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IUL
Vereinigt Lebensmittel-, Landwirtschafts- und HotelarbeitnehmerInnen weltweit


IUL verurteilt die jüngsten Morde an kolumbianischen Gewerkschaftern und die weiterhin unterlassene Strafverfolgung der Täter

An die IUL Web-Site geschickt am 27-Sep-2002

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Die Arbeitnehmer und Gewerkschafter Kolumbiens hatten am 9. September, dem Nationalen Tag der Menschenrechte, wenig zu feiern, da die Zahl der ermordeten Gewerkschafter weiter steigt, während die Strafverfolgung der Täter immer nachlässiger wird. In einer makabren Stellungnahme zum 9. September erklärte der Innenminister des neugewählten Präsidenten Alvaro Uribe, dass das Amt für Menschenrechte des Ministeriums "nicht existieren sollte".

Im ersten Halbjahr 2002 wurden 95 Gewerkschafter ermordet, verglichen mit 77 im gleichen Zeitraum 2001. Allein am 15. August mussten vier Gewerkschafter das Leben lassen, darunter der stellvertretende Vorsitzende der Gewerkschaft der Arbeitnehmer im Gesundheitswesen, der vor seiner Hinrichtung gefoltert worden war. Am 31. August traf es den regionalen CUT-Beauftragten Jesus Munera.

Die IUL hat diese brutalen Morde verurteilt und die Regierung Kolumbiens aufgefordert, der die Mörder schützenden Straffreiheit ein Ende zu machen.

Nachstehend der Wortlaut unseres jüngsten Schreibens an Präsident Uribe.

An Präsident Alvaro Uribe von Kolumbien

Betrifft: Ermordung des Gewerkschaftsbeauftragten ADOLFO DE JESUS MUNERA LOPEZ

Sehr geehrter Herr Präsident,

Die IUL, ein internationaler Gewerkschaftsbund, der mehr als 12 Millionen Arbeitnehmer in aller Welt vertritt, hat die tragische Nachricht erhalten, das am 31. August ein weiterer kolumbianischer Gewerkschafter, nämlich der regionale CUT-Beauftragte Adolfo de Jesus Munera Lopez, ermordet wurde. Damit hat sich die Zahl der bisher in diesem Jahr ermordeten Gewerkschaftsmitglieder auf fast 100 erhöht.

Die Gewalttätigkeiten gegen kolumbianische Gewerkschafter nehmen immer mehr zu, während die Mörder straffrei bleiben. Der Blutzoll an ermordeten Gewerkschaftsmitgliedern und -beauftragten liegt in diesem Jahr bereits um rund 25 Prozent höher als im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Gewerkschafter, darunter auch Mitglieder der IUL, haben wiederholt den Schutz des Staates gegen die sie bedrohenden Mächte gefordert. Auf diese Aufforderung ist bisher noch nicht reagiert worden, und die Zahl der Toten steigt weiter.

Der in Kolumbien herrschenden Straffreiheit muss ein Ende gemacht werden. Es kann nicht hingenommen werden, dass Tausende Frauen und Männer einfach deshalb ermordet wurden, weil sie versuchten, ihr international gewährleistetes Recht auf Vereinigungsfreiheit auszuüben. Ebenso unannehmbar ist es für den Rest der Welt, dass die Morde von der Polizei nicht ernsthaft untersucht werden und dass die Justiz keine ernsthaften Anstrengungen unternimmt. um die Täter vor Gericht zu bringen.

Wir fordern deshalb Ihre Regierung auf, alle für den Schutz des Lebens und der Sicherheit kolumbianischer Gewerkschafter erforderlichen Maßnahmen zu treffen, eine offene und transparente Untersuchung dieses jüngsten Mordfalls sowie der vielen hundert ähnlichen Morde, die die Behörden bisher nicht untersucht haben, einzuleiten und rasche Maßnahmen zu treffen, um die Täter vor Gericht zu bringen.

Hochachtungsvoll