ITF/IUF-Tagung über die Globalisierung des Flug-Caterings

An die IUL Web-Site geschickt am 08-Dec-2000

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IUL-Mitgliedsverbände, die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer im Flug-Catering vertreten, und Mitgliedsgewerkschaften der ITF-Sektion Zivilluftfahrt kamen am 7. Dezember 2000 in London zu einer gemeinsamen Tagung der ITF und der IUL über den Sektor Flug-Catering zusammen. Im Mittelpunkt der Tagung standen die beiden größten Unternehmen in diesem Sektor - LSG Sky Chefs und Gate Gourmet.

Sowohl der IUL als auch der ITF gehören Arbeitnehmer im Bereich Flug-Catering an, weil die meisten Fluggesellschaften ursprünglich die Catering-Tätigkeiten in eigener Regie durchführten und die Arbeitnehmer im Cateringbereich häufig der gleichen Gewerkschaft angehörten wie die anderen Arbeitnehmer der Fluggesellschaft. Und auch nachdem die Fluggesellschaften Anfang der neunziger Jahre damit begannen, ihre Catering-Betriebe auszugliedern, blieben die im Catering beschäftigten Arbeitnehmer häufig bei ihrer alten Gewerkschaft.

Im Flug-Catering hat im letzten Jahrzehnt ein ähnlicher Konzentrationsprozeß stattgefunden wie im Vertrags-Catering. Seit 1990, als die meisten Fluggesellschaften ihr Catering noch selbst betrieben, haben sich diese Unternehmen immer stärker auf ihr "Kerngeschäft" konzentriert, das heißt auf die Bedienung ihrer Flugrouten und das Marketing, und "Randtätigkeiten" wie die Verpflegung an Bord ausgelagert. Einige Fluggesellschaften haben ihren Cateringbereich verkauft, andere, wie vor allem die Lufthansa und Swissair, haben dafür Tochtergesellschaften gegründet. Nach einer Reihe von Fusionen kontrollieren heute die LSG Sky Chefs der Lufthansa und Gate Gourmet der Swissair-Gruppe zusammen 60 Prozent des globalen Flug-Caterings. Weitere globale Akteure, die abgeschlagen an der dritten und vierten Stelle liegen, sind die Alpha Flight Services mit Sitz im Vereinigten Königreich und das Tochterunternehmen Servair der Air France.

Die Aufspaltung der Fluggesellschaften in gesonderte Bereiche und Tochterfirmen sowie die Vergabe der Dienstleistungen am Boden, darunter des Caterings, haben zu einer Zersplitterung der Tarifverhandlungspartner geführt und machen eine bessere Koordinierung zwischen den Gewerkschaften über Berufsgrenzen hinaus erforderlich. Die Tagungsteilnehmer erörterten ferner die Auswirkungen veränderter Eigentumsstrukturen und neuer Technologien in der Nahrungsmittelproduktion auf die Arbeitsbedingungen. Unter dem Druck der Fluggesellschaften, die die Kosten für Bordmahlzeiten senken wollen, haben die Cateringunternehmen ihre Tätigkeit rationalisiert, indem sie zentrale Großküchen einrichteten, zu Tiefkühlkost übergingen und "multifunktionale" Arbeitsverfahren einführten. Die Unternehmen im Flug-Catering gehen jetzt sogar dazu über, die Zubereitung der Mahlzeiten an Drittunternehmen zu vergeben und nur noch Arbeitnehmer für die Zusammenstellung und Verteilung zu beschäftigen. In Australien haben Arbeitnehmer bei Quantas unter dem Motto "Frisch ist am besten" erfolgreich gegen die Einführung von Tiefkühlmahlzeiten gestreikt. In dem Maße aber wie die Unternehmen Personalverminderungen anstreben, geraten die Gewerkschaften immer mehr unter Druck, Änderungen der Produktionsverfahren zu akzeptieren.

Schlussfolgerungen und künftige Tätigkeiten

Die Tagungsteilnehmer waren sich darüber einig, daß die rasch wechselnden Cateringverträge und die anhaltenden Privatisierungen staatlicher Flugggesellschaften dringend erforderten, daß die Gewerkschaften die Weitergabe von Informationen koordinieren und gemeinsame Maßnahmen treffen, um die Löhne und Arbeitsbedingungen in diesem Sektor zu schützen. In diesem Zusammenhang komme es vor allem darauf an, Informationen über neue Technologien der Nahrungsmittelzubereitung und neue Managementtechniken zu sammeln, um über ihre Anwendung verhandeln zu können. Ferner wurde vereinbart, daß die ITF und die IUL auch ein gemeinsames Vorgehen im Bereich Bahn-Catering prüfen und gemeinsame Tätigkeiten und Strategien für den gesamten Bereich Transport-Catering anstreben sollten.