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IUL
Vereinigt Lebensmittel-, Landwirtschafts- und HotelarbeitnehmerInnen weltweit


Illegal abgestellt und entlassen, weil sie Gerechtigkeit forderten! - Unterst�tzt die Gewerkschaft im Renaissance Hotel Seoul von Marriott

An die IUL Web-Site geschickt am 04-Oct-2006

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Eine entschlossene Gruppe von Hotelarbeitnehmern in Korea - 13 Frauen und 2 M�nner - f�hrt eine entscheidende Schlacht gegen das Auslagern. Seit dem 1. Januar dieses Jahres demonstrieren Mitglieder der Renaissance Labour Union, die dem IUL-Mitgliedsverband Korean Federation of Service Workers� Unions (KFSU) angeh�rt, jeden Tag vor dem Renaissance Hotel in Seoul, um damit ihrer Forderung Nachdruck zu geben, wieder als Arbeitnehmer des Hotels eingestellt zu werden. Diese Arbeitnehmer - die zumeist als Hauspersonal f�r das Renaissance Hotel gearbeitet hatten, seit dieses 1988 er�ffnet worden war - wurden vor f�nf Jahren im Rahmen eines Vorgangs, den die Regierung als illegal bezeichnet hat, gegen den sie aber bisher in keiner Weise vorgegangen ist, zu einer angeblich "unabh�ngigen" Dienstleistungsgesellschaft versetzt.

Im Jahr 2001 wurden mehr als 100 Angeh�rige des Hauspersonals zur K�ndigung gezwungen. Ohne ihre Einwilligung wurden Abfindungsbetr�ge auf ihre Bankkonten �berwiesen. Die Hotelleitung versicherte, sie w�rden wieder als Arbeitnehmer eines Fremdunternehmens - des neu gegr�ndeten "Renaissance Service Team" - besch�ftigt werden, und zwar zu den gleichen Bedingungen, die ihnen als Arbeitnehmer des Hotels geboten worden seien. Als Arbeitnehmer des Fremdunternehmens gingen ihre L�hne jedoch um 60% zur�ck, wobei sie dieselbe Arbeit leisteten wie zuvor.

Die Arbeitnehmer gr�ndeten eine Gewerkschaft und riefen im September 2002 einen kurzen Streik aus. Anschlie�end strengten sie Rechtsverfahren gegen die Hotelleitung an. Im Mai 2004 kam eine Untersuchung des Arbeitsministeriums zu dem Ergebnis, dass es sich bei dieser Abstellung von Arbeitnehmern um eine "gesetzwidrige Entlassung" gehandelt habe, und das Hotel wurde angewiesen, die Arbeitnehmer wieder direkt zu besch�ftigen. Der Arbeitgeber reagierte jedoch nicht, woraufhin die Gewerkschaft im November 2004 im Namen von 15 Arbeitnehmern ein Rechtsverfahren einleitete, weil das Hotel Lohnzahlungen zur�ckhalte - n�mlich die Differenz zwischen den L�hnen der direkt angestellten Arbeitnehmer und den von der Dienstleistungsgesellschaft gezahlten L�hnen. Die Reaktion dieser Dienstleistungsgesellschaft bestand darin, den Arbeitnehmern zum 31. Dezember 2005 zu k�ndigen. Bereits am n�chsten Tag begannen Gewerkschaftsmitglieder mit ihren Demonstrationen, die seither Tag f�r Tag durchgef�hrt werden.

Obwohl seit Oktober 2005 ein gerichtliches Untersuchungsverfahren gegen das Hotel l�uft, weil es die gesetzwidrige Besch�ftigung der an ein Fremdunternehmen abgestellten Arbeitnehmer nicht beendet, ist die Staatsanwaltschaft noch nicht t�tig geworden. Als die Arbeitnehmer am 31. Dezember vorigen Jahres entlassen wurden, trennte sich das Hotel vom "Renaissance Service Team", vergab aber die Hausdienste an zwei andere Leiharbeitsagenturen - DOING und SNS.

Die Gewerkschaft stellt deshalb zwei grundlegende Forderungen: Wiedereinstellung der gesetzwidrig abgestellten Arbeitnehmer als direkte Hotelbesch�ftigte sowie Anklage und gerichtliche Verfolgung der Hotelleitung wegen der Verletzung des Gesetzes und der Entscheidung des Arbeitsministeriums, wonach es sich bei der betr�gerischen Abstellung um eine "gesetzwidrige Entlassung" gehandelt habe.

Die Gewerkschaft f�hrt einen schwierigen Kampf gegen zwei wesentliche Entwicklungen. Bei der ersten, die im gesamten Gastgewerbe zu verzeichnen ist, handelt es sich um die immer h�ufigere Trennung von Eigentum und Verwaltung, die die Auslagerung und die st�ndige Verschlechterung der Besch�ftigungsbedingungen der Hotelarbeitnehmer gef�rdert hat. Das Renaissance Hotel Seoul wird aufgrund eines langfristigen Verwaltungsvertrags von Marriott International gef�hrt. Die verbleibenden Marriott-Anteile am Hotel wurden im Mai 2006 von der koreanischen Sambu Construction Co. Ltd., der Muttergesellschaft der Namwoo Tourism Co., Ltd. �bernommen, der das Hotel formal geh�rt. Auf der Website von Marriott International kann man lesen, dass das Ziel des Konzerns darin besteht, "durch die aggressive Entwicklung seiner Marken bedeutende Wertsteigerungen zu erzielen". Die aggressive Auslagerung ist ein wesentliches Element dieser Konzernstrategie.

Auslagerung und Vergelegentlichung sind aber globale Entwicklungen, denen sich Gewerkschaften in allen Sektoren und in allen Teil der Welt gegen�bersehen. Die Renaissance Labour Union k�mpft f�r abgestellte Arbeitnehmer in aller Welt, doch ist ihr Kampf in Korea besonders wichtig, weil dort in den letzten Jahren jede Regierung versucht hat, Gesetze durchzubringen, die es in einem Land, in dem bereits mehr als 60% der Erwerbsbev�lkerung in nicht-st�ndigen "irregul�ren" Besch�ftigungsverh�ltnissen t�tig sind, m�glich machen w�rde, in noch st�rkerem Umfang Gelegenheitsarbeitnehmer einzusetzen.

Ihr k�nnt diesen wichtigen Gewerkschaftskampf unterst�tzen, indem ihr Musterbotschaften an die Hotelleitung und die zust�ndigen Regierungsbeh�rden richtet, worin die Wiedereinstellung der abgestellten Arbeitnehmer als direkte Hotelangestellte sowie die gerichtliche Verfolgung der Hotelleitung wegen ihres Versto�es gegen die Rechtsvorschriften �ber gesetzwidrige Abstellung und Besch�ftigung gefordert werden. Kopien eurer Botschaften gehen automatisch an die Gewerkschaft und das IUL-Sekretariat.

Hier klicken, um Botschaften zu senden.

Wir danken euch im Voraus f�r eure Solidarit�t und Unterst�tzung.