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IUL
Vereinigt Lebensmittel-, Landwirtschafts- und HotelarbeitnehmerInnen weltweit


UNITE HERE streikt gegen "WalMartisierung" der Arbeitspl�tze in US-amerikanischen Hotels

An die IUL Web-Site geschickt am 04-Oct-2004

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Am 30. September begannen rund 1 400 Mitglieder des Ortsverbandes 2 der UNITE HERE (der im August durch den Zusammenschluss der nordamerikanischen HRCT-Gewerkschaft HERE und der Gewerkschaft der Bekleidungs- und Industriearbeiter UNITE gebildeten neuen Gewerkschaft) einen Streik in vier gro�en Hotels in San Francisco, um dagegen zu protestieren, dass die Hotelarbeitgeber keine Verhandlungen �ber einen neuen stadtweiten Tarifvertrag f�hren wollten. Bei den vier Hotels handelt es sich um das Argent Hotel, das 1 900 Zimmer-Hilton San Francisco, das Crowne Plaza Union Square und das Mark Hopkins InterContinental. Zehn der stadtweiten Arbeitgebergruppe angeh�rende gro�e Hotels antworteten mit der Aussperrung von 2600 Gewerkschaftsmitgliedern. Die Gewerkschaft hat unverz�glich Streikposten vor den Hotels, die ihre gewerkschaftlich organisierten Angestellten ausgesperrt haben, eingerichtet.

Der Streik und die Aussperrungen in San Francisco erfolgten, nachdem mehr als 2 000 Gewerkschaftsmitglieder in Washington, D.C., und 3 000 in Los Angeles beschlossen hatten, erforderlichenfalls zu streiken, sollten die Verhandlungen keine befriedigenden neuen Tarifabkommen mit den f�hrenden Hotelarbeitgebern dieser St�dte erbringen. Die Ortsverb�nde der UNITE HERE in diesen St�dten und die Gewerkschaft auf Landesebene haben den Arbeitnehmern in San Francisco ihre volle Unterst�tzung zugesagt.

Trotz langer Verhandlungen - der Tarifvertrag in Los Angeles ist im April ausgelaufen - haben sich die Arbeitgeber nicht bereit erkl�rt, ihre Forderungen nach h�heren Arbeitsleistungen und geringeren Arbeitgeberbeitr�gen zur Krankenversicherung und zu Renten fallen zu lassen.

Die Arbeitgeber wehren sich auch gegen die Forderungen der Gewerkschaften nach einem zweij�hrigen Abkommen, das bis 2006 gelten und somit ebenso lange laufen w�rde wie die Vertr�ge mit Hotels in zehn US-amerikanischen Gro�st�dten, was die landesweite Verhandlungsposition mit den Hotelketten, die heute den Sektor beherrschen, st�rken w�rde. Die UNITE HERE hat bei Gruppierungen, die sich f�r die B�rger- und Einwandererrechte einsetzen, auf Landes- und Kommunalebene betr�chtliche Unterst�tzung f�r ihre Forderungen gewonnen.

Hotels in den USA �berstanden den Konjunkturzusammenbruch im Tourismus nach dem 11. September mit Hilfe der Entlassung Tausender von Arbeitnehmern, stellen jetzt aber, da die Belegungsraten wieder steigen, nur z�gernd neue Arbeitnehmer ein. Wegen der geringeren Lohnkosten konnten die gro�en Hotels weiterhin Gewinne erzielen, indem sie gleichzeitig die Arbeitsbelastung der verbleibenden Arbeitnehmer erh�hten. Jetzt wollen die Arbeitgeber die Gewinne weiter steigern, indem sie in einem Land, in dem es kein landesweites Gesundheitsf�rsorgesystem gibt, die Kosten der Krankenversicherung abw�lzen. In San Francisco verlangen die Hotels eine mehr als zwanzigfache Erh�hung der Arbeitnehmerbeitr�ge zur Krankenversicherung. In Los Angeles haben die Hotels die Arbeitgeberbeitr�ge einseitig gesenkt und damit Hunderte von Arbeitnehmern gezwungen, aus dem Programm auszuscheiden und das Heer der Millionen Amerikaner ohne Krankenversicherung weiter zu vergr��ern.

Bei dem Konflikt geht es um grundlegende Rechte und gegen das, was die UNITE HERE "die WalMartisierung" der Hotelarbeitnehmer nennt. Indem sie eine gemeinsame Laufzeit der Tarifabkommen in gro�en Tourismuszentren fordert, versucht die Gewerkschaft, eine starke Verhandlungsposition gegen�ber den transnationalen Hotelketten zu gewinnen, um dadurch einen Ausgleich f�r die fehlende M�glichkeit zu schaffen, in den USA landesweite Tarifverhandlungen zu f�hren.

Die UNITE HERE konzentriert ihren Einsatz deshalb auf vier wichtige Hotelketten in diesen St�dten, die die gr��ten Arbeitgeber sind und die Opposition gegen die Verhandlungsforderungen der Gewerkschaft anf�hren. Es handelt sich um die Ketten InterContinental, Starwood, Marriott und Hyatt.