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IUL
Vereinigt Lebensmittel-, Landwirtschafts- und HotelarbeitnehmerInnen weltweit


Sexuelle Belästigung bei PepsiCo Polen

An die IUL Web-Site geschickt am 14-Jul-2005

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Die acht Arbeitnehmerinnen, die im Zusammenhang mit sexuellen Belästigungen durch eine Aufsichtskraft im Frito-Lay Betrieb von PepsiCo in der Nähe von Warschau entlassen oder zur Kündigung gezwungen wurden, sind nach wie vor Opfer dieser Vorgänge (Hintergrund).

Obgleich der Verursacher der Straftaten nach wie vor im Gefängnis sitzt, sind die Opfer von PepsiCo immer noch ohne Arbeit oder ohne jegliches Einkommen von PepsiCo. Während die Rechtsverfahren sich in die Länge ziehen, hat es aber eine Reihe neuer Entwicklungen gegeben:

Am 22. Juni hat der Vorstand des Internationalen Bundes Freier Gewerkschaften (IBFG) eine Entschließung angenommen, worin PepsiCo wegen seiner Behandlung des Falls verurteilt wird und die Bemühungen des Solidarnosc-Sekretariats für den Lebensmittelsektor um Wiedereinstellung der Opfer unterstützt werden.

Die IUL und Solidarnosc organisierten gemeinsam mit Journalisten von nordischen Gewerkschaften am 22. und 23. Juni 2005 einen Ermittlungsbesuch, der in erster Linie dazu diente, unmittelbare Berichte von den betroffenen Frauen zu erhalten. Die Delegation konnte dabei bestätigen, dass die Opfer unverändert bei ihrer Haltung bleiben. Nach Ansicht polnischer Gewerkschaftsvertreter kann es jedoch bis zu drei Jahren dauern, ehe die Fälle im Arbeitsgericht abgeschlossen werden. Für die Frauen ist es schwierig, in dieser Zeit eine andere Vollzeitbeschäftigung zu finden. Deshalb stehen sie weiterhin unter hohem finanziellen und psychologischen Druck.

PepsiCo finanziert professionelle Rechtshilfe für die angeklagte Aufsichts- und Führungskraft, während für die Lage der Opfer keinerlei Interesse bekundet wird. Zwar behauptet das Unternehmen, es halte Richtlinien gegen sexuelle Belästigungen ein, doch musste die Delegation feststellen, dass keine der Arbeitnehmerinnen und auch ihre Gewerkschaftsvertreter jemals den Verhaltenskodex von PepsiCo gesehen oder von schriftlichen Richtlinien gegen sexuelle Belästigungen gehört hatten.

Die IUL hat erneut an PepsiCo geschrieben und gefordert, dass das Unternehmen unverzügliche Verhandlungen mit der Gewerkschaft aufnimmt, um eine annehmbare Lösung für die Opfer zu finden.

Um eine eigene ähnliche Protestbotschaft in Englisch an das Unternehmen zu senden, hier klicken. Kopien gehen automatisch an die Gewerkschaft, den polnischen Arbeitsminister und das IUL-Sekretariat.

Wir werden euch über die weiteren Entwicklungen auf dem Laufenden halten.