Europäische Gewerkschaften verstärken Druck auf EU-Kommissare und Unternehmen in Solidarität mit Musim Mas Arbeitnehmern

An die IUL Web-Site geschickt am 24-Apr-2006

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EFFAT, die europäische Regionalorganisation der IUL, hat die EU-Kommissarin für Außenbeziehungen Benita Ferrero-Waldner aufgefordert, die indonesische Regierung in aller Form darauf hinzuweisen, dass es ihre Pflicht ist, den eklatanten Menschenrechtsverletzungen durch das Musim Mas Palmölunternehmen wie auch der Mittäterschaft durch die örtlichen Behörden Einhalt zu gebieten und die bereits erfolgten Übergriffe wieder gut zu machen. In einem Schreiben vom 19. April forderte der EFFAT-Generalsekretär Harald Wiedenhofer Ferrero-Waldner dringend auf, „die bevorstehenden Gespräche in Indonesien zu nutzen, um diese Angelegenheit zur Sprache zu bringen und Druck auf die indonesischen Behörden und auf Musim Mas auszuüben. Indonesien profitiert enorm von seiner Beziehung zur EU, und zwar sowohl in Bezug auf die Auslandshilfe wie auch auf den Außenhandelsüberschuss. In diesem Überschuss sind auch Musim Mas Produkte enthalten, wobei Indonesien und Malaysia zusammen den überwiegenden Anteil der Palmölprodukte produzieren, die gegenwärtig von der europäischen Industrie genutzt werden.“ Eine Kopie des Schreibens ging an den EU-Handelskommissar Peter Mandelson. Über das europäische Parlament und die anderen EU-Institutionen verfolgt die IUL außerdem noch andere mögliche Maßnahmen gegen Musim Mas.

Zwei weitere europäische Gewerkschaften – die deutsche Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten, NGG, und der holländische FNV Bondgenoten – schlossen sich inzwischen dem öffentlichen Aufruf des europäischen Unilever-Betriebsrats an Unilever an, sich von Musim Mas zu distanzieren und seine Bezugsquellen für das in den Unilever-Produkten enthaltene Palmöl offenzulegen. Unilever hat sich bis dato nicht dazu geäußert.

Der Kreis der Unternehmen, die mit ähnlichen Forderungen konfrontiert werden, ist unterdessen erweitert worden. Die IUL hat Danone vom Konflikt bei Musim Mas informiert und darauf hingewiesen, was unserer Ansicht nach die Verantwortung des Unternehmens in dieser Situation ist. Der EFFAT-IUL hat sich an Unternehmen gewandt, die allesamt Mitglieder des Runden Tisches über nachhaltiges Palmöl sind (die “Organisation vielfältiger Interessensträger”, deren Vorsitzender Jan Kess Vis von Unilever ist und der Musim Mas als Vorstandsmitglied angehört) und sie aufgefordert, sich selbst und den Runden Tisch von Musim Mas zu distanzieren und ihre Palmölquellen offen zu legen. Es sind dies: AarhusKarlshamn AB, BIOX, Cadbury Schweppes, Cognis, CSM, Danisco, Ferrero, Fuji Oil Group, KOG Edible Oils, Lipidos Santiga, Nutriswiss, Santa Maria, Spychiger Oil Trading, Safic-Alcan, Kerry Group und Northern Foods. Außerdem hat der EFFAT die IUL-Position zu Musim Mas an bedeutende Nahrungsmittel- und Einzelhandelsunternehmen weitergeleitet, die keine Mitglieder des Runden Tisches sind, und sie ebenfalls aufgerufen, ihre Palmölquellen öffentlich zu machen. Zu diesen Unternehmen gehören Bunge Europe, Kraft, United Biscuits, Heinz, Kellogg's, PepsiCo, Arla Foods, Nestlé, RHM, Lactalis, Parmalat, Leaf, Mars und Sara Lee. In anderen Regionen werden nun ähnliche Initiativen vorbereitet.