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Molson-Coors schließt Brauerei Edmonton im dritten Monat der Aussperrung und des Streiks

An die IUL Web-Site geschickt am 08-Aug-2007

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Molson-Coors hat angekündigt, seine Brauerei Edmonton in Alberta, Kanada, wo 102 vom CAW-Ortsverband 284 vertretene Arbeitnehmer seit dem 31. Mai streiken und ausgesperrt sind, Ende August zu schließen. Die Arbeitnehmer der Brauerei traten in den Arbeitskampf, nachdem das Unternehmen tarifvertragliche Zugeständnisse gefordert hatte, bei denen es sich im wesentlichen um ein höchst diskriminierendes zweistufiges Lohnsystem für neueingestellte Arbeitnehmer handelte.

Erst vor sechs Monaten hatte die Brauerei die von Molson-Coors verliehene Auszeichnung als "Weltklasseproduzent" für höchste Produktivität erhalten. Molson-Coors hatte alle von Gewerkschaftsseite während der Verhandlungen vor dem Streik und der Aussperrung unterbreiteten Kostensenkungsvorschläge abgelehnt und hat nunmehr erklärt, dass die Entscheidung über die Schließung getroffen wurde, weil eine Lizenzvereinbarung mit dem Foster's-Konzern ausgelaufen sei und die Verbraucher heute Dosenbier statt Flaschenbier bevorzugten. Der Arbeitskampf und der Widerstand der Gewerkschaft gegen eine drastische Absenkung der Beschäftigungsbedingungen wurden als weitere Gründe genannt. Foster's wird jetzt in Kanada aufgrund eines Zehnjahresvertrags von SABMiller gebraut werden.

Die Betriebsschließung erfolgt trotz deutlich höherer Gewinne und einem Kursanstieg der Aktien des Unternehmens. Die Produktion wird in andere Molson-Coors-Brauereien in Kanada verlagert werden.

Am 2. August trafen Beauftragte der CAW und des Unternehmens zusammen, um über Abfindungsbedingungen zu sprechen. Die Arbeitnehmer, von denen viele dem Betrieb seit Jahrzehnten angehören, sind natürlich wütend und enttäuscht darüber, dass es das Unternehmen abgelehnt hatte, die von der Gewerkschaft am Verhandlungstisch eingebrachten alternativen Einsparungsmaßnahmen auch nur in Erwägung zu ziehen. "Wir haben alles in unserer Macht stehende getan, um zu verhindern, dass dies geschieht, doch das Unternehmen schien nicht interessiert", erklärt Garth Sanderson, der Vorsitzende des CAW-Ortsverbandes 284.