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IUL
Vereinigt Lebensmittel-, Landwirtschafts- und HotelarbeitnehmerInnen weltweit


FNV-Konferenz Menschenwürdige Arbeit prangert menschenunwürdige Arbeit bei Unilever an/Holländische Gewerkschafter starten Kampagne mit Postkarten an Konzernchef Polman

An die IUL Web-Site geschickt am 18-Mar-2009

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Ruth Vermeulen startet Casual-T Postkartenkampagne (© Merel Maissan)

Die von FNV Bondgenoten und FNV Company Monitor in Zusammenarbeit mit der IUL und der ICEM am 6. März in Utrecht, Niederlande, veranstaltete Konferenz Menschenwürdige Arbeit bedeutete eine neue Dimension der globalen Gewerkschaftsunterstützung für die Casual-T Kampagne der IUL zur Verteidigung der Gelegenheitsarbeiter in der Lipton Brooke Bond Teefabrik von Unilever in Khanewal, Pakistan. Die Konferenz, an der FNV-Betriebsvertrauensleute, Amtsträger und Aktivisten sowie Vertreter der Politik teilnahmen, war einberufen worden, um Erfahrungen auszutauschen und eine gemeinsame Gewerkschaftsstrategie zur Eindämmung der schleichenden Ausbreitung prekärer Beschäftigungsverhältnisse zu entwickeln.

In den Niederlanden sind 25% aller Arbeitnehmer aufgrund prekärer Beschäftigungsverträge tätig und genießen keinerlei Beschäftigungssicherheit. Supermarktangestellte, Taxifahrer, Reinigungskräfte und andere Arbeitnehmer erzählten ihre Geschichte und machten dabei deutlich, wie durch Arbeitsvermittlungsagenturen und Auftragsunternehmen die soziale Unsicherheit und die Verletzung grundlegender Menschenrechte gefördert werden.

IUL-Vertreter zeigten anlässlich der Konferenz auf, wie entscheidend Unilever zur aggressiven Steigerung der Unsicherheit beiträgt, indem es in aller Welt massiv Auslagerungen vornimmt und die Vergelegentlichung der Beschäftigung fördert, und verwiesen in diesem Zusammenhang vor allem auf die Kampagne gegen Lipton Pakistan. Der Kampf der Arbeitnehmer von Khanewal für Dauerarbeitsplätze fand bei den Teilnehmern ein starkes Echo und hunderte von ihnen unterzeichneten die folgende Postkartenbotschaft der FNV an den Unilever-Konzernchef Paul Polman:

Auf Ihrer Website heißt es, 'Unilever-Mitarbeiter leisten mit ihrer Arbeit einen Beitrag zur Umwelt und Gesellschaft'. Aber mehr als 700 Arbeitnehmer in der Lipton-Fabrik Khanewal, die eine Ihrer 'Milliarden-Dollar Marken' produzieren, sind keine 'Unilever-Mitarbeiter' - sie sind vielmehr über Leiharbeitsagenturen beschäftigte ersetzbare Arbeitnehmer ohne Beschäftigungssicherheit und mit niedrigeren Löhnen und Sozialleistungen, obwohl viele von ihnen seit Jahrzehnten ununterbrochen tätig sind. Machen Sie die Arbeitnehmer von Khanewal auf dem Wege von direkten Verhandlungen mit der National Federation of Food, Beverage and Tobacco Workers of Pakistan zu Dauerbeschäftigten!

Die Konferenz Menschenwürdige Arbeit fand in den niederländischen Medien große Beachtung, was Unilever dazu zwang, zur Situation in Khanewal Stellung zu nehmen. Ein Unternehmenssprecher bestritt auf Fragen der Tageszeitung De Telegraaf die tatsächliche Situation und erklärte, "es gibt dort viel Saisonarbeit, deshalb brauchen wir die Leute nicht die ganzen 12 Monate im Jahr. Wir arbeiten nur mit Drittunternehmen zusammen, die unsere Geschäftsgrundsätze einhalten und deshalb menschenwürdige Löhne zahlen."

Die Wahrheit jedoch ist, dass mehr als 700 Arbeitnehmer das ganze Jahr über beschäftigt werden, da Tee kein Saisonartikel ist, dass die Arbeitsvermittlungsagenturen allen, die 26 Tage im Monat arbeiten, nur den Mindestlohn zahlen, während alle, die weniger arbeiten, nach dem Prinzip "keine Arbeit - kein Lohn" weniger als den Mindestlohn erhalten, und es sich beim Mindestlohn um einen menschenunwürdigen, nicht aber um einen menschenwürdigen Lohn handelt. Arbeitnehmer in Khanewal, die nur den Mindestlohn verdienen, können es sich nicht leisten, Lipton Tee zu trinken, und haben Mühe, ihren Familien zwei Mahlzeiten am Tag zu bieten.

Ihr könnt die Arbeitnehmer von Khanewal unterstützen, indem ihr HIER die Postkarte (Englisch) herunterladet, um eine Botschaft an Unilever zu senden.

Um alles über die menschenunwürdige Arbeit bei Unilever zu erfahren (Format Powerpoint - Englisch), HIER klicken.