IUF logo; clicking here returns you to the home page.
IUL
Vereinigt Lebensmittel-, Landwirtschafts- und HotelarbeitnehmerInnen weltweit


Neuer IAO-Bericht über die Auswirkungen von HIV/AIDS auf Arbeitnehmer

An die IUL Web-Site geschickt am 15-Jul-2004

Diesen Artikel an eine/n Bekannte/n weiterleiten.



Im Zusammenhang mit der Internationalen AIDS-Konferenz, die zur Zeit in Bangkok stattfindet, hat die IAO die erste umfassende Untersuchung über die Auswirkungen von AIDS auf Arbeitnehmer und den Arbeitsplatz veröffentlicht. Nach dem Bericht sind 26 Millionen der laut Schätzungen 35,7 Millionen Menschen, die zur Zeit mit dem Virus infiziert sind, Arbeitnehmer. Bis zum nächsten Jahr wird die Epidemie die weltweite Erwerbsbevölkerung um rund 28 Millionen Arbeitnehmer vermindert haben. Solange es nach wie vor keine Verbesserung des Zugangs zu medizinischer Versorgung gibt, wird sich diese Zahl bis 2010 auf 48 Millionen und bis 2015 auf 74 Millionen erhöhen. AIDS bedeutet aber nicht nur, dass Arbeitnehmer erkranken und sterben. In ärmeren Ländern sind Arbeitnehmer - vor allem Frauen - häufig gezwungen, eine aktive Beschäftigung aufzugeben, weil sie Pflegeaufgaben übernehmen müssen. Besonders verheerend sind diese Folgen in Ländern (z.B. im größten Teil Afrikas), wo Frauen in erster Linie damit befasst sind, Landwirtschaft für den eigenen Bedarf zu betreiben. Deshalb bedroht die Epidemie ernsthaft die Ernährungssicherheit. Nach einer Untersuchung der FAO aus dem Jahr 2003 waren damals bereits 7 Millionen afrikanische Landwirtschaftsarbeitnehmer an AIDS gestorben, wobei für die nächsten Jahrzehnte mit weiteren 16 Millionen Todesfällen gerechnet wurde.

Der Bericht der IAO enthält auch wichtige Daten über die besonderen wirtschaftlichen und sozialen Auswirkungen von HIV/AIDS auf Kinder als künftige Arbeitnehmer.

Die Politik der IUL ist darauf ausgerichtet, ihre Mitgliedsverbände zu veranlassen, sich aktiv an HIV/AIDS-Verhütungsprogrammen und Kampagnen zur Bereitstellung der unerlässlichen Arzneimittel zu ortsüblichen, erschwinglichen Preisen zu beteiligen. Das Sekretariat betont immer wieder die Bedeutung von HIV/AIDS im Rahmen von Kollektivverhandlungen sowie bei anderen Kontakten zu Arbeitgebern, um angemessene Ausbildungs- und Verhütungsmaßnahmen zu gewährleisten und jede Diskriminierung mit dem Virus infizierter Personen zu verhindern. Die Mitgliedsverbände sollten auch die Richtliniensammlung der IAO zu HIV/AIDS am Arbeitsplatz fördern. In Zusammenarbeit mit der IAA-Hauptabteilung Tätigkeiten nach Sektoren entwickelt das Sekretariat zur Zeit ein Programm zu Förderung und zur Evaluierung der Durchführung der Richtliniensammlung im HRCT- und Landwirtschaftssektor.

"HIV/AIDS and work: global estimates, impact and response" kann auf der IAO-Website (in Englisch) unterangeklickt werden.