IULVereinigt Lebensmittel-, Landwirtschafts- und HotelarbeitnehmerInnen weltweit Asiatisch-Pazifischer Frauenausschuss der IUL nimmt Agenda f�r Ver�nderungen am Arbeitsplatz an
An die IUL Web-Site geschickt am 28-Jun-2004 Diesen Artikel an eine/n Bekannte/n weiterleiten.
Wie bereits in Frauen und Arbeit (Nr. 1/2004) berichtet wurde, hat der Asiatisch-Pazifische Regionale Frauenausschuss der IUL im Rahmen seiner laufenden Bem�hungen um eine proaktivere und konkretere Gestaltung seiner Arbeit eine ehrgeizige Agenda f�r Ver�nderungen am Arbeitsplatz angenommen. Diese Agenda st�tzt sich auf das folgende Diskussionspapier, das auf der Jahrestagung des Ausschusses im November vorigen Jahres vorgelegt wurde und das auf Wunsch des Ausschusses allen Mitgliedern der IUL zur Kenntnis gebracht werden sollte.
Die Entwicklung der Rolle des Asiatisch-Pazifischen Frauenausschusses der IUL
Das Diskussionspapier sollte kl�ren, welche Rolle dem Asiatisch-Pazifischen Frauenausschuss der IUL zukommt, wie er seine T�tigkeiten gestalten sollte und was von ihm erwartet werden kann.
Klarheit �ber die Arbeit des Frauenausschusses
Wie die meisten Arbeitnehmerinnen haben auch die Mitglieder des Asiatisch-Pazifischen Frauenausschusses der IUL zu k�mpfen, um Arbeit, Familie, Gewerkschaftst�tigkeit und andere Verpflichtungen miteinander in Einklang zu bringen. Angesichts der st�ndig wachsenden Anforderungen an die Zeit und Ressourcen aller Beteiligten herrscht die allgemeine Auffassung, dass die T�tigkeiten des Ausschusses durch die n�tzlichen Ergebnisse gerechtfertigt sein m�ssen, die von ihr erwartet werden k�nnen. Klarheit �ber die erwarteten Arbeitsergebnisse ist deshalb unerl�sslich.
Die Rolle des Asiatisch-Pazifischen Frauenausschusses der IUL ist von der Tagung 1999 des Regionalausschusses (auf der Grundlage der Empfehlung des Frauenausschusses) wie folgt definiert worden:
a. den Frauenstandpunkt zu wichtigen Fragen f�r den Regionalausschuss zu formulieren;
b. Organisierungsstrategien zur Steigerung der Mitwirkung der Frauen in Gewerkschaften zu entwickeln und zu f�rdern;
c. die Schulung und Bildungspl�ne f�r weibliche Mitglieder zu entwickeln;
d. den Informationsaustausch �ber wichtige Arbeitnehmerinnenfragen und -erfahrungen in der Subregion (sowie innerhalb der Region) zu f�rdern.
2001 hat die Asiatisch-Pazifische Regionalkonferenz der IUL eine Entschlie�ung angenommen, in der die Verst�rkung der Frauent�tigkeiten gefordert wird. Dar�ber hinaus hat der alte Asiatisch-Pazifische Frauenausschuss der IUL auf der Tagung vor der Regionalkonferenz 2001 empfohlen, dass das Asiatisch-Pazifische Sekretariat der IUL im Zeitraum 2001-05 eine Reihe von Frauent�tigkeiten durchf�hrt und unterst�tzt, wozu auch die Veranstaltung j�hrlicher Tagungen des Ausschusses sowie Schulungst�tigkeiten z�hlen sollten, die konkreten Anliegen der weiblichen Arbeitnehmer in der Region wie der zunehmenden Vergelegentlichung der Arbeit und dem Mutterschutz gelten sollten.
Ferner sei daran erinnert, dass als vorrangige Bereiche f�r den Asiatisch-Pazifischen Frauenausschuss der IUL die folgenden Hauptthemen ermittelt wurden:
1. geringer Umfang der Mitwirkung und Untervertretung der Frauen auf allen Ebenen der Gewerkschaftsstrukturen;
2. Ungleichheit und diskriminierende Praktiken am Arbeitsplatz;
3. geringer Organisierungsgrad weiblicher Arbeitnehmer;
4. sexuelle Bel�stigungen;
5. Mutterschutz.
Bei �berlegungen �ber die Rolle des Frauenausschusses ist es unerl�sslich, die aktuellen globalen Rahmenbedingungen f�r weibliche Arbeitnehmer zu ber�cksichtigen.
Seit den 1990er Jahren hat es einen Paradigmenwechsel gegeben.
Die wesentlichen Elemente sind folgende:
- eine verbesserte Erkenntnis und Akzeptanz der Nichtdiskriminierung (in Bezug auf das Geschlecht usw.) als Menschenrecht (die Frauenkonferenz von Beijing 1995 war ein H�hepunkt dieser Entwicklung);
- eine verst�rkte Einbeziehung der M�rkte/Volkswirtschaften in die globale Wirtschaft, d.h. konzerngetriebene Liberalisierung und Globalisierung;
- eine Verminderung der sozialen Rolle der Regierungen, d.h. ihrer Funktion des Schutzes f�r die Schwachen und der Gesellschaft; und eine Ausweitung ihrer Rolle zum Schutz von ausl�ndischen Investitionen und Konzernt�tigkeiten;
- Machterweiterung der Unternehmen, insbesondere der TNKs;
- verst�rkte Forderungen der Menschen nach sozialer Verantwortung der Unternehmen aufgrund der Besorgnisse �ber die sozialen und �kologischen Folgen ihrer T�tigkeiten; Anzeichen daf�r, dass TNKs (in erster Linie zur Imageverbesserung) und Regierungen diese Agenda �bernehmen;
- zunehmend negative Folgen der Globalisierung, unter anderem f�r weibliche Arbeitnehmer (z.B. Feminisierung der Arbeit im Zusammenhang mit schlecht bezahlten T�tigkeiten mit geringen Qualifikationsanforderungen, wie sie h�ufig am unteren Ende der globalen Lieferkette zu finden sind, Vergelegentlichung der Arbeit, die dazu f�hrt, dass mehr Frauen als Gelegenheitsarbeiterinnen besch�ftigt werden, die Einf�hrung neuer Technologien und ihre h�ufig nachteiligen Folgen f�r Frauen).
F�r weibliche Arbeitnehmer sind diskriminierungsfreie Arbeitspl�tze ein zentrales Thema. Das bedeutet Arbeitsst�tten mit vielf�ltigen und familienfreundlichen Arbeitspl�tzen, wo Chancengleichheit geboten wird und gewohnheitsm��ig faire Besch�ftigungspraktiken gelten.
Dies sind Arbeitsst�tten, an denen Frauen gerne arbeiten werden, deren Erzeugnisse die Verbraucher sch�tzen und an deren Aktien ethisch orientierte Investoren und Arbeiterpensionskassen interessiert sind.
Dieser Paradigmenwechsel bedeutet, dass die Motivation und Triebkraft f�r Frauent�tigkeiten vorhanden sind. Es entsteht ein neues Umfeld, das durch die Globalisierung gepr�gt ist und in dem die Bedeutung und das Engagement der Frauent�tigkeiten der IUL entwickelt werden m�ssen.
Empfehlungen f�r die praktische Arbeit
Unter Ber�cksichtigung der vorstehenden Ausf�hrungen empfiehlt das Asiatisch-Pazifische Sekretariat der IUL, dass es sich der Frauenausschuss zur vordringlichen Aufgabe macht, Betriebe zu ermitteln und (mit Hilfe der IUL-Sekretariate) zu kontaktieren, um die vom Frauenausschuss entsprechend seiner Agenda f�r den Wandel gew�nschten Ver�nderungen herbeizuf�hren.
Diese Empfehlung beruht auf den folgenden Gr�nden:
a. Die meisten zu verwirklichenden Prinzipien sind bereits umfassend formuliert worden (z.B. IAO-�bereinkommen �ber Bek�mpfung von Diskriminierungen, Mutterschutz und Gleichstellung usw.);
b. was dringend getan werden muss, ist die Umsetzung dieser Prinzipien und �bereinkommen am Arbeitsplatz, um Ver�nderungen zu bewirken;
c. um heute eine Umsetzung zu erreichen, m�ssen Gewerkschaften zunehmend am Arbeitsplatz (d.h. auf der Ebene der Unternehmen) intervenieren, statt bei Regierungsstellen oder anderen Organen;
d. TNKs sollten vorrangige Interventionsziele sein, da sie die sozialen Modelle f�r andere Unternehmen liefern (beispielsweise die globale Vereinbarung der IUL mit Danone �ber Gleichstellung und die Vereinbarung zwischen der IUL und Fonterra, worin sich Fonterra verpflichtet, die Prinzipien der IAO-�bereinkommen 111 �ber Nichtdiskriminierung und 100 �ber Gleichheit des Entgelts einzuhalten);
e. die am Arbeitsplatz zu erwartenden g�nstigen Ergebnisse stellen positive Ver�nderungen dar und bewirken eine verst�rkte gewerkschaftliche Organisierung der Frauen;
f. ein solches praxisbezogenes Engagement von Mitgliedern des Frauenausschusses, die dabei einzeln und kollektiv gemeinsam mit dem Asiatisch-Pazifischen IUL-Sekretariat vorgehen, wird den Ausschuss aktivieren und seine offensichtliche und wichtige Rolle deutlich machen.
Als n�chstes ist die Frage zu pr�fen: Welche Ergebnisse werden vom Frauenausschuss erwartet? Falls die vorstehenden Empfehlungen akzeptabel sind, bedeutet dies, dass sich der Frauenausschuss selbst in erster Linie als Aktionsgruppe betrachtet, die eine Agenda f�r den Wandel verfolgt und dabei mit der Ermittlung von Betrieben beginnt. Im Zusammenhang hiermit stehen Aufgaben wie die Schulung von mehr Aktivistinnen und die Beratung des Asiatisch-Pazifischen Regionalausschusses der IUL in Bezug auf Grundsatzma�nahmen, die sich aus der Erf�llung dieser vorrangigen Aufgabe ergeben. Infolge dessen k�nnte von den folgenden erwarteten Ergebnisse des Frauenausschusses ausgegangen werden.
1. Ermittlung einzelner Unternehmen, deren Besch�ftigungspraktiken nicht den Grunds�tzen der Nichtdiskriminierung und der Gleichstellung entsprechen, um hier gezielte Kampagnen durchzuf�hren;
2. Funktion als Schulungsbasis, um immer mehr Aktivistinnen in den einzelnen Gewerkschaften zu gewinnen;
3. Hinweisung des Asiatisch-Pazifischen Regionalausschusses der IUL auf Fragen von besonderer Bedeutung f�r Frauen, wobei nicht nur die wesentlichen Fragen aufzuzeigen, sondern gleichzeitig auch Empfehlungen in Bezug auf die zu treffenden Ma�nahmen zu unterbreiten sein werden;
4. schlie�lich, aber nicht von geringster Bedeutung, Unterst�tzung der IUL bei Kampagnen, die von besonderer Bedeutung f�r die Frauen sind.
Vorstellbar w�ren mehrere Auspr�gungen der Rolle des Frauenausschusses:
1. als Ausschuss im konventionellen Sinn, d.h. er nimmt Berichte entgegen und verabschiedet Empfehlungen und Schlussfolgerungen, also als Beratungsorgan;
2. als Gruppe f�r Aktionen/Solidarit�tskampagnen (z.B. um Unternehmen zu ermitteln, die nicht den Nichtdiskriminierungs- und Chancengleichheitsnormen entsprechen);
3. als Schule, z.B. f�r Diskussionen, Arbeitsseminare, Gespr�che usw. �ber Globalisierung und Frauen;
4. als Netzwerk;
5. als Studiengruppe (zur Erhebung und Analyse von Daten).
Als Ausschuss im konventionellen Sinn - Hierzu bedarf es keiner n�heren Erkl�rungen. Der Schl�ssel f�r eine erfolgreiche Arbeit in dieser Beziehung sind eine Tagesordnung mit klaren Schwerpunkten, die rechtzeitig vor der Tagung festgelegt wird, sowie gute Beitr�ge in Form von Berichten.
Damit eine Ausschusstagung als n�tzlich gelten kann, muss sie das folgende Ergebnis erzielen:
a. Einigung �ber eine gemeinsame Strategie in Bezug auf ein gemeinsames wichtiges Problem, die allen Beteiligten vermittelt werden kann und/oder
b. ein Strategieb�ndel, das von dem mit der Durchf�hrung betrauten Personal angewandt werden kann, so dass sich positive Auswirkungen f�r die vom Ausschuss vertretenen Mitglieder ergeben.
Um dies zu erreichen,
i) ist jedes Ausschussmitglied erm�chtigt, eine (geographische) Mitgliedsgruppe zu vertreten und T�tigkeitsberichte entgegenzunehmen und zu genehmigen (zumindest sollten die Ausschussmitglieder dem jeweiligen Frauenausschuss ihrer Gewerkschaft Bericht erstatten);
ii) arbeitet jedes Ausschussmitglied mit den anderen Mitgliedern an einem gemeinsamen Werk und kann zum strategischen Gesamtbild beitragen;
iii) kann jedes Ausschussmitglied neue Strategien und Projekte diskutieren und entwickeln, die von dem durchf�hrenden Organ, d.h. dem Sekretariat oder seinen Unterorganen, durchzuf�hren sind.
Dies ist zugegeben eine anspruchsvolle Forderung. Die anderen Auspr�gungen der Rolle des Frauenausschusses sind weniger kompliziert.
Als Gruppe f�r Aktionen/Solidarit�tskampagnen - Dies erfordert die Bereitschaft der Mitglieder des Frauenausschusses, Zeit und Energie aufzuwenden, um Unternehmen innerhalb des Zust�ndigkeitsbereichs der IUL zu ermitteln, denen Aufmerksamkeit zu widmen ist und bei denen Kampagnen durchzuf�hren sind. Dabei kann der Ausschuss auch als Gruppe/Ausschuss zur Unterst�tzung von Aktionen fungieren, wenn es sich um eine laufende Solidarit�tskampagne der IUL handelt (vor allem soweit es dabei in erster Linie um Frauen geht, wie dies beispielsweise bei der Teekrise in Indien der Fall ist). Vor allem bedarf es der Bereitschaft der Mitglieder des Frauenausschusses, Zeit und Energie zu opfern, sowie entsprechender Ressourcen im Asiatisch-Pazifischen Sekretariat der IUL, um diese Arbeit zu koordinieren. Die Mitglieder des Frauenausschusses sollten sich absprechen, wieviel Zeit sie w�chentlich f�r diese Arbeit aufwenden k�nnen.
Als Schule oder Schulungsbasis - Dies erfordert Ressourcen, damit sich potentielle weibliche F�hrungskr�fte demokratisches Bewusstsein, Kommunikationsf�higkeiten und Kenntnisse �ber wesentliche Fragen aneignen und hier�ber diskutieren k�nnen.
Als Studiengruppe - Dies erfordert Sekretariatshilfe in Gestalt der Sammlung von Daten und der Unterst�tzung des Ausschusses bei dieser Aufgabe. In der Praxis bedeutet es, dass die Tagungen eindeutige Schwerpunkte haben und auf der Grundlage von schriftlichen Dokumenten gut vorbereitet sein m�ssen und dass "Fachleute" eingeladen werden, um Beitr�ge zu leisten. Die Grundvoraussetzung f�r den Erfolg eines in dieser Weise t�tigen Ausschusses ist, dass die Schwerpunkte rechtzeitig vor jeder Tagung genau festgelegt werden.
Als Netzwerk - Dies erfordert gemeinsame Ziele, praktische Arbeit und st�ndige Informationen �ber Angelegenheiten von gemeinsamem Interesse, was sich bisher als schwierig erwiesen hat.
Untersucht man diese verschiedenen Dimensionen der Rolle des Frauenausschusses, so scheint es empfehlenswert, wenn der Ausschuss in erster Linie als Aktionsgruppe t�tig ist, da diese praktische T�tigkeit am leichtesten durchzuf�hren zu sein scheint und von den Mitgliedsgewerkschaften am ehesten verstanden wird. Ferner wird angeregt, dass ein Schwerpunkt des Frauenausschusses die Sektoren und Untersektoren innerhalb des Zust�ndigkeitsbereichs der IUL sein sollten, in denen weibliche Arbeitnehmer vorwiegend anzutreffen sind:
1. Teeplantagen
2. Bananenplantagen
3. Meeresfr�chteverarbeitung
4. Gefl�gelverarbeitung
5. Hotels, Catering und Tourismus
6. Nahrungsmittelverarbeitung.
Auf der Grundlage der vorstehenden Ausf�hrungen werden die folgenden Schwerpunkte f�r die praktische Arbeit vorgeschlagen:
1. F�r 2004 -
* Mutterschutz und das IAO-�bereinkommen 193
* Tagesordnung der Frauenausschusstagung - die indische Teekrise; Liste der Unternehmen, bei denen Probleme zu kl�ren sind;
2. F�r 2005 -
* Frauen und Vergelegentlichung der Arbeit (HRCT-Sektor)
* Tagesordnung der Frauenausschusstagung - Frauen und Vergelegentlichung der Arbeit (Schwerpunkt HRCT-Sektor?); Liste der Unternehmen, bei denen Probleme zu kl�ren sind.
F�r die Zukunft vorgeschlagenes T�tigkeitsformat
Jede eint�gige Jahrestagung des Frauenausschusses sollte wie folgt organisiert werden:
1. Entgegennahme und Diskussion von Berichten (halber Vormittag);
2. Ermittlung der Unternehmen, in Bezug auf die Anschlussma�nahmen erforderlich sind (halber Tag);
3. Diskussion und Kl�rung wichtiger offener Fragen, die f�r weibliche Arbeitnehmer von Bedeutung sind (halber Nachmittag).
Jedes zweit�gige Schulungsseminar, das in Verbindung mit einer Tagung des Frauenausschusses veranstaltet wird, sollte folgendes umfassen:
1. einen Schulungsvortrag �ber ein f�r weibliche Arbeitnehmer wichtiges Prinzip (halber Tag);
2. einen Erfahrungsaustausch �ber einen Arbeitskampf oder eine Kampagne (halber Tag);
3. eine Diskussion (halber Tag);
4. ein Referat - durch eine externe Referentin (halber Tag).
Ausrichtung der T�tigkeiten
Auf wen sollte der Frauenausschuss seine Arbeit ausrichten? Die Antwort muss lauten: auf Mitgliedsgewerkschaften und potentielle Mitgliedsgewerkschaften in Bezug auf ihre Probleme und auf den Regionalausschuss in Bezug auf dessen Vorschl�ge.
Vor allem jedoch wird angeregt, dass die Arbeit auf Unternehmen ausgerichtet sein sollte, vor allem auf TNKs, und dass dabei die Arbeitspraktiken dieser Unternehmen aufgezeigt werden, um sicherzustellen, dass diese internationalen Nichtdiskriminierungs- und Gleichheitsnormen entsprechen. Die Agenda der sozialen Unternehmensverantwortung der TNKs sollte behandelt werden, um zu gew�hrleisten, dass sie (in Wort und Tat) den auf internationalen Normen beruhenden Zielen des Frauenausschusses entspricht.
Anlage A
Entschlie�ung Nr. 1
�ber die Verst�rkung der Frauent�tigkeiten
Die 10. Asiatisch-Pazifische Regionalkonferenz der IUL, die vom 14.-16. Februar 2001 in Manila, Philippinen, stattgefunden hat,
FORDERT das Asiatisch-Pazifische Sekretariat der IUL auf, ihre Frauent�tigkeiten in vollem Umfang zu unterst�tzen und hierf�r ausreichende Haushaltsmittel bereitzustellen, damit diese in �bereinstimmung mit den Aktionspl�nen und Vorschl�gen ihres Frauenausschusses in vollem Umfang durchgef�hrt werden k�nnen, erforderlichenfalls durch die St�rkung und Erweiterung der Aufgabe des Asiatisch-Pazifischen Sekretariats der IUL in Bezug auf die Unterst�tzung der Frauent�tigkeiten;
ERSUCHT das Asiatisch-Pazifische Sekretariat der IUL, den Informationsaustausch �ber die Lage der Frauen in dieser Region zu f�rdern, indem es ein Netzwerk weiblicher F�hrungskr�fte in der Asiatisch-Pazifischen Region der IUL errichtet und Informationen �ber die Entwicklung der Frauent�tigkeiten sammelt;
ERSUCHT FERNER alle Mitgliedsverb�nde, die Organisierung der Frauen zu f�rdern und die Frauent�tigkeiten innerhalb ihrer Gewerkschaften und Sektoren zu verst�rken. Die Mitgliedsverb�nde sollten das Asiatisch-Pazifische Sekretariat der IUL auf dem Laufenden halten, indem sie regelm��ig �ber die Situation der weiblichen Arbeitnehmer und die Gewerkschaftst�tigkeiten informieren.
FORDERT FERNER das Asiatisch-Pazifische Sekretariat der IUL auf, wirksame Ma�nahmen zu ergreifen, um zu gew�hrleisten, dass der Standpunkt der Frauen in der Asiatisch-Pazifischen Region der IUL seinen vollen Niederschlag im Frauenausschuss und in der Exekutive der IUL findet. In diesem Zusammenhang sollte der neue Regionalausschuss aufgefordert werden, die M�glichkeit zu pr�fen, auf der n�chsten Regionalkonferenz statt eines Frauensitzes zwei Frauensitze im Regionalausschuss vorzusehen.
Anlage B
Kongressentschlie�ung �ber weibliche Besch�ftigte
Der 24. IUL-Kongress in Genf, 14.-17. Mai 2002,
STELLT FEST, dass der Erfassungsgrad bei weiblichen Besch�ftigten in den IUL-Sektoren weit unter ihrem Potenzial liegt. Die Hauptfaktoren hierf�r sind:
─ Unsicherheit dar�ber, wie die Gewerkschaften den Frauen bei der Verbesserung ihrer Arbeits-/Lebensbedingungen behilflich sein k�nnen;
─ Bef�rchtung von Vergeltungsma�nahmen seitens der Arbeitgeber;
─ Mangel an Zeit wegen entgegenstehender Familienpflichten;
─ im Verh�ltnis zu wenige weibliche Gewerkschaftsf�hrungskr�fte auf allen Ebenen und am Verhandlungstisch.
─
DER KONGRESS STELLT FERNER FEST, dass der Anteil der Frauen an prek�ren, niedrig bezahlten Arbeitspl�tzen und/oder in der so genannten informellen Wirtschaft weit h�her ist als derjenige der M�nner.
DER KONGRESS STELLT FERNER FEST, dass trotz der Politik f�r gleiche Bezahlung nach wie vor ein durchschnittlicher Bezahlungsunterschied von 20% zwischen m�nnlichen und weiblichen Besch�ftigten besteht. Dieser Unterschied verringerte sich nur da, wo die Gewerkschaften Frauenf�rderungsma�nahmen ergriffen, wie �berpr�fungen der Entwicklung der Gleichstellung und Pl�ne f�r Tarifverhandlungen, Systeme zur Arbeitsplatzbeurteilung, Ausbildungsprogramme in Gleichstellungsfragen f�r Gewerkschaftsfunktion�re und Verhandlungsbeauftragte usw.
DER KONGRESS STELLT FERNER MIT BESORGNIS FEST, dass die Mutterschaft trotz internationaler Arbeitsnormen, innerstaatlichen Rechtsvorschriften und Tarifvertr�gen weiterhin eine Quelle der offenen oder verborgenen Diskriminierung weiblicher Besch�ftigter ist.
DER KONGRESS �USSERT TIEFE BESORGNIS �ber die wachsende Zahl von Besch�ftigten, die ihre Besch�ftigung infolge von Berufskrankheiten oder -verletzungen, wie Verletzungen durch st�ndig wiederholte Muskelanspannung, die in den herk�mmlich von Frauen besetzten Stellen auftreten, h�ufig ohne Entsch�digung vorzeitig aufgeben mussten.
DER KONGRESS BEGR�SST die von IBFG/IBS unternommene Initiative zur Lancierung einer dreij�hrigen weltweiten Organisierungskampagne, �Gewerkschaften f�r Frauen, Frauen f�r Gewerkschaften�.
DER KONGRESS RUFT die Mitgliedsorganisationen dazu auf,
- sich der IBFG/IBS-Organisierungskampagne anzuschlie�en, die sich an weibliche Besch�ftigte in der ganzen Welt wendet;
- sich Strategien zu �berlegen, um Frauen in prek�rer Besch�ftigung und in der informellen Wirtschaft gewerkschaftlich zu organisieren;
- angemessene Verhandlungsinstrumente zu entwickeln und einzusetzen, um die Ungleichheiten zwischen Geschlechtern bez�glich Bezahlung und sonstiger Arbeitsbedingungen zu verringern;
- das Recht der V�ter und M�tter auf Vereinbarung des Familien- und des Arbeitslebens im Einklang mit dem IAO-�bereinkommen Nr. 156 und der Empfehlung Nr. 165 betreffend Arbeitnehmer mit Familienpflichten mit allen Mitteln zu f�rdern;
- die Kenntnis von Gesundheits- und Sicherheitsrisiken und ihren sozialen und wirtschaftlichen Folgen f�r die Arbeitnehmer wie f�r die Gesellschaft zu erh�hen, um sicherzustellen, dass angemessene und verbindliche Pr�ventionsma�nahmen getroffen werden;
- die Arbeit zur Gew�hrleistung der Gleichstellung der Geschlechter auf allen Ebenen in den Gewerkschaftsstrukturen fortzusetzen;
- den Aufbau eines Netzes zwischen weiblichen Gewerkschaftsvertreterinnen und Verhandlungsbeauftragten bei transnationalen Konzernen zu unterst�tzen, um sicherzustellen, dass ihren Anliegen bei Tagungen auf regionaler/internationaler Ebene Rechnung getragen wird;
- die Ausbildung weiblicher Besch�ftigter als Verhandlungsbeauftragte und Gewerkschaftsf�hrungskr�fte in den Gewerkschaften fortzusetzen.
DER KONGRESS RUFT das IUL-Sekretariat dazu auf,
- die Mitgliedsorganisationen mit entsprechenden Informationen und Material f�r die Organisierungskampagne zu unterst�tzen;
- die Mitgliedsorganisationen bei der Entwicklung von Organisierungsstrategien f�r Frauen in prek�rer Besch�ftigung und im informellen Sektor zu unterst�tzen und diese zu erleichtern;
- ein Netz zwischen weiblichen Gewerkschaftsvertretern und Verhandlungsbeauftragten in den transnationalen Unternehmen aufzubauen, um sicherzustellen, dass ihren Anliegen bei Tagungen auf regionaler/internationaler Ebene Rechnung getragen wird;
- Gleichstellungsplattformen f�r die Verhandlungen in den transnationalen Unternehmen zu f�rdern;
- die Ausbildung weiblicher Besch�ftigter im Rahmen der gewerkschaftlichen Entwicklungsprojekte fortzusetzen und zu verst�rken;
- die Ratifizierung und Umsetzung internationaler Arbeitsnormen von besonderem Belang f�r weibliche Besch�ftigte zu f�rdern;
- besonderes Gewicht auf die Pr�vention von Gesundheits- und Sicherheitsrisiken, von denen weibliche Besch�ftigte betroffen sind, auf allen entsprechenden Foren, wie IAO, WHO, TNK usw., zu legen.