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IUL
Vereinigt Lebensmittel-, Landwirtschafts- und HotelarbeitnehmerInnen weltweit


65 000 Arbeiter/innen auf den indischen Teeplantagen entlassen und arbeitslos

An die IUL Web-Site geschickt am 11-Mar-2003

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In den Teeplantagen der indischen Bundesstaaten Assam, West-bengalen, Kerala und Tamil Nadu haben 65.000 Besch�ftigte nach der Schlie�ung oder Stilllegung von Plantagen durch die Arbeitgeber ihren Arbeitsplatz verloren.

Die gegenw�rtige Krise im indischen Teesektor wurde durch den drastischen R�ckgang der von den Teeh�ndlern und -maklern manipulierten Auktionspreise beschleunigt. Die Plantagenbesitzer nutzten die Lage, um ihre Betriebe zu redimensionieren, und verlagern die finanzielle Belastung auf die Besch�ftigten, von denen der �berw�ltigende Teil Frauen sind. Sie hatten in den abgelegenen, von der Au�enwelt abgeschnittenen l�ndlichen Gebieten, wo die Plantagen gelegen sind, keine �berlebenschance. Au�erdem wurden die Schuleinrichtungen f�r ihre Kinder und die Einrichtungen f�r die medizinische Grundversorgung geschlossen, was eine nie da gewesene humanit�re Krise mit Hungersnot, Krankheiten, Todesf�llen und Selbstmorden zur Folge hatte.

Arbeiterin auf der Teeplantage Tamil Nadu


Die k�rzlich abgehaltene 8. IBFG-Frauenkonferenz, die vom 18. bis 21. Februar in Melbourne 500 Delegierte zusammenf�hrte, wurde �ber die Lage der Besch�ftigten in den indischen Teeplantagen unterrichtet und unterst�tzte einstimmig die Forderungen der IUL, dass die Regierung Indiens und die entsprechenden Bundesstaatsregierungen unverz�glich folgende Ma�nahmen treffen:
  • Bereitstellung humanit�rer Soforthilfe f�r die betroffenen Plantagenbesch�ftigten in Form von Lebensmitteln, Wasser und Arzneimitteln;

  • Ermittlung der verantwortlichen Arbeitgeber, um sicherzustellen, dass alle ausstehenden L�hne rasch gezahlt und alle gesetzlichen Verpflichtungen gegen�ber den Besch�ftigten unverz�glich erf�llt werden;

  • Untersuchung und �berpr�fung der Prozesse, die zu dieser vom Markt verursachten humanit�ren Krise im indischen Teesektor f�hrten, und Einleitung von Abhilfema�nahmen;

  • R�cksprache mit den Gewerkschaften der betroffenen Teebesch�ftigten �ber den �Gesamtindischen Koordinierungsausschuss der Teebesch�ftigten� (All India Tea Workers Co-ordination Committee), in dem alle bedeutenden Gewerkschaften, die den verschiedenen nationalen Gewerkschaftszentralen angeschlossen sind, zusammenarbeiten. (Das Koordinierungssekretariat ist: IUL SAEO, E-Mail: [email protected])


Wir rufen alle Mitgliedsorganisationen dazu auf, an die indischen Minister f�r Arbeit und Handel zu schreiben und sie aufzufordern, diesen Forderungen unverz�glich Rechnung zu tragen, um weitere Leiden dieser Besch�ftigten und ihrer Angeh�rigen zu verhindern.

Model letter


To: Shri Saheb Singh Verma
Minister of Labour
Government of India
Fax: + 91 11 23 71 17 08

and

To: Shri Arun Jaitley
Minister of Commerce
Government of India
Fax:+ 91 11 23 01 99 47/+ 91 11 23 38 42 41

Dear Sir,
We have been informed by our international organisation, the IUF, of the plight of tea workers in India resulting from the drastic fall in tea auction prices over the past few years. As of today, 20 tea plantations in West Bengal, 10 plantations and 10 tea factories in Kerala, 2 plantations in Tamil Nadu and 8 plantations in Assam have closed, affecting more than 65,000 workers.
We are aware that the situation of the tea workers is worsening day by day and more tea plantations are being closed and abandoned. We have also noted that the closures of tea plantations are taking place in an ad hoc manner without any legal obligations being followed or met with. As many as 20,000 tea plantation workers in Kerala alone have not received wages for as long as 20 months.
Matters are taking a turn for the worst with tea buyers and traders resorting to disruptive methods at the auction centres. We suspect that the tea auction prices have steadily been declining due to foul play by the tea brokers, buyers and auctioneers. This is resulting in extreme cases of hunger, starvation deaths and suicides (so far we know of at least 20) by many workers. Women in these areas are being forced into prostitution for mere survival.
We therefore strongly appeal to the Government of India to:
  • deliver immediate humanitarian aid to the affected plantation workers in the form of food, water and medicine

  • identify the employers responsible to ensure that all outstanding wages are paid quickly and all obligations to employees, under the law, are fulfilled without delay

  • investigate and review the processes which have led to this market-driven humanitarian crisis in the Indian tea industry and take remedial measures

  • consult with the unions of the tea workers concerned through the "All India Tea Workers Co-ordination Committee" within which all major unions linked to different national centres are co-operating. (The co-ordinating secretariat is: IUF SAEO, e-mail: [email protected])

We further demand that you take strong actions to immediately resume the tea auction centres ensuring a fair, good and deserving price to the tea to bring the industry out of crisis. The Government of India should take immediate and punitive action onon brokers and buyers boycotting the auction and hold them responsible for the crisis.
We look forward to your immediate support and co-operation in dealing with the serious situation facing the tea industry and the millions of workers it employs.
Yours sincerely,

Please send copies of your correspondence to the IUF secretariat. We thank you in advance for your solidarity and support.

�bersetzung


To: Shri Saheb Singh Verma
Minister of Labour
Government of India
Fax: + 91 11 23 71 17 08

and

To: Shri Arun Jaitley
Minister of Commerce
Government of India
Fax:+ 91 11 23 01 99 47/+ 91 11 23 38 42 41
Sehr geehrter Herr ...,
wir wurden von unserer internationalen Organisation IUL �ber die misslichen Lage der Teebesch�ftigten in Indien unterrichtet, die durch den drastischen R�ckgang der Teeauktionspreise in den vergangenen Jahren verursacht wurde. Bis heute wurden 20 Teeplantagen in Westbengalen, 10 Plantagen und 10 Teebetriebe in Kerala, zwei Plantagen in Tamil Nadu und acht Plantagen in Assam geschlossen, wovon �ber 65.000 Besch�ftigte betroffen sind.

Wir wissen, dass sich die Lage der Teebesch�ftigten t�glich weiter verschlechtert und weitere Teeplantagen geschlossen und stillgelegt werden. Ferner stellten wir fest, dass die Schlie�ungen der Teeplantagen willk�rlich erfolgen, ohne dass gesetzliche Verpflichtungen befolgt oder erf�llt werden. Allein in Kerala erhielten volle 20.000 Teeplantagenbesch�ftigte w�hrend bis zu 20 Monaten keinen Lohn.

Die Dinge wenden sich nun zum Schlimmsten, da die Teek�ufer und -h�ndler in den Auktionszentren zu St�rungsman�vern greifen. Wir hegen den Verdacht, dass die Teeauktionspreise infolge der betr�gerischen Machenschaften der K�ufer, H�ndler und Auktionatoren einen stetigen R�ckgang verzeichneten. Dies hat f�r zahlreiche Besch�ftigte extreme F�lle von Hungersnot, Todesf�lle durch Verhungern und Selbstmorde (unseres Wissens mindestens 20 F�lle) zur Folge. Die Frauen in diesen Gebieten sehen sich zur Prostitution gezwungen, um �berhaupt �berleben zu k�nnen.
Wir appellieren daher nachdr�cklich an die Regierung Indiens:
  • den betroffenen Plantagenbesch�ftigten humanit�re Soforthilfe in Form von Lebensmitteln, Wasser und Arzneimitteln zu leisten;

  • die verantwortlichen Arbeitgeber zu ermitteln, um sicherzustellen, dass alle ausstehenden L�hne rasch gezahlt und alle gesetzlichen Verpflichtungen gegen�ber den Besch�ftigten unverz�glich erf�llt werden;
  • die Prozesse, die zu dieser vom Markt verursachten humanit�ren Krise im indischen Teesektor f�hrten, zu untersuchen und zu �berpr�fen und Abhilfema�nahmen einzuleiten;

  • R�cksprache zu nehmen mit den Gewerkschaften der betroffenen Teebesch�ftigten �ber den �Gesamtindischen Koordinierungsausschuss der Teebesch�ftigten� (All India Tea Workers Co-ordination Committee), in dem alle bedeutenden Gewerkschaften, die den verschiedenen nationalen Gewerkschaftszentralen angeschlossen sind, zusammenarbeiten. (Das Koordinierungssekretariat ist: IUL SAEO, E-Mail: [email protected])

Ferner fordern wir, dass Sie nachhaltige Ma�nahmen treffen, um die Teeauktionszentren, die gerechte, angemessene und verdiente Teepreise gew�hrleisten, unverz�glich wieder zu er�ffnen, um den Teesektor aus der Krise zu holen. Die Regierung Indiens sollte sofortige Strafma�nahmen gegen Makler und K�ufer ergreifen, die die Auktion boykottieren, und sie f�r die Krise zur Rechenschaft ziehen.
Wir sehen Ihrer unverz�glichen Unterst�tzung und Mitarbeit bei der Behebung der schwer wiegenden Lage des Teesektors und dessen Millionen Besch�ftigten entgegen.
Mit vorz�glicher Hochachtung

Bitte Kopien der Schreiben an das IUL-Sekretariat �bersenden. Wir danken im voraus f�r die Solidarit�t und Unterst�tzung.