Die IUL begrüßt den Aktionsplan der IAO für Wanderarbeitnehmer

An die IUL Web-Site geschickt am 23-Jun-2004

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Die IUL begrüßt die offizielle Annahme eines Aktionsplans für Wanderarbeitnehmer durch die Internationale Arbeitskonferenz 2004. Der vom dreigliedrigen Ausschuss für Wanderarbeitnehmer angenommene Plan verweist auf den Umfang und die Bedeutung internationaler Arbeitsmigrationen innerhalb einer globalisierten Weltwirtschaft sowie die besondere Gefährdung der Wanderarbeitnehmer durch Ausbeutung und behandelt zahlreiche Probleme, die die IUL und andere nationale und internationale Gewerkschaftsorganisationen bereits aufgezeigt und zum Gegenstand von Organisationskampagnen gemacht haben. Zwar entsprechen der Bericht und der Aktionsplan des Ausschusses nicht allen Gewerkschaftsanliegen, doch hat die IAO nunmehr einen (nichtverbindlichen) multilateralen Rahmen zur Regulierung der Wanderungsbewegungen und der Lebens- und Arbeitsbedingungen der Wanderarbeitnehmer gefordert, und das ist ein ganz bedeutsames Ergebnis der Diskussion.

Die IAO fordert einen auf Rechten beruhenden Regulierungsrahmen, der unter anderem folgendes umfasst:

• Schutz und Förderung der Menschenrechte aller Wanderarbeitnehmer (d.h. einschließlich der irregulären Arbeitnehmer)


• Förderung der menschenwürdigen Arbeit für Wanderarbeitnehmer


• Verhinderung von Missbräuchen, der Schleusung von Migranten und des Menschenhandels


• Förderung von Maßnahmen, um sicherzustellen, dass die Bestimmungen aller einschlägigen internationalen Arbeitsnormen allen Wanderarbeitnehmern zugute kommen


• Verbesserung der Arbeitsaufsicht und Schaffung von Kanälen, die es Wanderarbeitnehmern ermöglichen, Beschwerden einzureichen und sich um Abhilfe zu bemühen, ohne dass sie eingeschüchtert werden


• Maßnahmen, um sicherzustellen, dass alle Arbeitnehmer durch die Arbeitsgesetzgebung und die geltenden Sozialgesetze erfasst werden


• Zulassung und Überwachung von Anwerbungs- und Vermittlungsagenturen für Wanderarbeitnehmer in Übereinstimmung mit Übereinkommen/Empfehlungen der IAO


• Bekämpfung der spezifischen Risiken für alle Wanderarbeitnehmer, Männer und Frauen, in bestimmten Berufen und Sektoren unter besonderer Berücksichtigung von schmutzigen, erniedrigenden und gefährlichen Tätigkeiten und von Frauen in Haushalten und in der informellen Wirtschaft


• Förderung der sozialen Integration und Inklusion und Abbau der Diskriminierung von Wanderarbeitnehmern sowie Maßnahmen zur Bekämpfung von Rassismus und Fremdenfeindlichkeit.

Mit der Annahme des Plans wird der Verwaltungsrat des IAA verpflichtet, die in Bezug auf die Durchführung erzielten Fortschritte regelmäßig zu überprüfen. Darüber hinaus wird erwartet, dass sich die IAO "aktiv an den in Frage kommenden internationalen Foren beteiligt und bei der Förderung dieses Aktionsplans verstärkt mit anderen einschlägigen internationalen Organisationen zusammenarbeitet". Die IAO wird ferner aufgefordert, Regierungen sowie Arbeitgeber- und Arbeitnehmerverbände dabei zu unterstützen, Informationen über vorbildliche Praktiken zu sammeln und "Bildungsmaterial auszuarbeiten, Dienste für Migranten zu erbringen, Tätigkeiten zur Bekämpfung von Diskriminierungen und zur Integration durchzuführen und andere Fragen zu behandeln".

"Die Gewerkschaftsbewegung hofft, dass dieser neue Aktionsplan als konkretes Instrument dienen wird, um einen besseren Schutz aller Wanderarbeitnehmer, Männer wie Frauen, zu fördern. Obwohl Migranten eine unerlässliche Rolle in der globalisierten Welt von heute spielen, sind sie nach wie vor durch Ausbeutung und andere Formen der Diskriminierung besonders stark gefährdet. Dieser Plan sollte dazu beitragen, menschenwürdige Arbeit und die Achtung der Menschen- und Gewerkschaftsrechte der Wanderarbeitnehmer zu fördern", erklärte Sharan Burrow, die Vorsitzende des australischen Landesgewerkschaftsbundes ACTU und Sprecherin der Arbeitnehmergruppe im Ausschuss für Wanderarbeitnehmer.

Diese Entwicklung bietet uns neue Möglichkeiten für die Ausarbeitung auf vorbildlichen Praktiken beruhender Normen durch Gewerkschaften, die Wanderarbeitnehmer vertreten und für ihre Rechte kämpfen, wie sie in der Charta der Rechte für Wanderarbeitnehmer in der Landwirtschaft der IUL formuliert worden sind, sowie für Initiativen von IUL-Migliedsverbänden, die Wanderarbeitnehmer in anderen Sektoren vertreten. Das Sekretariat wird die mit diesem Aktionsplan eröffneten Möglichkeiten nutzen, um Gewerkschaftsinitiativen auf allen Ebenen mit der Stoßrichtung Regierungen und Arbeitgeber zu fördern.

Der volle englische Wortlaut des Berichts des Ausschusses für Wanderarbeitnehmer, einschließlich der Schlussfolgerungen und des Aktionsplans, können auf der Website der IAO abgerufen werden, indem hier geklickt wird.