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IUL
Vereinigt Lebensmittel-, Landwirtschafts- und HotelarbeitnehmerInnen weltweit


IUL-Weltkonferenz der Fleischarbeiter entwickelt Aktionsplan f�r k�nftige Arbeit

An die IUL Web-Site geschickt am 24-Sep-2002

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Mike Fraser, der Vorsitzende der kanadischen UFCW, er�ffnet die IUL-Weltkonferenz der Fleischarbeiter

Die dreit�gige Weltkonferenz der IUL f�r den Fleischsektor ging am 11. September mit der Verabschiedung eines Aktionsplans zu Ende, der eine k�nftig bessere Koordination der Gewerkschaftsarbeit in diesemem Sektor vorsieht. An der Konferenz, zu der die UFCW eingeladen hatte, nahmen 82 Delegierte teil, die 29 Gewerkschaften aus insgesamt 21 L�ndern aller Regionen der Welt vertraten.

In Schwerpunktsgruppen aufgeteilt, erarbeiteten die Delegierten zun�chst die Priorit�ten f�r eine k�nftige internationale Gewerkschaftsarbeit im Fleischsektor. Hohe Priorit�t wurde einer Verbesserung der Gesundheits- und Sicherheitsbedingungen f�r die Fleisch- und Gefl�gelarbeiter einger�umt sowie der Verhinderung von Gesundheitssch�den durch sich st�ndig wiederholende T�tigkeiten/Bewegungen durch die Einf�hrung geeigneter ergonomischer Normen. Die Delegierten sahen eine die Pr�sentation eines von der nordamerikanischen RWDSU/UFCW produzierten Videos, das die Organisierung von Gefl�gelarbeitern zu diesen Themen behandelt. Die Delegierten des niederl�ndischen FNV Bondgenoten und der deutschen NGG pr�sentierten ihre mit den Arbeitgeberorganisationen ausgehandelten Gesundheits- und Sicherheitsprogramme.

Als weitere Priorit�t wurde die gewerkschaftliche Organisierung neuer Arbeitnehmer genannt, vor allem aber der im Sektor besch�ftigten Migrant/innen. Die Delegierte der UFCW beschrieben, wie schwierig es angesichts feindseliger Arbeitgeber und gleichg�ltiger Regierungsbeh�rden sei, Migrant/innen gewerkschaftlich zu organisieren, von denen viele keine Papiere h�tten. Der japanische Zensen betonte die Notwendigkeit, die Teilzeitbesch�ftigten und Vertragsarbeiter im Industriezweig zu organisieren.

Die Delegierten er�rterten au�erdem, wie die vorhandene Mitgliedschaft im Sektor besser beraten und vertreten werden k�nne. Die d�nische NNF beschrieb ein laufendes Programm, mit dem ihre Mitglieder bei den wichtigsten Tarifverhandlungszielen beraten werden.

Ein anderes Thema, das alle betrifft, ist die Verbesserung der Arbeitsbedingungen. Die niederl�ndische Gewerkschaft pr�sentierte die Ergebnisse einer Vergleichsstudie, die sich mit den Arbeitsbedingungen in der Schweinefleischindustrie in f�nf europ�ischen L�ndern befasste. Aus der Studie geht hervor, dass die Lohn- und Arbeitsbedingungen in der d�nischen Industrie am besten sind; sie erzeugt Qualit�tsprodukte f�r den Export und f�hrt faire Verhandlungen mit einer Gewerkschaft, die von 100% der in der Industrie besch�ftigten Arbeitnehmer/innen unterst�tzt wird.

In den meisten L�ndern sind die Arbeitnehmer in der Fleisch- und Gefl�gelindustrie mit einem erh�hten Arbeitsdruck konfrontiert, weil die Produktionsverfahren infolge diesbez�glicher Forderungen seitens der Gro�kunden, Supermarktketten und Schnellkostrestaurants beschleunigt wurden. Die Delegierten �u�erten ihr Interesse an einer verst�rkten Zusammenarbeit mit den Gewerkschaften in diesen Sektoren.

Als ebenfalls dringliche Angelegenheit wurde die Einf�hrung effektiver Programme f�r die Nahrungsmittelsicherheit genannt, um das Vertrauen der Konsumenten wieder zu gewinnen. Die Delegierten aus Japan beschrieben die Krise in ihrem Land, wo das Vertrauen der Konsumenten durch die illegalen Praktiken mancher Unternehmen gro�en Schaden erlitt und die Angst vor Krankheiten durch den Konsum von Fleischprodukten entsprechend gro� sei. Die Delegierten waren sich einig, dass glaubw�rdige autonome Beh�rden zur �berwachung der Nahrungsmittelsicherheit auf nationaler Ebene eingerichtet und international geltende Sicherheitsnormen eingef�hrt werden m�ssen.

Schlie�lich brachten die Delegierten ihre Besorgnis �ber die beschleunigte Konzentration und Globalisierung der Fleischindustrie zum Ausdruck, die das Aufkommen gigantischer und den Gewerkschaften feindselig gegen�ber stehender Konzerne zur Folge h�tten.

Einer Gruppe, die sich speziell mit dem amerikanischen Fleischkonzern Smithfield Foods und dessen Nichtanerkennung von Gewerkschaften befasste, geh�rten Vertreter aus Brasilien, Polen, Frankreich und Nordamerika an; sie begannen mit dem Aufbau einer internationalen Koalition aus IUL-Gewerkschaften, um der aggressiven und arbeitnehmerfeindlichen Politik dieses Konzerns eine gemeinsame Front entgegen zu stellen.

Die Solidarnosc-Delegierten aus Polen gaben einen �berblick �ber die gr��ten Probleme mit dem US-Konzern Smithfield.


Die Delegierten vereinbarten ein Aktionsprogramm, mit dem diese dringlichen Fragen in Angriff genommen werden sollen und das eine Zusammenarbeit der nationalen Gewerkschaften und eine Koordination dieser Arbeit durch das IUL-Sekretariat vorsieht.

Die Delegierten vereinbarten ferner, dass die Gewerkschaften auf nationaler und lokaler Ebene f�r die Entwicklung einer soliden Mitgliedschaft, die gewerkschaftliche Organisierung neuer Arbeiter, insbesondere der schw�cheren Gruppen wie Migranten/innen und Vertragsarbeiter verantwortlich seien, sowie daf�r, in jedem Land entsprechend Druck zu machen, damit eine wirkungsvolle nationale Gesetzgebung verabschiedet wird (z.B. die Einf�hrung ergonomischer Normen). Um soziales �Dumping� zu vermeiden, vereinbarten die Delegierten, sich in Form von Rundschreiben regelm��ig �ber vergleichbare Arbeitsbedingungen auszutauschen und auf besten Praktiken aufzubauen.

Auf regionaler Ebene, insbesondere in Europa, wo die EU-Osterweiterung mehrere gro�e fleischproduzierende L�nder mit ins Spiel bringen wird, sollen Folgema�nahmen organisiert werden.

Die Konferenzdelegierten nahmen auch an einer Solidarit�tskundgebung vor dem indonesischen Konsulat teil, um gegen die Aussperrung der Arbeitnehmer/innen des Shangri-La Hotels in Jakarta, Indonesien zu protestieren.

Die detaillierten Unterlagen der Konferenz stehen den IUL-Mitgliedern auf der ausschlie�lich f�r sie reservierten Website zur Verf�gung. Bitte von der IUL-Homepage unter Benutzung des "login" und des Kennworts, die den IUL-Mitgliedsorganisationen zur Verf�gung stehen, auf den
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