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IUL
Vereinigt Lebensmittel-, Landwirtschafts- und HotelarbeitnehmerInnen weltweit


Solidarität mit Nemagon-Opfern in Nicaragua

An die IUL Web-Site geschickt am 29-Apr-2005

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Am 13. Mai erreichte der Kampf der vor dem Gebäude der Nationalversammlung in Managua lagernden nicaraguanischen Landarbeiter mit der Unterzeichnung der "Vorläufigen Vereinbarungen" einen Wendepunkt. Die Vereinbarungen sehen ein 21-Punkte-Programm vor, das den Opfern mit Nemagonvergiftung und chronischer Niereninsuffizienz, die sich Arbeitnehmer auf Bananen- und Zuckerrohrplantagen zugezogen haben, medizinische, soziale und wirtschaftliche Unterstützung bieten soll. Die erste Phase der Kampagne endete mit einem Sieg, und deshalb bitten wir nicht mehr um weitere Botschaften an den Präsidenten Nicaraguas.

Die IUL ruft zur Unterstützung und Solidarität mit den Tausenden nicaraguanischer Landarbeiter auf, die seit mehr als zwei Monate vor der Nationalversammlung lagern und Gerechtigkeit für die Nemagon-Opfer fordern. Dieses akut toxische Pestizid, ein Derivat des berüchtigten DBCP, wurde jahrzehntelang in großem Umfang und wahllos auf Bananenplantagen eingesetzt, auch in den Jahren nach 1979, als es aus Sicherheitsgründen in seinem Herstellungsland, den Vereinigten Staaten, verboten wurde. Mehr als 100 000 Nicaraguaner leiden an den zahlreichen Auswirkungen einer Nemagon-Einwirkung, wobei diese Leiden dermatologische und reproduktionsbiologische Schäden und tödliche Krebserkrankungen umfassen können. Mindestens 1 000 Nicaraguaner sind infolge der Einwirkung des Pestizids gestorben. Hierzu gehören auch die 40 Todesfälle seit dem 20. Februar im Bananenbezirk Chinandega, von wo aus die Arbeiter am 20. Februar ihren "Marsch ohne Rückkehr" nach Managua begannen. Sie sind entschlossen, ihr Lager aufrechtzuerhalten, bis die Regierung entscheidende Maßnahmen trifft.



2001 hat die Nationalversammlung das Gesetz 364 verabschiedet, das rechtliche Maßnahmen gegen die transnationalen Pestizidhersteller und Bananenunternehmen erlaubt, die Nemagon hergestellt und verwendet haben, und für alle Opfer eine umfassende medizinische Behandlung vorschreibt. Nicaraguanische Gerichte haben entschieden, dass die nicaraguanische Tochterfirma von Dole und die Chemieunternehmen Dow und Shell Entschädigungen von 490 Millionen US-Dollar schulden. Bisher ist aber noch nicht ein Cent gezahlt worden, und die Regierung Bolaños ist ihren Verpflichtungen nach diesem Gesetz nicht nachgekommen.

Ihr könnt die Kampagne der Arbeiter für Gerechtigkeit für alle Nemagon-Opfer unterstützen, indem ihr eine Botschaft an den Präsidenten Nicaraguas sendet. Botschaften können über die Solidaritätsseite am Kopf der Website des Lateinamerikanischen Regionalsekretariats der IUL in Spanisch und Englisch gesendet werden.

Um eine Botschaft zu senden, hier klicken