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IUL
Vereinigt Lebensmittel-, Landwirtschafts- und HotelarbeitnehmerInnen weltweit


Tabak: Entwicklungen in der Branche

An die IUL Web-Site geschickt am 01-Dec-2001

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Altadis
Der Ende 1999 durch die Fusion von Seita und Tabacalera entstandene Konzern Altadis bezeichnet sich heute selbst als "das europ�ische Tabakunternehmen". Nach dem Verkauf der Sparte Streichh�lzer Anfang 2001 umfa�t das Unternehmen jetzt noch drei Kernbereiche: Zigaretten (drittgr��ter Hersteller in Europa), Zigarren (Nummer eins in der Welt) und Logistik. Die von den beiden Gr�ndungsfirmen vor der Fusion eingeleiteten Umstrukturierungspl�ne haben ein vorl�ufiges Ende gefunden, indem in Frankreich bisher in diesem Jahr noch keine weiteren Betriebsschlie�ungen angek�ndigt wurden und im Zusammenhang mit der Schlie�ung von acht Betrieben in Spanien im Dezember 2000 ein Sozialplan ausgearbeitet wurde. Rund 1 600 Arbeitnehmern wurden Ruhestandspakete und 700 weiteren andere Besch�ftigungsm�glichkeiten innerhalb des Konzerns oder Unterst�tzung bei der Vermittlung in andere Unternehmen geboten. Im Bereich Zigarren wurden die 1998 von Seita und Tabacalera erworbenen Unternehmen Consolidated Cigar bzw. Havatampa im Jahr 2000 zur Altadis USA zusammengefa�t, wodurch f�nf Fabriken in Honduras, Nicaragua, Jamaika und der Dominikanischen Republik verlorengingen. Im Oktober 2000 erwarb Altadis einen 50prozentigen Anteil an der Corporaci�n Habanos, der Vertriebsorganisation der kubanischen Tabakindustrie, mit ihrem umfassenden internationalen Vertriebsnetz und festigte damit weiter seine bereits starke Position auf dem globalen Zigarrenmarkt.

von der Federaci�n Agroalimentaria UGT:

Im Juli 1999 traf die Direktion von Tabacalera unter Berufung auf das Ziel, die Wettbewerbsf�higkeit des Unternehmens in den kommenden Jahren zu gew�hrleisten, die Entscheidung, einen Gesch�ftsplan einzuleiten, dessen Durchf�hrung voraussichtlich am 31. Dezember 2002 abgeschlossen sein wird und Folgendes vorsieht:

 Schlie�ung von acht Fabrikbetrieben;
 Bau zweier neuer Fabrikbetriebe:
- Zigaretten: Fabrikbetrieb Costa in Alicante;
- Zigaretten: Fabrikbetrieb Norte in Santander;
 bis zu 2.150 Besch�ftigte sind betroffen.

Vor diesem Plan verhandelten die Arbeitnehmervertreter und die Gewerkschaften das ganze Jahr 2000 �ber im Hinblick auf die Ermittlung sozialer und finanzieller Alternativl�sungen, die die Auswirkungen des Gesch�ftsplans auf die Arbeitnehmer abfedern und auf ein Mindestma� reduzieren sollten. Am 13. Dezember 2000 wurden ein Sozialplan und ein Protokoll zur Regelung der Besch�ftigung vereinbart. Die haupts�chlichen Ma�nahmen in diesen sind:

1. Vorgezogener Ruhestand: Dieser betrifft zwingend alle Besch�ftigten �ber 55 Altersjahren der Gruppe Altadis in Spanien (Altadis + Logista).
Die finanziellen Bedingungen erm�glichen es den Besch�ftigten, bis zum Ruhestand ein Einkommen beizubehalten, das ihrem derzeitigen Realeinkommen nahezu entspricht, und garantieren ihnen ein Ruhegehalt, das zwischen dem von der sozialen Sicherheit und dem vom Rentenplan vorgesehenen liegt und dem Einkommen entspricht, das ein aktiver Besch�ftigter bezieht.

2. Versetzung von Besch�ftigten unter 55 Altersjahren aus den zu schlie�enden Fabrikbetrieben. Diese Ma�nahme geht einher mit einer finanziellen Entsch�digung, um die Umzugs- und Wohnungskosten der Besch�ftigten und ihrer Angeh�rigen zu mildern.
Dennoch wurden folgende freiwilligen Alternativl�sungen f�r den Fall festgelegt, in dem sich die Versetzung f�r einen Besch�ftigten als traumatisch erweisen sollte:
a) Entlassung mit Abfindung in einer H�he, die �ber dem ge-setzlichen Mindestbetrag liegt;
b) Vorgezogener Ruhestand f�r Besch�ftigte im Alter von 53 und 54 Jahren;
c) Aufnahme in ein Eingliederungs- und Ausbildungszentrum, finanziert vom Unternehmen, um dem Besch�ftigten die Arbeit-suche ohne Versetzung zu erleichtern.

3. Freiwillige Abg�nge mit Anreizen
F�r Besch�ftigte unter 55 Altersjahren und mehr als acht Dienstjahren im Unternehmen, mit Entsch�digungen, die �ber den gesetzlich festgelegten Betr�gen liegen.

4. Eingliederungs- und Ausbildungszentrum
Diese Ma�nahme soll die Suche der von der Schlie�ung ihres Betriebs betroffenen Besch�ftigten am Arbeitsmarkt erm�glichen, wobei sich das Unternehmen verpflichtet, Alternativprojekte zu f�rdern, die in derselben Region Arbeitspl�tze schaffen, die vorrangig den betroffenen Besch�ftigten angeboten werden.

Es ist hervorzuheben, dass das Abkommen vorsieht, dass die von den Gewerkschaften vorgeschlagenen Alternativl�sungen ber�cksichtigt werden.

Schlie�lich ist zu erw�hnen, dass diese Ma�nahmen Anfang Mai 2001 in Kraft traten. An diesem Datum erfolgten die ersten Entlassungen durch vorgezogene Pensionierung.

Nach Aushandlung, Abschluss und Durchf�hrung des Sozialplans und ohne Be-r�cksichtigung der enormen Bem�hungen der Gewerkschaften und dessen Vor-bildcharakter sowohl in Bezug auf die Form als auch auf den Inhalt, hat das Unternehmen ALTADIS nun vor, eine Umstrukturierung durchzuf�hren, und � was schlimmer ist � eine neue Kultur der Arbeitgeber-Arbeitnehmer-Beziehungen einzuf�hren.

Diese neue Kultur beruht auf Zwang und auf fehlendem Dialog mit der Gewerk-schaftsvertretung und bricht daher mit dem Modell der Arbeitgeber-Arbeitneh-mer-Beziehungen in Bezug auf Verhandlungen und Konsens, die im Unternehmen bislang herrschten.

von der FGTA-FO:

Als Folge der Fusion der beiden Unternehmen Seita und Tabacalera geh�rt Seita seit fast zwei Jahren zu mehr als 95% zu Altadis, einem Konzern nach spani-schem Recht mit Sitz in Madrid.

Die Fusion hat bisher in keiner Weise die laufenden Umstrukturierungen aufge-halten. In einigen Bereichen, wie zum Beispiel in der Verwaltung, wurden Per-sonalk�rzungen vorgenommen.

Wirtschaftliche Lage
Seita wirft seit sehr vielen Jahren Gewinne ab. Diese Gewinne dienen weit-gehend dazu, die Schulden des spanischen Mutterunternehmens Altadis auszu-gleichen.

Seita umfa�t nur noch drei T�tigkeitsbereiche. Der Bereich Streichh�lzer wurde Anfang 2001 an ein tunesisches Unternehmen verkauft. Dieser Verkauf hatte die Aufhebung mehrerer Dutzend Arbeitspl�tze zur Folge.

Ansonsten hat Seita bisher noch keine weiteren Schritte im Hinblick auf Betriebsschlie�ungen unternommen.

Bereich Zigaretten
Der franz�sische Markt weist nach wie vor eine negative Tendenz auf. Seita verliert weiterhin Marktanteile, im wesenlichen zu Gunsten von Philip Morris. Diese Marktanteilverluste sind zum �berwiegenden Teil die Folge des st�ndigen Absatzr�ckgangs bei dunklem Tabak (rund 10% j�hrlich).

Der Export dagegen entwickelt sich gut. Heute exportiert Seita mehr blonde Zigaretten, als im Inland verkauft werden.

In Polen gibt es Schwierigkeiten wegen des Preiskriegs, der zu einem R�ckgang des Marktvolumens von 17% gef�hrt hat. Diese L�cke wird durch Schmuggel-ware gedeckt, deren Anteil sich von fr�her rund 5% bis Anfang 2000 auf 20% erh�ht hat.

Schwierigkeiten sind auch in der Region Indischer Ozean zu erwarten. Hier hat ein schwindelerregender Preisanstieg einen drastischen R�ckgang des Konsums um 30% zur Folge gehabt.

Bereich Zigarren
Dieser Bereich ist f�r Seita au�erordentlich gewinntr�chtig. Drei umfangreiche Transaktionen haben dazu gef�hrt, da� Altadis innerhalb von drei Jahren welt-weit zur Nummer eins im Bereich Zigarren wurde: die �bernahme von Consolidated Cigars, die Fusion mit Havatampa und und die �bernahme von 50% von Habanos.
Seita ist mit 51,6% des Kapitals von Altadis USA (dem aus der Fusion von CCG und Havatampa hervorgegangenen Unternehmen) Mehrheitsaktion�r. Paradox ist, da� Seita zwar Mehrheitsaktion�r ist, die Leitung des Bereichs Zigarren von Altadis aber weiterhin von Madrid aus erfolgt.

Der Umsatz des Zigarrenbereichs von Seita hat sich von 72 Millionen Euro im Jahr 1998 auf 400 Millionen Euro im Jahr 2000 erh�ht.
Mit 6 543 Arbeitnehmern zum 31.12.2000 entfiel die H�lfte der Besch�ftigten von Seita auf den Bereich Zigarren.

Die Gr�ndung von Altadis USA hatte zur Folge die Schlie�ung von f�nf Betrieben in Honduras, Nicaragua, Jamaika und der Dominikanischen Republik.

Auf Zigarren entfielen im Jahr 2000 25% des Seita-Gesamtumsatzes.

Bereich Vertrieb
Der Seita-Vertriebsbereich umfa�t rund 80 000 Verkaufsstellen in Frankreich. Auf diesen Bereich entfielen 2000 17% des Gesamtumsatzes.

Konsolidierte Personalst�rke der Seita-Gruppe
Im Jahr 2000 waren 6543 Arbeitnehmer/innen im Bereich Zigarren, 1681 Arbeitnehmer/innen im Bereich Vertrieb, 2816 Arbeitnehmer/nnen im Bereich Zigaretten sowie weitere 1471 Arbeitnehmer/innen (Zentrale, Forschung und
Entwicklung, Vorbehandlung usw.) t�tig.

Die Belastung der Umsatzzahlen durch die gesamten Personalkosten geht aus fol-genden Gr�nden drastisch zur�ck:
* Personalverminderungen und Verj�ngungen (�ltere und damit teurere Arbeitnehmer/innen werden entlassen und junge und damit billigere Arbeitskr�fte eingestellt (im Zusammenhang mit den Umstrukturierungen in Frankreich);
* Produktivit�tsgewinne vor allem bei Zigaretten und beim Vertrieb in Frankreich;
* Zunahme zu Niedrigl�hnen besch�ftigter Arbeitnehmer in den ausl�ndischen Niederlassungen.

Seit mehr als einem Jahr verhandeln die Gewerkschaften �ber die Errichtung eines Europ�ischen Betriebsrates. Diese Verhandlungen machen keinerlei Fortschritte. Auf Konzernebene besteht kein politischer Wille, ein solches Vertretungsorgan wirklich zu schaffen.

BAT
Im abgelaufenen Jahr hat BAT durch Investitionen in neue Bauten in Korea (nachdem das staatliche Monopol im Juli 2001 gefallen war), ein Gemeinschaftsunternehmen f�r die Errichtung eines Tabakverarbeitungsbetriebs in Vietnam und den Erwerb von Land in der chinesischen Provinz Sechuan f�r die Errichtung einer Zigarettenfabrik seine T�tigkeit in Asien aggressiv ausgebaut. Der koreanische Betrieb mit einer Jahreskapazit�t von mehr als 7 Milliarden Zigaretten wird die bereits bestehenden BAT-Betriebe in Malaysia, Singapur und Kambodscha erg�nzen, w�hrend der chinesische Betrieb nach seiner Fertigstellung als Br�ckenkopf f�r die Eroberung des chinesischen Marktes mit 300 Millionen Kunden dienen soll. Au�erdem hat BAT vor kurzem auf dem t�rkischen Markt Fu� gefa�t, indem es eine Partnerschaftsvereinbarung mit zwei lokalen Unternehmen �ber die Herstellung von BAT-Marken eingegangen ist, und angek�ndigt, es wolle eine Zigarettenfabrik in Serbien bauen, die dazu dienen solle, den Schmuggel auf dem Balkan einzud�mmen. Diese Pl�ne sind jedoch zun�chst zur�ckgestellt worden, nachdem sie von europ�ischen Zollstellen �ffentlich kritisiert worden waren, weil die Pr�senz einer Zigarettenfabrik im Zentrum des Schwarzhandels dem Schmuggel nur weiteren Auftrieb geben w�rde. In diesem Zusammenhang sei daran erinnert, da� gegen BAT zur Zeit eine Untersuchung im Vereinigten K�nigreich wegen des Vorwurfs einer Beteiligung an Schmuggelgesch�ften l�uft.

Eine Reihe von Gewerkschaften berichtete �ber Versuche von BAT zur Aush�hlung der Gewerkschaftsrechte. Im Zusammenhang mit ihrer Ankunft in der T�rkei kamen BAT-Vertreter mit Tekgida-Is in der Region Ismir zusammen und unterrichteten sie, dass sie keine Gewerkschaften in ihren Betrieben w�nschten. In Uruguay ist BAT bestrebt, dem Tabakarbeitgeberverband beizutreten � jedoch nur unter der Bedingung, dass sie vom Branchentarifvertrag befreit wird. Im April 2001, als FENTIFUMO bei der Gesundheitsbeh�rde darauf drang, eine Arbeitsschutzuntersuchung im brasilianischen Tochterunternehmen von BAT, Souza Cruz, durchzuf�hren, zwang das Unternehmen das Aufsichtspersonal, vorbereitete Schreiben zu unterzeichnen, in denen sie sich weigerten, an der Pr�fung teilzunehmen, und sich von etwaigen Ergebnissen distanzierten.

Zur Zeit arbeitet BAT im Rahmen seiner sogenannten "Strategie der Unternehmensverantwortung" an einem Kodex der Besch�ftigungsgrunds�tze. Der Entwurf, der der IUL als Mitglied eines "externen Beraterteams" �bermittelt wurde, enth�lt fragw�rdige Formulierungen �ber das Recht der Arbeitnehmer, sich durch "vom Unternehmen anerkannte Gewerkschaften" vertreten zu lassen, und erw�hnt in keiner Weise die M�glichkeit von Kollektivverhandlungen. Die IUL hat dem Unternehmen mitgeteilt, da� sie grunds�tzlich keine Stellungnahmen zu einseitigen Verhaltensordnungen abgibt.

Gallaher
Das im Vereinigten K�nigreich beheimatete Tabakunternehmen expandiert seit einiger Zeit weit �ber seine traditionellen M�rkte im Vereinigten K�nigreich und Irland hinaus. Nachdem es 1999 in Kasachstan Fu� gefa�t und den gr��ten russischen Zigarettenproduzenten Liggett-Ducat �bernommen hat, schlo� es im August 2000 eine Vertriebsvereinbarung mit Shanghai Tobacco, einem Unternehmen, das zur China National Tobacco Corporation geh�rt, wonach Gallaher k�nftig die f�hrende chinesische Zigarettenmarke in St�dten des Vereinigten K�nigreich mit einem hohen chinesischen Bev�lkerungsanteil, Shanghai Tobacco dagegen die Gallaher-Marke Sobranie in China vertreiben wird. Mit der �bernahme von Austria Tabak hat das Unternehmen Zugang zu neuen M�rkten in ganz Europa gewonnen, vor allem in �sterreich, Ungarn, Deutschland, Schweden und den baltischen L�ndern. Parallel zu seinem Vordringen auf dem internationalen Markt mu�te Gallaher allerdings seine Position als Marktf�hrer im Vereinigten K�nigreich an Imperial abtreten.

Imperial
Ganz im Einklang mit der branchenweiten Tendenz, �bernahmen und Investitionen in Regionen zu t�tigen, in denen die Diskussion �ber Gesundheitsgefahren und Einschr�nkung des Tabakkonsums noch sehr zaghaft ist, hat Imperial einen 75prozentigen Anteil An Tobaccor, dem zweitgr��ten Zigarettenunternehmen in Afrika s�dlich der Sahara erworben. Tobaccor produziert und vertreibt seine eigenen Marken und au�erdem Marken von Altadis, BAT und Philip Morris in Lizenz und hat ferner eine Lizenz- und Vertriebsvereinbarung in Vietnam geschlossen.

Japan Tobacco
Aufgrund der negativen Entwicklung des Zigarettenmarktes in Europa und, konkreter, wegen des R�ckgangs des Umsatzes und des Verlustes an Marktanteilen seiner Marken beschloss das multinationale Unternehmen Japan Tobacco die Schlie�ung seines Fabrikbetriebs auf der Insel La Palma.

Diese Schlie�ung wurde bereits vorgenommen und hatte einen Verlust von 185 direkten Arbeitspl�tzen zur Folge, und zwar zu finanziellen Bedingungen, die �ber den von der spanischen Gesetzgebung f�r diese F�lle vorgesehenen Betr�gen liegen, mit der Schaffung eines Finanzfonds zu Lasten des Unternehmens f�r die Ausbildung und Umschulung der betroffenen Arbeitnehmer und sogar mit der M�glichkeit der Versetzung in Fabrikbetriebe in Trier (Deutschland), auf der iberischen Halbinsel und den Kanarischen Inseln selbst.

Philip Morris
Im Juli begann Philip Morris mit dem Bau einer Zigarettenfabrik auf den Philippinen - seinem gr��ten Investitionsprojekt in Asien - in der bis 2003 mehr als 1 000 Arbeitspl�tze geschaffen werden sollen. Einen Monat sp�ter machte das Unternehmen Schlagzeilen, als seine tschechische Tochtergesellschaft eine Studie ver�ffentlichte, in der die Kostenersparnisse f�r die tschechische Regierung durch die "fr�he Sterblichkeit" in Folge des Rauchens dargelegt wurden. Der Bericht war von dem Unternehmen in Auftrag gegeben worden, nachdem in der Tschechischen Republik Besorgnisse �ber die hohen Kosten der medizinischen Versorgung der Opfer durch Rauchen verursachter Krankheiten laut geworden waren.
Privatisierung

Austria Tabak
Im Rahmen ihrer Privatisierungspl�ne gab die �sterreichische Regierung im Jahr 2000 bekannt, sie wolle ihren restlichen Anteil an dem ehemals staatlichen Unternehmen Austria Tabak ver�u�ern. Die �sterreichische Gewerkschaft der Landwirtschafts-, Nahrungsmittel- und Tabakarbeitnehmer ANG k�mpfte an vorderster Front gegen den Verkauf eines Unternehmens, das hochwertige Arbeitspl�tze bietet und dessen gewinntr�chtige inl�ndische und internationale Gesch�fte und Linzenzvertr�ge dem Staat betr�chtliche Einnahmen bringen. Nach wilden Spekulationen in der Finanzpresse, wer wohl den Anteil erwerben werde (Altadis, Gallaher und Imperial hatten Gebote eingereicht), erwarb das im Vereinigten K�nigreich beheimatete Unternehmen Gallaher im Juni 2001 die noch im Regierungsbesitz verbleibenden Anteile und hat seither seinen Anteil an Austria Tabak auf 98% erh�ht.

Im August k�ndigte Austria Tabak an, es werde seinen Betrieb in Malm� (1999 von Swedish Match �bernommen) in Schweden schlie�en. Dieser Beschlu�, eine seiner vier Fertigungsst�tten (die �brigen drei befinden sich in �sterreich) zu schlie�en, wurde mit der Notwendigkeit begr�ndet, die Produktion zu konzentrieren, um die Produktivit�t zu steigern und weiterhin wettbewerbsf�hig zu bleiben. Trotz der Erkenntnisse einer von der Gewerkschaft in Auftrag gegebenen Studie, aus der hervorging, dass die Schlie�ung des Betriebs in Malm� nicht die vorteilhafteste Option f�r Austria Tabak war, und der Gewerkschaftsbem�hun-gen, den Betrieb zu retten, war das Unternehmen nicht bereit, seine Entscheidung zu �berpr�fen. Die Gewerkschaften arbeiteten rasch, um angemessene Abfindungen f�r die von der Schlie�ung betroffenen 350 Besch�ftigten zu sichern, bevor Gallaher die Verantwortung �bernehmen w�rde. Laut Aussagen der schwedischen Lebensmittelarbeitnehmer-Gewerkschaft Livs war die Entscheidung, den schwedischen Betrieb zu schlie�en, politischer Natur und wurde angesichts des Privatisierungsgesetzes in �sterreich getroffen, das Bestimmungen f�r den Schutz der Besch�ftigung in privatisierten Unternehmen enth�lt.

Korea Tobacco & Ginseng
Nach der Lockerung der f�r die s�dkoreanische Tabakindustrie geltenden Gesetze im Juli 2001 sieht sich das ehemalige Monopolunternehmen nunmehr der Konkurrenz der TNKs ausgesetzt. Philip Morris und Japan Tobacco beherrschen zusammen bereits 10% des Marktes, doch werden ihre M�glichkeiten, weitere Marktanteile zu gewinnen, dadurch beeintr�chtigt, da� gleichzeitig mit der Aufhebung des Monopols ein Zoll auf Importzigaretten eingef�hrt wurde. BAT ist in einer besseren Wettbewerbssituation, da das Unternehmen seinen eigenen Fertigungsbetrieb in Korea baut. KT&G d�rfte jedoch von der Liberalisierung am st�rksten profitieren, da das Unternehmen nunmehr die Zigarettenpreise frei festsetzen und Tabak selektiv kaufen kann. Fr�her mu�te es f�r jede Preiserh�hung die Zustimmung der Regierung einholen und war verpflichtet, die gesamte j�hrliche Tabakernte Koreas abzunehmen. Auch mit Hilfe seines gut entwickelten Vertriebsnetzes d�rfte KT&G noch auf Jahre hinaus erfolgreicher sein als die TNKs.

Tekel (T�rkei)
Unter dem Druck der internationalen Finanzinstitutionen (Weltbank und IWF) leitete die t�rkische Regierung in den Neunzigerjahren einen Prozess zur Privati-sierung der staatseigenen Industrieunternehmen ein. Dieser von den Gewerkschaften heftig angefochtene Prozess wird zurzeit in der Tabakindustrie durchgef�hrt, wobei das t�rkische Tabakmonopol Tekel kontrolliert wird, das nun in einem ersten Schritt der Privatisierungsbeh�rde unterstellt wurde. Die IUL-Mitgliedsorganisation in der T�rkei, Tekgida-Is, schloss sich mit Tabakanbauer-, Staatsbediensteten- und Verbraucherorganisationen zusammen, um die Privatisierungsvorhaben der Regierung und ihre Unterlassung, sich mit allen beteiligten Gruppen zu beraten, zu verurteilen. Trotz dieser allgemeinen massiven Kritik verabschiedete das Parlament k�rzlich einen Gesetzgebungsentwurf, der darauf abzielt, den Privatisierungsprozess zu beschleunigen. Der Pr�sident der T�rkei legte indessen aus sozialen, wirtschaftlichen und verfassungsm��igen Gr�nden sein Veto gegen die Gesetzesvorlage ein. Der Kampf gegen die Privatisierung in der T�rkei hatte eine nie dagewesene Zusammenarbeit zwischen den drei nationalen Gewerkschaftszentralen T�rk-Is, Disk und Hak-Is, zur Folge.