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IUL
Vereinigt Lebensmittel-, Landwirtschafts- und HotelarbeitnehmerInnen weltweit


Protestiert gegen den brutalen Angriff auf indische Aktivisten gegen die Kinderarbeit

An die IUL Web-Site geschickt am 17-Jun-2004

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Die IUL dankt f�r eure Unterst�tzung. Kailash Satyarthi hat seinen Hungerstreik beendet und ist zur�ck in Neu Delhi. Inzwischen wurden noch mehr M�dchen entdeckt, die im Great Roman Zirkus arbeiten. Dieser Zirkus ist Teil eines landesweiten Netzes, das Kinderarbeiter vermittelt. Die Nationale Indische Menschenrechtskommission hat eine umfassende Untersuchung der Angelegenheit eingeleitet.

Zu aktuellen Berichten �ber die Situation und weiteren Aktionen bitte die Website des Global March anklicken.



Kailash Satyarthi, der Vorsitzende der Initiative Global March Against Child Labour, und eine Gruppe weiterer Aktivisten gegen die Kinderarbeit wurden am 15. Juni brutal angegriffen und verpr�gelt, als sie versuchten, im nordindischen Bundesstaat Uttar Pradesh im Great Roman Zirkus in Schuldknechtschaft gehaltene Kinder zu befreien. Kailash Satyarthi geh�rt auch dem Vorstand der Internationalen Kakao-Initiative an, die sich f�r verantwortungsvolle Arbeitsnormen im Kakaoanbau einsetzt und deren Ko-Pr�sident der IUL-Generalsekret�r Ron Oswald ist.

Aufgrund der Klagen von 11 Eltern legte Satyarthi der Bezirksregierung Beweise f�r die illegale Besch�ftigung zahlreicher Kinder in dem Zirkus vor, woraufhin diese den zust�ndigen Amtsrichter anwies, eine Razzia auf dem Zirkusgel�nde durchzuf�hren. In Begleitung des Amtsrichters begab sich eine Gruppe von Eltern und Anh�ngern des Global March auf das Zirkusgel�nde. Dort wurde Satyarthi vom Zirkusdirektor mit einer Schusswaffe bedroht, und anschlie�end wurde die gesamte Gruppe vom Direktor und seinem Team mit Messern und Eisenstangen angegriffen, w�hrend der Amtsrichter und die Polizisten zuschauten. Satyarthi musste sich wegen schwerer Kopfverletzungen und einem gebrochen Bein in not�rztliche Behandlung begeben und erlitt nur deshalb keine schlimmeren Verletzungen, weil die Gruppe ihn verteidigt hatte. Auch sein Sohn und andere Mitglieder der Gruppe wurden ernsthaft verletzt, und eine Fotojournalistin, die die Gruppe begleitete, wurde verpr�gelt und ihre Kamera zerschlagen. Einige Eltern der Kinder sollen vom Zirkusbesitzer gefangengehalten werden, und nat�rlich befinden sich auch die Kinder nach wie vor in Gefangenschaft.


Der Direktor des Great Roman Zirkus bedroht den Global March Vorsitzenden Kailash Satyarthi mit einer Pistole.



Satyarthi musste wegen schwerer Kopf- und Beinverletzungen behandelt werden.


Zahlreiche Kinder arbeiten unter sklaverei�hnlichen Bedingungen in den in Indien �u�erst beliebten Zirkussen. Im April gelang es Global March gemeinsam mit Freiwilligen und Lokalbeh�rden mehr als zwei Dutzend nepalesische Kinder zu befreien, die zur Arbeit im Great Indian Zirkus im Bundesstaat Kerala gezwungen worden waren. Einige von ihnen hatten bereits mehr als zehn Jahre ihres Lebens in dem Zirkus verbracht.


Schuldknechtschaft - zwei der jungen M�dchen im Great Roman Zirkus.


Die IUL hat gegen diesen brutalen Angriff bei den indischen Beh�rden protestiert und gefordert, dass sie Ma�nahmen zur Befreiung der Kinder treffen, gegen die Lokalbeh�rden vorgehen, die den Angriff stillschweigend geduldet haben, und die Sicherheit Satyarthis und der Aktivisten gegen die Kinderarbeit gew�hrleisten. Der Global March Against Child Labour und die internationale Gewerkschaftsbewegung rufen dazu auf, �hnliche Botschaften zu senden.

Am Nachmittag des 18. Juni begannen Satyarthi und mehrere Dutzend Anh�nger einen unbefristeten Hungerstreik vor der Gesetzgebenden Versammlung des Bundesstaates Uttar Pradesh, um ihren Forderungen nach der Freilassung der immer noch im Zirkus gefangengehaltenen Kinder, einer Untersuchung der Lage der in Zirkussen in Indien arbeitenden Kinder und Ma�nahmen gegen mitschuldige Regierungsbeamte Nachdruck zu verleihen. Zwar wurden zwei Mitarbeiter des Great Roman Zirkus verhaftet (allerdings nicht der Zirkusbesitzer), doch sind sie nicht des Mordversuchs an Satyarthi angeklagt worden. Keines der Kinder ist aus dem Zirkus befreit worden, obwohl eine �rztliche Untersuchung ergeben hat, dass eines der M�dchen im Laufe der letzten Monate wiederholt vergewaltigt wurde - was offensichtlich eine ganz �bliche Praxis ist.

Der folgende Text kann dabei als Muster dienen.

Musterbotschaft an die Regierung Indiens


To: Dr. Manmohan Singh, Prime Minister of India
Fax: + 91 11 23016857
E-mail: [email protected]

cc: Dr. A.P.J.Abdul Kalam, President of India
Fax: + 91 11 2301 7290/2301 7824
E-mail:[email protected]


Concerns: brutal attack on Kailash Satyarthi and campaigners against child labour in Uttar Pradesh

Dear Mr. Prime Minister,

I write to protest the apparent connivance of local authorities in the June 15 attack on Kailash Satyarthi and other child labour campaigners. Mr. Satyarthi was threatened at gunpoint, attacked and brutally beaten when he visited the Great Roman Circus which was camped in Colonelganj Tehsil, Gonda District. Mr. Satyarthi was accompanied by other campaigners against child labour and some of the parents of the children working in the circus. They visited the circus after presenting the district administration with evidence that children were being illegally employed. The district officials authorized the sub-divisional magistrate to take action.

Despite the fact that they were accompanied by a sub-divisional magistrate, the group was attacked by the circus manager and his crew with guns, knives and iron rods. Satyarthi required emergency medical treatment as a result of serious head injuries and a fractured leg, only avoiding worse injuries through the action of the group to defend him. His son and other members of the group also suffered serious injuries; a photojournalist accompanying them was beaten and her camera smashed.

All of this, including a threat to kill Mr. Satyarthi on the spot and to follow him to his Delhi home, took place in the presence of the police, the representatives of the district authorities and the media. Our information is that not only do the child circus workers remain the captives of the owner, but some of their parents as well.

We therefore call upon your government to take all necessary measures to insure the physical safety and well-being of Kailash Satyarthi and other child labour campaigners, to take all necessary measures to investigate and bring to justice the district authorities who permitted these violent actions to proceed as well as the circus owner and his employees who perpetrated the violence, and to act to free the child workers and their parents held captive by the Great Roman Circus.

We also urge your government to carry out, as a matter of urgency, an investigation of the situation of all children currently working in circuses in India, to secure their immediate release and to bring to justice those employers responsible for these abuses.

Sincerely,

Bitte sendet Kopien etwaiger Botschaften an das IUL-Sekretariat. Wir danken euch im Voraus f�r eure Solidarit�t und Unterst�tzung