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IUL
Vereinigt Lebensmittel-, Landwirtschafts- und HotelarbeitnehmerInnen weltweit


NUWHRAIN Intensiviert Kampf gegen Gewerkschaftsfeindlichkeit im Dusit Nikko In Manila

An die IUL Web-Site geschickt am 24-Mar-2002

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Die der IUL angeschlossene National Union of Workers in Hotel Restaurant and Allied Industries (NUWHRAIN) setzt ihren Kampf um die Wahrung der Gewerkschaftsrechte im 542-Zimmer-Luxushotel Dusit Nikko in Manila fort.

Die Hotelleitung versuchte seit Beginn der Tarifverhandlungen im November 2000 unabl�ssig, die Gewerkschaft zu schw�chen. Nach 18 erfolglosen Zusammenk�nften erkl�rte die Gewerkschaft offiziell, die Verhandlungen, bei denen 45 verschiedene Vertragspunkte ungel�st blieben, seien festgefahren. Trotz dieser Sackgasse infolge der Obstruktionstaktik der Hotelleitung anl��lich der Verhandlungen k�ndigte die Gewerkschaft aus R�cksicht auf die schwierige politische und wirtschaftliche Lage auf den Phippinen keinen Streik an.

Im Dezember versch�rften sich die Spannungen im Hotel, als ein von mehreren hundert Besch�ftigten unterzeichnetes Schreiben an den Hauptsitz von Dusit in Thailand �ber zweifelhafte Finanztransaktionen einzelner F�hrungskr�fte berichtete. Der Konzernhauptsitz in Bangkok entlie� den Verkaufs- und Marketingdirektor des Hotels in Manila, doch stieg die Spannung weiter an, als die �rtliche Hotelleitung allen 114 leitenden Angestellten extrem gro�z�gige Jahresendpr�mien gew�hrte, w�hrend sie zugleich weiterhin behauptete, das Hotel k�nne es sich nicht leisten, einen neuen Tarifvertrag auszuhandeln.

Am 14. Januar stimmten die Gewerkschaftsmitglieder mit �berw�ltigender Mehrheit f�r eine m�gliche Streikaktion zu gegebener Zeit, falls es sich als notwendig erweisen sollte, die festgefahrenen Verhandlungen wieder in Gang zu bringen. Es wurden Schlichtungssitzungen unter der Schirmherrschaft des Arbeits- und Besch�ftigungsministeriums eingeleitet, doch erschien die Hotelleitung am 17. Januar nicht zu einer Zusammenkunft. Am darauffolgenden Tag trat eine Generalversammlung der Gewerkschaft zusammen und beschloss, dass sich einige Mitglieder als Protest gegen die Unnachgiebigkeit der Hotelleitung den Kopf rasieren w�rden.

Als die protestierenden Besch�ftigten davon abgehalten wurden, das Hotel zu betreten und sich zur Arbeit zu melden, stellte die Gewerkschaft friedliche Informationsposten auf - eine vom Gesetz zugesicherte Ma�nahme. Die Hotelleitung fuhr mit der selektiven Aussperrung fort und suspendierte am 21. Januar 125 Gewerkschaftsmitglieder - u.a. auch Gewerkschaftsfunktion�re, Mitglieder mit kurzem Haar sowie diejenigen, die sich am Informationsposten vom 18. Januar beteiligt hatten, vom Dienst. Die Supendierungen gingen t�glich weiter und f�hrten mit der Zeit zur Suspendierung von rund 300 Gewerkschaftsmitgliedern oder drei Vierteln der Mitgliedschaft. Die Gewerkschaft reagierte auf die Suspendierungen mit Klagen wegen verbotener Aussperrung, doch am 26. Januar wurde den Protestierenden offiziell gek�ndigt, was die Gewerkschaft dazu bewog, den Streik auszurufen.

Die Streikaktion bewirkte die tats�chliche Schlie�ung des Hotels bis zum 2. Februar, als das Arbeits- und Besch�ftigungsministerium verf�gte, dass alle Hotelbesch�ftigten - auch die Suspendierten oder Entlassenen - "innerhalb von 24 Stunden vom Hotel Zugang erhalten sollten, um ihre Arbeit aufzunehmen". Eine Ausweichklausel in der Verf�gung bietet der Hotelleitung jedoch die Option "Wiedereinsetzung in die Lohn- und Gehaltsliste" an, wobei die entlassenen und suspendierten Besch�ftigten auf der Liste belassen werden, w�hrend sie bis zur amtlichen Best�tigung der Entlassungverf�gung jedoch von der Arbeit ausgeschlossen werden. Diese Liste z�hlte zun�chst 225 Gewerkschaftsmitglieder, darunter mehr als 90 Gewerkschaftsfunktion�re und -mitglieder, denen Entlassungspapiere zugestellt wurden, Die Verf�gung zur Wiederaufnahme der Arbeit erlegt ferner Zwangsschlichtung in allen Fragen, auch bez�glich des Tarifvertrags, auf.

Am 27. Februar begann die Hotelleitung damit, einige Arbeitnehmer, die wieder in die Lohn- und Gehaltsliste aufgenommen worden waren, zur Wiederaufnahme der Arbeit aufzufordern, wobei jedoch jeder einzelne, um tats�chlich wiedereingestellt zu werden, eine "Verzichterkl�rung" in bezug auf die Klagen wegen verbotener Aussperrung unterzeichnen sollte. Nach dieser "Verzichterkl�rung" sollte sich der Arbeitnehmer bereiterkl�ren, die Klage wegen illegaler Aussperung nicht weiter zu verfolgen. Damit soll der Klage der Gewerkschaft wegen illegaler Aussperrung die Spitze abgebogen und das Argument der Hotelleitung gest�rkt werden, dass die Arbeitnehmer wegen illegaler Aufstellung von Informationsposten und Streikma�nahmen suspendiert/entlassen werden sollten - ungeachtet der Tatsache, dass es sich bei beiden Ma�nahmen ausschlie�lich um Reaktionen der Gewerkschaft auf die illegale Aussperrung handelte!

Zur Zeit sind 121 der suspendierten Arbeitnehmer wieder zur Arbeit gerufen worden; 96 entlassene Arbeitnehmer werden noch in der Lohn- und Gehaltsliste gef�hrt. Die Gewerkschaft riet den wieder zur Arbeit gerufenen suspendierten Arbeitnehmern, die Verzichterkl�rungen zu unterzeichnen, gleichzeitig jedoch auch eine eidesstattliche Erkl�rung abzugeben, wonach sie zu dieser Unterzeichnung unter Druck gezwungen worden seien, was eindeutig eine unlautere Arbeitspraxis darstellt.

Angesichts der gro�en Zahl unlauterer Praktiken hat die NUWHRAIN einen weiteren Streik angek�ndigt. Die Hotelleitung schlug vor Gericht mit der Behauptung zur�ck, dass die Einreichung von Klagen der Gewerkschaftsmitglieder wegen illegaler Aussperrung eine "Schikanierung" der Hotelleitung darstellt. Alle F�lle sind nunmehr der Nationalen Arbeitsbeziehungskommission zur Zwangsschlichtung unterbreitet worden.

WAS IHR TUN K�NNT


Das Hotel Dusit Nikko ist das einzige gewerkschaftlich organisierte Hotel der Dusit-Kette, und die NUWHRAIN k�mpft gegen die Gewerkschaftszerschlagung. Die Leitung des Hotels ist entschlossen, die Gewerkschaftspr�senz auszuschalten, und bereit, fast 100 Gewerkschaftsmitglieder auf der Lohn- und Gehaltsliste zu belassen, sie jedoch von der Arbeit auszuschlie�en.

NUWHRAIN fordert die unverz�gliche bedingungslose Wiedereinstellung aller entlassenen und suspendierten Besch�ftigten sowie gutgl�ubige Verhandlungen �ber einen neuen Tarifvertrag. Ihr k�nnt Eurer Unterst�tzung f�r die NUWHRAIN und die Gewerkschaftsrechte im Hotel Dusit Nikko Ausdruck geben, indem eine nachdr�ckliche Protestbotschaft an den Haupteigent�mer des Hotels und das philippinische Arbeits- und Besch�ftigungsministerium gerichtet wird.

Die Botschaften in der Anlage k�nnen als Vorlagen dienen. Wir bitten darum, Kopien der von Euch versandten Botschaften an das IUL-Sekretariat zu �bermitteln. Wir danken f�r Eure Solidarit�t und Unterst�tzung.



Muster einer Faxbotschaft an Herrn Tampuying Chanut Piyaoui, Vorsitzender des Aufsichtsrats, Philippine Hoteliers, inc.
Fax: +662 587 8657
E-Mail: [email protected]



Sehr geehrter Herr Vorsitzender,

Ich m�chte Ihnen hiermit meine Besorgnis �ber den Stand der Arbeitsbeziehungen im Hotel Dusit Nikko in Manila zum Ausdruck bringen. Die Leitung dieses Hotels hat sich eine Reihe von Verst��en gegen grundlegende Gewerkschaftsrechte sowie gegen die Gewerkschaft NUWHRAIN zu Schulden kommen lassen, der Arbeitnehmer in diesem Hotel angeh�ren. Die Gewerkschaft hat sich seit November 2000 erfolglos bem�ht, Verhandlungen �ber einen Tarifvertrag zu f�hren, die schlie�lich wegen der systematischen Weigerung der Hotelleitung, Verhandlungen in Treu und Glauben zu f�hren, scheiterten.

Mit R�cksicht auf die wirtschaftliche Lage der Philippinen und das Wohl des Hotels griff die Gewerkschaft nicht zu Kampfma�nahmen, protestierte jedoch, als die Hotelleitung im Dezember vorigen Jahres allen leitenden Angestellten gro�z�gige "Jahresendpr�mien" gew�hrte. Diese Pr�mien wurden gezahlt, obwohl die Hotelleitung nach wie vor behauptete, das Hotel sei nicht in der Lage, �ber den vorgeschlagenen Tarifvertrag zu verhandeln, womit sie nat�rlich zum Ausdruck brachte, dass in bezug auf die Arbeitnehmer, die das Hotel zu einem Erfolg gef�hrt haben, Sparsamkeit notwendig sei, dass jedoch f�r die F�hrungskr�fte andere Ma�st�be anzuwenden seien.

Als sich eine Gruppe von Arbeitnehmern die Haare abrasieren lie�, um gegen diese Entwicklung zu protestieren und darauf aufmerksam zu machen, dass die Hotelleitung eine Schlichtungsverhandlung unter dem Patronat des Arbeits- und Besch�ftigungsministeriums (DOLE) boykottiert hatte, wurden diese Arbeitnehmer illegal vom Dienst suspendiert und von ihren Arbeitspl�tzen ausgesperrt. Anschlie�end suspendierte die Hotelleitung Hunderte von Arbeitnehmern, die gegen diese Behandlung mit der Beteiligung an einer friedlichen Demonstration protestiert hatten - eine Aktion, die das geltende Gesetz in vollem Umfang erlaubt. Aufgrund dieser Ereignisse rief die Gewerkschaft am 26. Januar zum Streik auf. Damit handelte sie wiederum v�llig im Rahmen des Gesetzes, da bereits im vorigen Jahr eine entsprechende Abstimmung unter Aufsicht der Regierung stattgefunden hatte und die Hotelleitung ordnungsgem�� �ber das Ergebnis dieser Abstimmung unterrichtet worden war.

Aufgrund der vom Ministerium verf�gten R�ckkehr an den Arbeitsplatz sind 225 Gewerkschaftsmitglieder in die "Lohn- und Gehaltsliste" aufgenommen worden, d.h. sie erhalten ihre L�hne und Geh�lter, d�rfen jedoch nicht ihre Arbeit aus�ben. Auch fast 100 ungerecht entlassene Arbeitnehmer werden weiter auf der Gehaltsliste gef�hrt, w�hrend die suspendierten Arbeitnehmer Verzichtserkl�rungen in bezug auf ihre Klagen wegen einer illegalen Aussperrung unterzeichnen mussten, um ihre Besch�ftigung wiederaufnehmen zu k�nnen.

Ich bitte Sie dringend, geeignete Ma�nahmen zu treffen, um zu gew�hrleisten, dass diese Arbeitnehmer in vollem Umfang wiedereingestellt werden und an ihre Arbeitspl�tze zur�ckkehren d�rfen, und Verhandlungen in Treu und Glauben mit der NUWHRAIN im Hinblick auf einen Tarifvertrag zu erleichtern.

Es ist sicher im Interesse aller, den Weg friedlicher Verhandlungen zu gehen, statt monatlich Millionen von Pesos aufgrund der Wiederaufnahme in die "Lohn- und Gehaltsliste" zu zahlen, was nur als Racheakt gegen die Gewerkschaft betrachtet werden kann.

Hochachungsvoll



Kopie: Chiyuki Fujimoto, General Manager, Hotel Dusit Nikko
Fax:+632 867 3888



Muster einer Faxbotschaft an Frau Patricia A. Sto. Tomas, Minister, Arbeits- und Besch�ftigungsministerium
Fax; +632 527 3494
E-Mail: [email protected]



Sehr verehrte Frau Minister,

Hiermit m�chte ich meiner tiefen Besorgnis �ber die Situation im Hotel Dusit Nikko in Manila zum Ausdruck bringen. Seit November 2000, als sich die Hotelleitung weigerte, mit der NUWHRAIN Verhandlungen in Treu und Glauben �ber eine Tarifvereinbarung aufzunehmen, hat die Hotelleitung wiederholt die grundlegenden Gewerkschaftsrechte der Arbeitnehmer des Hotels verletzt.

In j�ngster Zeit kulminierten die Ereignisse, die mit der Weigerung der Hotelleitung begannen, an Schlichtungsverhandlungen unter dem Patronat Ihres Ministeriums teilzunehmen, in Hunderten von illegalen Suspendierungen und einem Streik vom 26. Januar bis zum 2. Februar. Als Reaktion auf die Verf�gung zur R�ckkehr an die Arbeitspl�tze nahm die Hotelleitung 225 Arbeitnehmer wieder in die Lohn- und Gehaltsliste auf, ohne sie tats�chlich wieder an ihren Arbeitspl�tzen zu besch�ftigen. Rund 100 Arbeitnehmer, die w�hrend des Konflikts zu Unrecht entlassen wurden, befinden sich nach wie vor in dieser Situation. Diejenigen, die wieder besch�ftigt wurden, mussten Verzichtserkl�rungen in bezug auf ihre Klagen wegen illegaler Aussperrung unterzeichnen, wobei es sich ganz eindeutig um eine unlautere Arbeitspraxis handelte.

Das Ganze ist zweifellos ein weiteres Beispiel f�r die aggressiv gewerkschaftsfeindliche Haltung der Hotelleitung und ihr Bestreben, die Gewerkschaft aus dem Hotel zu vertreiben. Ich bitte Sie deshalb dringend, eine neue Verf�gung zu erlassen, mit der die Hotelleitung angewiesen wird, alle Gewerkschaftsmitglieder und �beauftragte wieder in ihre Arbeitspl�tze einzusetzen. Wir m�chten Sie ferner auf ihre guten Dienste bitten, auf die Parteien einzuwirken, sich wieder an den Verhandlungstisch zu begeben, damit in bezug auf alle strittigen Fragen eine f�r beide Seiten annehmbare L�sung ausgehandelt werden kann.

Ich werde die weiteren Entwicklungen im Hotel Dusit Nikko genau verfolgen.

Hochachtungsvoll