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IUL
Vereinigt Lebensmittel-, Landwirtschafts- und HotelarbeitnehmerInnen weltweit


Ecuadors Bananenarbeitnehmer streiken gegen den Wettlauf nach unten

An die IUL Web-Site geschickt am 25-Mar-2002

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Am 25. Februar traten mehr als 1400 Arbeitnehmer auf sieben Plantagen, die f�r die Noboa Company in Ecuador produzieren, in den Streik, um ihrer Forderung nach grundlegenden Rechten, darunter �berstundenverg�tung, Leistungen im Krankheitsfall und Krankenbetreuungsanstalten, menschenw�rdigen L�hnen und dem Recht auf eine Gewerkschaft, Nachdruck zu verleihen. Die Noboa Company, die Produkte unter der Markenbezeichnung Bonita vertreibt, ist nach Chiquita, Dole und Del Monte das viertgr��te Bananenunternehmen der Welt.

Die IUL hat sich unverz�glich an den ecuadorianischen Arbeitsminister mit der Forderung gewandt, diesen Arbeitnehmern ihre Rechte nach den �bereinkommen der IAO und den Gesetzen Ecuadors zu gew�hrleisten. Wir haben nunmehr erfahren, dass einhundertzwanzig Bananenarbeiter entlassen wurden und 300 Arbeiter, die auf diesen Plantagen besch�ftigt waren, nicht wieder zur Arbeit gerufen wurden. Die Unternehmensleitung behauptet, es gebe keine Lieferungen, die erledigt werden m�ssten, und die Arbeitnehmer w�rden deshalb nicht ben�tigt.

Seit der Arbeitseinstellung sind auf der Plantage Polizeikr�fte anwesend. Berichten zufolge hat aber weder der Arbeitsminister noch der Innenminister die Entsendung von Polizei auf die Plantagen angeordnet.

Als Reaktion auf diese gewerkschaftsfeindliche Einsch�chterung versammelten sich am 12. M�rz 300 Bananenarbeiter zu einem Protestmarsch in nahegelegenen Guayquil.

Diese neue gewerkschaftsfeindliche Ma�nahme bedeutet f�r das Unternehmen Noboa und vor allem f�r seinen Inhaber Alvaro Noboa Ponton - der voraussichtlich bei der n�chsten Wahl f�r das Amt des Pr�sidenten Ecuadors kandidieren wird - eine verst�rkte Verantwortung, international anerkannte Arbeitnehmerrechte zu wahren und einzuhalten.

Die Gewerkschaft hat beim Arbeitsminister die gesetzliche Zulassung der Gewerkschaft der Plantagenarbeiter der Haciendas Yanayacu 1 & 2, Rey Rancho
1 & 2, La Nueva, Zapotal & La Teresa beantragt. Wird die neue Gewerkschaft zugelassen, w�re sie die erste unabh�ngige Bananenarbeitergewerkschaft, die in fast drei Jahrzehnten in Ecuador zugelassen wurde.

Es wurde auch berichtet, dass der Arbeitsminister offizielle Inspektoren auf die Bananenplantagen entsandt hat, die �ber etwaige Verletzungen der Arbeitnehmerrechte berichten sollen, und den Ersuchen der Bananenarbeiter bisher nachgekommen ist.

Weniger als 1 Prozent der Bananenarbeiter Ecuadors geh�ren einer Gewerkschaft an. Die L�hne der ecuadorianischen Bananenarbeiter liegen betr�chtlich unter jenen gewerkschaftlich organisierter Bananenarbeiter in anderen L�ndern, und die sozialen Errungenschaften, die Bananenarbeitergewerkschaften in langen K�mpfen f�r ihre Mitglieder erzielen konnten - einschlie�lich Krankenversorgung, Wohnungsbau, Elektrizit�t, Trinkwasser, Bildungseinrichtungen f�r ihre Kinder - fehlen im Bananensektor Ecuadors fast v�llig. Ecuador, der gr��te Bananenexporteur der Welt mit rund einem Drittel der weltweiten Bananenausfuhren, f�hrt den globalen Wettlauf nach unten an und bewirkt einen massiven Druck auf Bananenarbeiter in anderen L�ndern, da die Unternehmen jedem Konkurrenzdruck mit der Absenkung der Normen begegnen.

Was Ihr tun k�nnt


1) Wendet Euch an die Noboa Company. Schreibt an den Inhaber der Noboa Company Alvaro Noboa Ponton. Fordert Noboa auf, die entlassenen Arbeitnehmer wiedereinzustellen, das ecuadorianische Gesetz �ber Gewerkschaftsrechte einzuhalten, die Gewerkschaft anzuerkennen und Verhandlungen in Treu und Glauben �ber die Forderungen der Gewerkschaft zu f�hren. �bermittelt Euer Schreiben als Fax an Noboa in Ecuador unter 011-593-42-444-093.

2) Schreibt an die Regierung Ecuadors um dem Arbeitsminister daf�r zu danken, dass er den Forderungen der Bananenarbeiter bisher entsprochen hat. Bittet den Arbeitsminister, auch weiterhin die grundlegenden Rechte der Arbeitnehmer der Gewerkschaft der Plantagenarbeiter der Haciendas Yanayacu 1 & 2, Rey Rancho 1 & 2, La Nueva, Zapotal & La Teresa zu sch�tzen. Ersucht ihn, in Treu und Glauben gef�hrte Verhandlungen zwischen der Gewerkschaft und dem Unternehmen zu erleichtern.

Der Minister f�r Arbeit und Humanressourcen Ab. Martin Insua Chag Ecuador ist wie folgt erreichbar: Fax 011-593-2 256-3469 oder 011-593-2-250-3122. E-Mail an [email protected]

Bitte schickt dem IUL-Sekretariat Kopien Eurer Botschaften. Wir danken Euch im voraus f�r Eure Solidarit�t und Unterst�tzung.

Mehr Informationen und aktualisierte Meldungen auf der Website der US/LEP, einer unabh�ngigen Nicht-Regierungsorganisation mit Sitz in den USA, die f�r wirtschaftliche Gerechtigkeit und grundlegende Rechte f�r Arbeitnehmer in Mittelamerika, Kolumbien, Ecuador und Mexiko eintritt.