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Maifeiertag in Kolumbien: Noch ein SINTRAINAGRO Dirigent Ermordet

An die IUL Web-Site geschickt am 08-May-2003

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Mit Betr�bnis und Zorn m�ssen wir euch mitteilen, dass ein weiterer Funktion�r der kolumbianischen Landarbeitergewerkschaft SINTRAINAGRO ermordet wurde. Juan de Jes�s G�mez,der Vorsitzende der lokalen SINTRAINAGRO-Organisation von Minas in der Gemeinde San Martin, Bezirk Cesar, wurde am 1. Mai in der Stadt San Alberto erschossen.

In einer offiziellen Verlautbarung hat die SINTRAINAGRO erkl�rt, dass seine Ermordung nur Arbeitgebern Nutzen bringen kann, die keine Kollektivverhandlungen mit Arbeitnehmern und ihren Gewerkschaftsorganisationen f�hren wollen. G�mez und die von ihm gef�hrte Gewerkschaft hatten sich erfolglos darum bem�ht, das Palm�lunternehmen Palmas del Cesar S.A. an den Verhandlungstisch zu bringen. Trotz der eindeutigen Kompromissbereitschaft der Gewerkschaft in Bezug auf Fragen der Produktivit�t und der Arbeitsorganisation hatte die Unternehmensleitung alle Verhandlungen abgelehnt und stattdessen damit begonnen, SINTRAINAGRO-Mitglieder zu entlassen und andere durch Schmiergelder zum Austritt aus der Gewerkschaft zu veranlassen. S�mtliche Bitten der SINTRAINAGRO um ein Treffen mit dem Ministerium f�r Sozialschutz im Zusammenhang mit dem Konflikt waren unbeantwortet geblieben.

Mit der Ermordung von Jes�s G�mez erh�ht sich die Zahl der im Lauf des letzten Jahres in Kolumbien ermordeten Gewerkschaftsf�hrer auf �ber 130. Bis jetzt haben die Beh�rden noch niemanden im Zusammenhang mit diesen Serienmorden angeklagt oder auch nur verhaftet.

Vor etwa zwei Wochen berichteten wir, dass die Schutzma�nahmen f�r den stellvertretenden Gewerkschaftsvorsitzenden Guillermo Rivera (der wieder SINTRAINAGRO-Pr�sident werden soll) erneuert wurden, nachdem sie in Bezug auf ihn selbst und andere Gewerkschaftsf�hrer, die zuvor Polizeischutz genossen hatten, aufgehoben worden waren. Ganz eindeutig ist der Umfang des Schutzes, den der Staat bietet, nicht ausreichend, um das Leben von Gewerkschaftsmitgliedern und -f�hrern in Kolumbien zu sichern. Die Zahl der ermordeten SINTRAINAGRO-Mitglieder und -funktion�re bel�uft sich mittlerweile auf 425. Wir fordern Sie daher dringend auf, gemeinsam mit uns an die kolumbianischen Beh�rden zu appellieren, damit sie gew�hrleisten, dass alle Gewerkschaftsf�hrer in Kolumbien, die um staatlichen Schutz ersuchen, einen solchen Schutz in angemessenem Umfang und ohne Bedingungen erhalten.

MUSTERBRIEF AN DIE REGIERUNG KOLUMBIENS


An: Dr. Alvaro Uribe V�lez
Presidente de la Rep�blica
Fax: + 571 566 2071/+ 571 334 1323
E-Mail: [email protected]

Ministro del Interior y Justicia
Dr. Fernando Londo�o Hoyos
Fax: + 571 566 4573
E-Mail: [email protected]

Sr. Presidente,

Juan de Jes�s G�mez, presidente de la organizaci�n local de SINTRAINAGRO de Minas, en la municipalidad de San Mart�n, departamento Cesar, fue baleado de muerte el 1 de mayo en la ciudad de San Alberto. G�mez y el sindicato que dirig�a hab�an procurado infructuosamente llevar a la compa��a de aceite de palma, Palmas del Cesar S.A. a la mesa de negociaciones. En lugar de negociar un convenio colectivo con el sindicato, la direcci�n de la compa��a estaba despidiendo a miembros de SINTRAINAGRO y sobornando a otros para que dejaran el sindicato.

M�s de 425 dirigentes y miembros de SINTRAINAGRO han sido asesinados desde que se fund� el sindicato. M�s de 130 dirigentes sindicales han sido asesinados en su pa�s durante el a�o pasado.

En vista de este r�cord sin paralelo de violencia antisindical, es esencial que su gobierno proporcione sin condiciones las necesarias medidas de protecci�n para todos los dirigentes de SINTRAINAGRO y de otros sindicatos que soliciten protecci�n.

Dado que su gobierno no ha investigado, apresado y procesado a los perpetradores de estos asesinatos y en ausencia de tal protecci�n, el movimiento sindical y la opini�n p�blica democr�tica a nivel internacional considerar�n a las autoridades colombianas directamente responsables de las vidas y bienestar de los dirigentes sindicales de su pa�s.

Esperamos medidas inmediatas de su parte.

Atentamente,

cc: SINTRAINAGRO
E-Mail: [email protected]
Fax: 57 4 828 5088

UNAC
E-Mail: [email protected]
Fax: +571 245 44 71

Sehr geehrter Herr Pr�sident,

Juan de Jes�s G�mez, Vorsitzender der lokalen SINTRAINAGRO-Organisation von Minas in der Gemeinde San Martin, Bezirk Cesar, wurde am 1. Mai in der Stadt San Alberto erschossen. G�mez und die von ihm gef�hrte Gewerkschaft hatten sich erfolglos darum bem�ht, das Palm�lunternehmen Palmas del Cesar S.A. an den Verhandlungstisch zu bringen. Aber statt mit der Gewerkschaft �ber einen Tarifvertrag zu verhandeln, begann die Unternehmensleitung damit, SINTRAINAGRO-Mitglieder zu entlassen und andere durch Bestechung zum Austritt aus der Gewerkschaft zu veranlassen.

Seit Gr�ndung de SINTRAINAGRO sind 425 ihrer Mitglieder und Funktion�re ermordet worden. Mehr als 130 Gewerkschaftsf�hrer sind allein im Lauf des letzten Jahres in Ihrem Land ermordet worden.

Angesichts dieser beispiellosen Chronik gewerkschaftsfeindlicher Gewalttaten ist es unerl�sslich, dass Ihre Regierung allen F�hrungskr�ften der SINTRAINAGRO und anderer Gewerkschaften, die hierum ersuchen, ohne Vorausbedingung die notwendigen Schutzvorkehrungen bietet.

Da Ihre Regierung die f�r diese Morde Verantwortlichen nicht ermittelt, verhaftet und verfolgt, werden die Gewerkschaftsbewegung und die internationale demokratische �ffentlichkeit solange, wie diese Schutzvorkehrungen unterbleiben, die kolumbianischen Beh�rden unmittelbar f�r das Leben und das Wohl der Gewerkschaftsf�hrer Ihres Landes verantwortlich machen.

Ich erwarte deshalb, dass Sie unverz�glich entsprechende Ma�nahmen treffen.

Hochachtungsvoll

Bitte schickt Kopien etwaiger Botschaften an das IUL-Sekretariat.
Wir danken im voraus f�r die Solidarit�t und Unterst�tzung.