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IUL
Vereinigt Lebensmittel-, Landwirtschafts- und HotelarbeitnehmerInnen weltweit


ArbeitnehmerInnen bei LSG Sky Chefs streiken f�r h�here L�hne und bessere Arbeitsbedingungen

An die IUL Web-Site geschickt am 06-Oct-2004

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Catering-ArbeitnehmerInnen auf Flugh�fen in Spanien, Frankreich und Neuseeland im Arbeitskampf

Die Lufthansa-Tochter LSG Sky Chefs ist der weltweit gr��te Flugliniencaterer. In j�ngster Zeit kam es in L�ndern in aller Welt zu Arbeitskampfma�nahmen gegen LSG Sky Chefs, weil sich Arbeitnehmer und ihre Gewerkschaften gegen Versuche des Unternehmens wehren, Standards zu senken, die Tarifvertr�ge aufzuweichen, in Besitzst�nde einzugreifen, Arbeitnehmer zu entlassen und die Besch�ftigung zu vergelegentlichen.

Der Angriff gegen Arbeitnehmerrechte und berufliche und soziale Standards ist die impulsive Reaktion des Unternehmens auf den Druck der gro�en Fluggesellschaften infolge des R�ckgangs im Flugreisegesch�ft nach dem 11. September und der Konkurrenz durch Billig-Fluglinien. Die Verhandlungsaussch�sse der Gewerkschaften sehen sich bei ihren Bem�hungen, die Interessen der Arbeitnehmer zu verteidigen und L�sungen f�r den Schutz der Besch�ftigung und die Sicherung des Cateringgesch�fts zu finden, unflexiblen, unnachgiebigen und fantasielosen Verhandlungspositionen des Unternehmens gegen�ber.

Die Catering-Arbeitnehmer werden im Vergleich zu anderen Berufen und Branchen bereits sehr schlecht bezahlt. Als die HRF in Schweden beschloss, in der Tarifverhandlungsrunde 2004 eine Verbesserung der Situation zu erreichen, bekam sie es mit einem Unternehmen zu tun, das keine Zugest�ndnisse machen wollte, jede Erh�hung der L�hne und der Pr�mien f�r Nacht- und Feiertagsarbeit ablehnte und sogar ein niedrigeres Lohnniveau f�r jugendliche Arbeitnehmer forderte. Es bedurfte einer Streikdrohung und eines Vermittlungsverfahrens, damit die Arbeitnehmer einen neuen Tarifvertrag mit einer angemessenen Lohnerh�hung durchsetzen konnten.

24-Stunden-Streiks in Spanien

Arbeitnehmer von LSG Sky Chefs am Flughafen Son Sant Joan in Palma de Mallorca legten an drei aufeinanderfolgenden Freitagabenden - 10., 17. und 24. September - ihre Arbeit nieder. Der Betriebsrat, dem Mitglieder der FECOHT-CC.OO und der FECHTJ-UGT angeh�ren, forderte angesichts der Weigerung des Unternehmens, �ber eine Verl�ngerung des am 28. Februar 2004 ausgelaufenen Tarifabkommens zu verhandeln, zum Arbeitskampf auf.

Nachdem ein Vermittlungsverfahren am 9. September scheiterte, begann der erste der drei angek�ndigten Streiks am 10. September. Hierauf folgten weitere gescheiterte Versuche, das Unternehmen zu ernsthaften Verhandlungen zu bewegen, sowie die zwei anschlie�enden Streiks. Das Unternehmen hat nicht nur negativ auf den Vorschlag reagiert, die Geh�lter um 2,8% zu erh�hen und alle sonstigen Bestimmungen unver�ndert zu lassen, sondern es versucht auch, flexible Arbeitszeiten durchzusetzen - die die Verhandlungsf�hrer des Betriebsrates f�r unn�tig und unannehmbar halten - ohne hierf�r irgendeine Gegenleistung zu bieten. Die Arbeitnehmer von LSG Sky Chefs in Palma de Mallorca beteiligten sich massiv an den drei Streiks und wurden dabei von anderen Flughafenarbeitnehmern unterst�tzt.

Kontroverse in Paris

Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen von LSG Sky Chefs am Flughafen Charles de Gaulle in Paris traten am Dienstag, dem 21. September als Protest gegen willk�rliche Disziplinarverfahren und Versuche des Unternehmens "einen getarnten Sozialplan" durchzudr�cken, indem Arbeitnehmer wegen geringf�giger Verst��e entlassen wurden, in den Streik. Im Verlauf des Arbeitskampfes 2001-2002 kam es zu einer massiven Mobilisierung der Arbeitnehmer gegen massive Personalk�rzungen und Versuche, in m�hsam erstrittene Besitzst�nde einzugreifen. Das Unternehmen reagierte mit der Aussperrung von rund 900 Arbeitnehmern, setzte bewaffnete Wachen ein, um Streikposten einzusch�chtern, und entlie� in ungesetzlicher Weise demonstrierende Arbeitnehmer wegen angeblich grobem Fehlverhalten. Trotz der Auswechslung des Managements (gegen Ende des Konflikts 2002) sind die Arbeitsbeziehungen bei LSG Sky Chefs in Frankreich nach wie vor gespannt.

Rotierende Streiks in Neuseeland

Arbeitnehmer von LSG Sky Chefs, die der Service and Food Workers Union (SFWU) und der Engineers, Printers and Manufacturers Union (EMPU) in Neuseeland angeh�ren, begannen am 1. Oktober mit einem einw�chigen rotierenden Streik, als 200 Arbeitnehmer f�r die Dauer von zwei Stunden in Auckland und Christchurch ihre Arbeit niederlegten. Die Streikenden in Auckland schlossen sich Streikposten vor dem Produktionsbetrieb von LSG Sky Chefs in der N�he des Flughafens an. Die Arbeitnehmer in Wellington verweigern �berstunden. Weitere Arbeitseinstellungen sind f�r den 3., 6. und 8. Oktober vorgesehen.

Wie in Schweden und Spanien lehnt es LSG Sky Chefs ab, ernsthafte Verhandlungen �ber die Forderungen der Arbeitnehmer zu f�hren, wozu in diesem Fall eine Lohnerh�hung sowie die Zahlung aller �berstunden zum anderthalbfachen Satz geh�ren. Die SFWU und die EMPU haben LSG Sky Chefs am 15. September davon unterrichtet, dass ihre Mitglieder f�r einen Streik gestimmt hatten. Ein Vermittlungstreffen am 30. September erbrachte keine Einigung, und deshalb befinden sich nunmehr mehr als 400 Gewerkschaftsmitglieder im Arbeitskampf.