hungen um den Aufbau einer starken Gewerkschaft im Brauereiunternehmen Bavaria, einem der gr��ten Unternehmen Kolumbiens, an dem der transnationale Brauereikonzern SABMiller vor kurzem eine Mehrheitsbeteiligung erworben hat.

Unter der F�hrung von Luiz Pedraza, dem derzeitigen Vertreter der IUL in Kolumbien, entwickelte sich die Gewerkschaft zu einer bedeutenden, mehrere tausend Mitglieder starken Kraft innerhalb von Bavaria. Ihre St�rke gewann sie durch z�he Organisierungsarbeit und, wann immer notwendig, durch Auseinandersetzungen mit dem Unternehmen. Zu diesen Auseinandersetzungen geh�rte auch ein im M�rz 1991 mit betr�chtlicher internationaler Unterst�tzung erfolgreich durchgef�hrter Streik, mit dem der erste Landestarifvertrag dieser Art im privaten Sektor der kolumbianischen Wirtschaft erreicht werden konnte.

Der Streik wurde innerhalb des gesamten Unternehmens massiv unterst�tzt und dauerte 35 Tage. Nachdem der Durchbruch zu einem einheitlichen Landestarifvertrag erzielt worden war, lehnte die Gewerkschaft jedoch die unverz�gliche Arbeitswiederaufnahme ab, solange das Unternehmen nicht bereit sei, einen parallelen Konflikt in einem Bavaria-Betrieb in Ecuador beizulegen. Unter der F�hrung von Pedraza erbrachte die Forderung dieser Voraussetzung f�r eine Wiederaufnahme der Arbeit nicht nur den Sieg in Ecuador, sondern auch eine St�rkung der Gewerkschaft in Ecuador und Kolumbien. Und diese Erfahrung liefert eine wichtige Lehre f�r die Situation von heute, in der so viel �ber "Globalisierung der Solidarit�t" gesprochen wird.

Der aufgrund der Machtstellung der Gewerkschaft erzielte Tarifvertrag sah zuvor v�llig undenkbare Freistellungsanspr�che f�r Gewerkschaftst�tigkeiten vor. Diese Freistellung erstreckte sich auch auf die Mitwirkung der SINALTRABAVARIA an den internationalen T�tigkeiten der IUL, vor allem im Rahmen unserer internationalen Brauereigewerkschaftsarbeit, bei der die Gewerkschaft damals eine wichtige Rolle spielte.

Nach dem F�hrungswechsel im Jahr 1996 hat die SINALTRABAVARIA drastisch an Bedeutung verloren, so dass ihre einzigen Mitglieder heute praktisch nur noch die 30-40 Mitglieder des Landesvorstandes sind, f�r die weiterhin der Tarifvertrag gilt und die danach vollst�ndig f�r die Gewerkschaftsarbeit freigestellt sind. Innerhalb der einzelnen Betriebe selbst ist das Unternehmen, das SABMiller nunmehr �bernommen hat, praktisch gewerkschaftsfrei - eine tragische Entwicklung, wenn man diese Situation mit der St�rke der Gewerkschaft bei Bavaria vor nur zehn Jahren vergleicht.