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Vereinigt Lebensmittel-, Landwirtschafts- und HotelarbeitnehmerInnen weltweit


Gewalt gegen ecuadorianische Bananenarbeiter, die f�r ihre Rechte streiken

An die IUL Web-Site geschickt am 23-May-2002

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Betriebseigener Schl�gertyp bereit auf die Arbeiter zu schiessen (SiD)

Ecuoadors Bananenarbeiter sind bei ihrem Kampf um elementare Rechte erneut gewaltt�tigen Angriffen ausgesetzt. Am fr�hen Morgen des 16. Mai griffen 3-400 mit Kapuzen verh�llte M�nner - einige von ihnen bewaffnet - streikende Arbeitnehmer auf den Los Alamos Plantagen an, die f�r das ecuadorianische Unternehmen Noboa produzieren, das die Marke Bonita vertreibt. Berichten zufolge wurden etwa ein Dutzend Arbeitnehmer verletzt, einige auch durch Schusswunden. Die Wohnungen der Arbeiter wurden gepl�ndert und Frauen misshandelt. Aus den Berichten geht auch hervor, dass die Angreifer von einem Fahrzeug des Unternehmens begleitet wurden. Die Arbeiter wehrten sich und nahmen rund 40 der Angreifer solange fest, bis endlich die Polizei eintraf. Der Streik dauert an.


Ein verwundeter Bananenarbeiter wird schnell ins Krankenhaus gebracht. (photo courtesy of SiD)


Der Angriff folgte auf fr�here Drohungen privater "Sicherheitswachen" gegen Bananenarbeiter, die f�r die Anerkennung ihrer Gewerkschaften auf der d�nischen Besitzern geh�renden Plantage Rio Culebra streikten, die f�r den transnationalen Konzern Dole
produziert. Am 15. Mai wurde den Arbeitern von einigen Schl�gern befohlen, ihren Kampf aufzugeben, andernfalls w�rden sie in der folgenden Nacht von einem gr��eren "Sicherheits"kontingent angegriffen werden.

Diese gewaltt�tigen Angriffe sind eine Reaktion auf die seit Jahrzehnten umfassendste Welle gewerkschaftlicher Aktivit�ten auf Ecuadors Bananenplantagen, wo die Unterdr�ckungen der j�ngsten Zeit praktisch zur Ausschaltung der Gewerkschaften gef�hrt hatten. Im Februar streikten mehr als 1 400 Arbeitnehmer auf sieben Plantagen, die f�r Noboa produzieren, um ihren Forderungen nach bezahlten �berstunden, Krankengeld und Krankenversorgungseinrichtungen, menschenw�rdigen L�hnen und Anerkennung ihrer Gewerkschaft Nachdruck zu geben, vor allem aber f�r das Recht, sich FENACLE anzuschlie�en, dem Gewerkschaftsbund, der sich um die Organisierung der Plantagenarbeiter bem�ht.

Als Reaktion auf den Streik wurden 124 Gewerkschaftsanh�nger entlassen und Hunderte von Arbeitnehmern mit Kurzzeitvertr�gen nicht mehr zur Arbeit bestellt. Der Anerkennungsantrag der Gewerkschaft wurde zun�chst abgelehnt - mit der fadenscheinigen Begr�ndung, die Arbeitnehmer w�rden nicht von Noboa direkt besch�ftigt - doch wurde die Anerkennung schlie�lich am 26. April gew�hrt, nachdem die Gewerkschaften erneut Antr�ge gestellt hatten, weil sie f�r die drei Unternehmen t�tig seien, die die Alamos Plantagen bewirtschaften und an Noboa verkaufen.

Die Anerkennung hat jedoch keine Verhandlungen zur Folge gehabt. Schikanen gegen Gewerkschafter, Versetzungen und die Entlassung von drei Gewerkschaftsf�hrern veranlassten die Arbeitnehmer, am 6. Mai in den noch jetzt andauernden Streik zu treten. Eine der Hauptforderung der Gewerkschaft ist die Wiedereinstellung der 124 im Februar entlassenen Arbeitnehmer und anderer Aktivisten, wobei gleichzeitig die urspr�nglichen Forderungen nach Verhandlungen �ber L�hne, Arbeitsbedingungen und Gesundheitsf�rsorge wieder aufgenommen wurden.

Der Kampf bei Los Alamos hat auch andere Plantagenarbeiter zu Aktionen veranlasst. Am 1. April streikten 500 Arbeiter mit �hnlichen Forderungen auf der Hacienda Julia, einer weiteren Noboa-Plantage. Und die Arbeiter auf Rio Culebra legten die Arbeit Mitte April nieder, weil sie ebenfalls die Anerkennung ihrer Gewerkschaft, menschenw�rdige L�hne und Arbeitsbedingungen sowie Vorkehrungen f�r die Gesundheitsf�rsorge fordern.

Die jahrzehntelange Unterdr�ckung von Gewerkschaften in Ecuador hat es Noboa und den in Ecuador produzierenden transnationalen Konzernen (in erster Linie Dole und Del Monte) erm�glicht, hieraus Profit zu schlagen, indem sie Billigbananen unter erschreckenden Bedingungen produzieren, die den Standard in der gesamten Branche senken. Human Rights Watch, der anerkannte Beobachter der Menschenrechte in aller Welt, hat vor kurzem einen
Bericht
ver�ffentlicht, der die Verh�ltnisse auf den Bananenplantagen Ecuadors aufdeckt. Der Bericht schildert die st�ndigen und offenen Verweigerungen der Arbeitnehmerrechte, den betr�chtlichen Umfang der schlimmsten Formen der Kinderarbeit, entsetzliche Arbeitsschutzverh�ltnisse und zerst�rerische Umweltpraktiken, darunter den unverantwortlichen Einsatz chemischer Stoffe und das r�cksichtslose Verspr�hen von Pestiziden, in einigen F�llen unmittelbar auf die K�pfe der auf den Plantagen arbeitenden Kinder.

Die Bananenarbeiter Ecuadors haben mit ihren Aktionen jetzt den seit Jahrzehnten entschlossensten Angriff gegen die Ausbeutung und Unterdr�ckung durch die Konzerne gestartet. Sie k�mpfen f�r die Bananenarbeiter in aller Welt, indem sie sich bem�hen, das Wettrennen nach unten zu beenden und die Normen in der ganzen Branche anzuheben. Deshalb ist Eure Unterst�tzung jetzt unbedingt notwendig.

Was Ihr tun k�nnt


Schreibt an das Unternehmen Der folgende Text kann dabei als Muster dienen:

Sr. Alvaro Noboa, Corporaci�n Noboa
Fax: +593 42 444 093
Correo Electr�nico: [email protected]

Estimado Sr. Noboa,

Nos han informado que 300 a 400 hombres encapuchados atacaron violentamente a los trabajadores bananeros en huelga de las plantaciones en Los Alamos en Ecuador, en la ma�ana del 16 de Mayo del a�o en curso. De acuerdo a las informaciones, algunos de ellos estaban armados. Al menos una docena de trabajadores � m�s resultaron heridos en el atentado, algunos de ellos recibieron impactos de balas. Los hogares de los trabajadores fueron saqueados, y las mujeres maltratadas. Las informaciones indican que un veh�culo de la compa��a Noboa acompa�aba a los atacantes.

Los trabajadores bananeros han logrado registrar legalmente a su sindicato, y las demandas de los trabajadores son enteramente justificadas. Ellos est�n buscando que sus compa�eros despedidos sean reintegrados, salarios y condiciones de trabajo decentes y asistencia y prestaciones m�dicas. Yo apoyo estas demandas.
Es inaceptable que inmediatamente despu�s del registro legal de su sindicato, los trabajadores de estas plantaciones sean objeto de despidos, acoso, intimidaci�n y ahora asaltos a mano armada. En consecuencia, le urjo hacer uso de sus buenos oficios a fin de asegurar que aquellos quienes organizaron y llevaron a cabo este atentado sean identificados y llevados ante la justicia, que todos los trabajadores despedidos a causa de su apoyo � afiliaci�n al sindicato sean reintegrados a sus puestos de trabajo, y que la compa��a entre inmediatamente en negociaciones de buena fe con los sindicatos que representan a los trabajadores de Los Alamos y tras plantaciones que producen para Noboa.

Al respecto, continuar� observando de cerca el desarrollo de los eventos.
Atentamente,

(Deutsche �bersetzung)
Herrn Alvaro Noboa, Noboa Corporation
Fax: +593 42 444 093
E-Mail: [email protected]

Sehr geehrter Herr Nobao,

Ich habe erfahren, dass am Morgen des 16. Mai 3-400 kapuzentragende M�nner streikende Bananenarbeiter auf den Plantagen Los Alamos in Ecuador gewaltt�tig angegriffen haben. Nach Berichten waren einige der M�nner bewaffnet. Ein Dutzend oder mehr Arbeiter wurden bei dem Angriff verletzt, einige von ihnen durch Schusswunden. Die Wohnungen der Arbeiter wurden gepl�ndert und Frauen wurden vergewaltigt. Nach den Berichten wurden die Angreifer von einem Fahrzeug des Unternehmens Noboa begleitet.

Die Bananenarbeiter haben die rechtliche Anerkennung ihrer Gewerkschaft erreicht und ihre Forderungen sind voll und ganz gerechtfertigt. Sie verlangen die Wiedereinstellung entlassener Arbeitnehmer, menschenw�rdige L�hne und Arbeitsbedingungen sowie Krankenversorgungseinrichten. Ich unterst�tze diese Forderungen.

Deshalb bitte ich Sie dringend, die Gewalt gegen diese Arbeitnehmer �ffentlich zu verurteilen, die Gewerkschaften der Arbeitnehmer anzuerkennen und Verhandlungen in Treu und Glauben aufzunehmen, die entlassenen Arbeitnehmer wieder einzustellen und allen Schikanen gegen die Gewerkschaft ein Ende zu machen.

Ich werde die weiteren Entwicklungen in den T�tigkeitsbereichen Ihres Unternehmens, auch auf den Plantagen, deren Produktion sie aufkaufen, genau verfolgen.

Hochachtungsvoll


Schreibt an die Regierung Ecuadors


Ministro de Trabajo y de Recursos humanos
Ab. Mart�n Insua
Fax: + 593 2 256 3469/+593 2 250 3122
Correo electr�nico: [email protected]
Cc: President of Ecuador Dr. Gustavo Noboa
Fax: + 593 22 580 710/+ 593 22 580 753

Estimado Sr. Ministro,

Nos han informado que 300 a 400 hombres encapuchados atacaron violentamente a los trabajadores bananeros en huelga de las plantaciones en Los Alamos en Ecuador, en la ma�ana del 16 de Mayo del a�o en curso. De acuerdo a las informaciones, algunos de ellos estaban armados. Al menos una docena de trabajadores � m�s resultaron heridos en el atentado, algunos de ellos recibieron impactos de balas. Los hogares de los trabajadores fueron saqueados, y las mujeres maltratadas. Las informaciones indican que un veh�culo de la compa��a Noboa acompa�aba a los atacantes.

Los trabajadores bananeros han logrado registrar legalmente a su sindicato, y las demandas de los trabajadores son enteramente justificadas. Ellos est�n buscando que sus compa�eros despedidos sean reintegrados, salarios y condiciones de trabajo decentes y asistencia y prestaciones m�dicas. Yo apoyo estas demandas.

Es inaceptable que inmediatamente despu�s del registro legal de su sindicato, los trabajadores de estas plantaciones sean objeto de despidos, acoso, intimidaci�n y ahora asaltos a mano armada. En consecuencia, le urjo hacer uso de sus buenos oficios a fin de asegurar que aquellos quienes organizaron y llevaron a cabo este atentado sean identificados y llevados ante la justicia, que todos los trabajadores despedidos a causa de su apoyo � afiliaci�n al sindicato sean reintegrados a sus puestos de trabajo, y que la compa��a entre inmediatamente en negociaciones de buena fe con los sindicatos que representan a los trabajadores de Los Alamos y tras plantaciones que producen para Noboa.

Al respecto, continuar� observando de cerca el desarrollo de los eventos.
Atentamente,

(Deutsche �bersetzung

Minister f�r Arbeit und Humanressourcen Ab. Martin Insua
Fax: +593 2 256 3469/+593 2 250 3122
E-Mail: [email protected]

Sehr geehrter Herr Minister,

Ich habe erfahren, dass am Morgen des 16. Mai 3-400 kapuzentragende M�nner streikende Bananenarbeiter auf den Plantagen Los Alamos in Ecuador gewaltt�tig angegriffen haben. Nach Berichten waren einige der M�nner bewaffnet. Ein Dutzend oder mehr Arbeiter wurden bei dem Angriff verletzt, einige von ihnen durch Schusswunden. Die Wohnungen der Arbeiter wurden gepl�ndert und Frauen wurden vergewaltigt. Nach den Berichten wurden die Angreifer von einem Fahrzeug des Unternehmens Noboa begleitet.

Die Bananenarbeiter haben die rechtliche Anerkennung ihrer Gewerkschaft erreicht und ihre Forderungen sind voll und ganz gerechtfertigt. Sie verlangen die Wiedereinstellung entlassener Arbeitnehmer, menschenw�rdige L�hne und Arbeitsbedingungen sowie Krankenversorgungseinrichten. Ich unterst�tze diese Forderungen.

Es kann nicht hingenommen werden, dass die Arbeitnehmer auf diesen Plantagen nach der Anerkennung ihrer Gewerkschaft Entlasssungen, Schikanen, Einsch�chterungen und jetzt auch bewaffneten Angriffen ausgesetzt sind. Ich bitte Sie deshalb dringend, Ihre guten Dienste einzusetzen, um sicherzustellen, dass diejenigen, die diesen Angriff organisiert und durchgef�hrt haben, ermittelt und vor Gericht gestellt werden, dass alle wegen ihrer Unterst�tzung der Gewerkschaft oder ihrer Gewerkschaftszugeh�rigkeit entlassenen Arbeitnehmer wieder an ihren Arbeitspl�tzen eingestellt werden und dass das Unternehmen unverz�glich Verhandlungen in Treu und Glauben mit den Gewerkschaften aufnimmt, die die Arbeitnehmer auf den Los Alamos Plantagen sowie auf anderen Plantagen, die f�r Noboa produzieren, vertreten.

Ich werde die Entwicklungen in dieser Hinsicht sorgf�ltig verfolgen.

Hochachtungsvoll

Bitte sendet Kopien Eurer Botschaften an das IUL-Sekretariat. Wir danken Euch im voraus f�r Eure Solidarit�t und Unterst�tzung.