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IUL
Vereinigt Lebensmittel-, Landwirtschafts- und HotelarbeitnehmerInnen weltweit


NUWHRAIN Kämpft für Gewerkschaftsrechte im Luxus Hotel in Manila

An die IUL Web-Site geschickt am 13-Feb-2002

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Die der IUL angeschlossene National Union of Workers in Hotel Restaurant and Allied Industries (NUWHRAIN) kämpft um die Wahrung der Gewerkschaftsrechte im 542-Zimmer-Luxushotel Dusit Hotel Nikko in Manila. Die Gewerkschaft führte vom 26. Januar bis 2. Februar einen erfolgreichen Streik durch und ersucht um internationale Unterstützung in ihrem Kampf gegen die jüngste Gewerkschafts-zerschlagungstaktik der Hotelleitung.

Die Hotelleitung versuchte seit Beginn der Tarifverhandlungen im November 2000 unablässig, die Gewerkschaft zu schwächen. Nach 18 erfolglosen Zusam-menkünften erklärte die Gewerkschaft offiziell, die Verhandlungen, bei denen 45 verschiedene Vertragspunkte ungelöst blieben, seien festgefahren. Trotz dieser Sackgasse infolge der Obstruktionstaktik der Hotelleitung anläßlich der Verhand-lungen kündigte die Gewerkschaft aus Rücksicht auf die schwierige politische und wirtschaftliche Lage auf den Philippinen keinen Streik an.

Im Dezember verschärften sich die Spannungen im Hotel, als ein von mehreren hundert Beschäftigten unterzeichnetes Schreiben an den Hauptsitz von Dusit in Thailand über zweifelhafte Finanztransaktionen einzelner Führungskräfte berich-tete. Der Konzernhauptsitz in Bangkok entließ den Verkaufs- und Marketing-direktor des Hotels in Manila, doch stieg die Spannung weiter an, als die örtliche Hotelleitung allen 114 leitenden Angestellten extrem großzügige Jahresendprä-mien gewährte, während sie zugleich weiterhin behauptete, das Hotel könne es sich nicht leisten, einen neuen Tarifvertrag auszuhandeln!
Am 14. Januar stimmten die Gewerkschaftsmitglieder mit überwältigender Mehr-heit für eine mögliche Streikaktion zu gegebener Zeit, falls es sich als notwendig erweisen sollte, die festgefahrenen Verhandlungen wieder in Gang zu bringen. Es wurden Schlichtungssitzungen unter der Schirmherrschaft des Arbeits-und Be-schäftigungsministeriums eingeleitet, doch erschien die Hotelleitung am 17. Januar nicht zu einer Zusammenkunft. Am darauffolgenden Tag trat eine Gene-ralversammlung der Gewerkschaft zusammen und beschloss, dass sich einige Mitglieder als Protest gegen die Unnachgiebigkeit der Hotelleitung den Kopf rasieren würden.

Als die protestierenden Beschäftigten davon abgehalten wurden, das Hotel zu betreten und sich zur Arbeit zu melden, stellte die Gewerkschaft einen gesetzlich erlaubten Informationsposten auf – eine vom Gesetz zugesicherte Maßnahme. Die Hotelleitung fuhrt mit der selektiven Aussperrung fort und suspendierte am 21. Januar 125 Gewerkschaftsmitglieder – u.a. auch Gewerkschaftsfunktionäre, Mitglieder mit kurzem Haar sowie diejenigen, die sich am Informationsposten vom 18. Januar beteiligt hatten, vom Dienst. Die Suspendierungen gingen täglich weiter und führten mit der Zeit zur Suspendierung von rund 300 Gewerkschafts-mitgliedern oder drei Vierteln der Mitgliedschaft. Am 26. Januar wurde den Pro-testierenden offiziell gekündigt, was die Gewerkschaft dazu bewog, den Streik auszurufen.

Die Streikaktion bewirkte die tatsächliche Schließung des Hotels bis zum 2. Feb-ruar, als das Arbeits- und Beschäftigungsministerium verfügte, dass alle Hotel-beschäftigten – auch die Suspendierten oder Entlassenen – „innerhalb von 24 Stunden vom Hotel Zugang erhalten sollten, um ihre Arbeit aufzunehmen“. Eine Ausweichklausel in der Verfügung bietet der Hotelleistung jedoch die Option „Wiedereinsetzung in die Lohn- und Gehaltsliste“ an, wobei die entlassenen und suspendierten Beschäftigen auf der Liste belassen werden, während sie bis zur amtlichen Bestätigung der Entlassungsverfügung jedoch von der Arbeit ausge-schlossen werden. Diese Liste zählt nunmehr 225 Gewerkschaftsmitglieder, einschließlich 90 Gewerkschaftsfunktionären und -mitgliedern, denen Entlas-sungspapiere zugestellt wurden. Die Verfügung zur Wiederaufnahme der Arbeit erlegt ferner Zwangsschlichtung in allen Fragen, auch bezüglich des Tarifver-trags, auf.

WAS IHR TUN KÖNNT

Das Hotel Dusit Nikko ist das einzige gewerkschaftlich organisierte Hotel der Kette Dusit, and die NUWHRAIN kämpft gegen die Gewerkschaftszerschlagung. Die Leitung des Hotels ist entschlossen, die Gewerkschaftspräsenz auszuschal-ten, und bereit, 225 Gewerkschaftsmitglieder auf der Lohn- und Gehaltsliste zu belassen, sie jedoch von der Arbeit auszuschließen.
NUWHRAIN fordert die unverzügliche, bedingungslose Wiedereinstellung aller entlassenen und suspendierten Beschäftigten sowie gutgläubige Verhandlungen für einen neuen Tarifvertrag. Ihr könnte eure Unterstützung für die NUWHRAIN und die Gewerkschaftsrechte in dem von ihr organisierten Hotel Ausdruck geben, indem eine nachdrückliche Protestbotschaft an den Haupteigentümer des Hotels und das philippinische Arbeits- und Beschäftigungsministerium gerichtet wird.
Die Botschaften in der Anlage können als Vorlagen dienen. Wir bitten darum, Kopien der von euch versandten Botschaften an das IUL-Sekretariat zu über-mitteln. Wir danken für eure Solidarität und Unterstützung.

Model Fax Message to Mr. Tampuying Chanut Piyaoui, Chairperson, Board of Directors, Philippine Hoteliers, Inc.
Fax: + 662 587 8657
E-mail: [email protected]


Dear Sir,
I write to express my concern over the industrial relations situation at the Dusit Nikko Hotel in Manila. Management at this establishment has committed a series of offenses against basic trade union rights and against the union which organizes staff at the hotel, NUWHRAIN. The union has been seeking unsuccessfully to negotiate a collective bargaining agreement since November 2000, but negotiations have deadlocked due to the management's systematic refusal to negotiate in good faith.

The union, out of respect for the state of the Philippine economy and the health of the hotel, refrained from any industrial action, but did protest when management granted generous "gratuity pay" to all managerial staff in December last year. The bonuses were paid while management continued to maintain that the hotel was not in a position to negotiate the proposed collective bargaining agreement, thus implying that austerity was necessary for the staff who have made the hotel a success, but that different standards applied to managers.

When a group of workers cut their hair short to protest this development, and to highlight the fact that management boycotted a conciliation meeting held under the auspices of the Department of Labor and Employment (DOLE), the workers were illegally suspended and locked out of their jobs. Management subsequently imposed suspensions on hundreds of employees who protested this treatment by participating in a peaceful picket - an activity fully guaranteed by law. As a result, the union took industrial action on January 26. In doing so, the union again acted fully within the limits of the law, as a strike vote had been taken last year under government supervision and management properly notified of the outcome.

Under the terms of a back-to-work order imposed by the DOLE, 225 union members have been placed on "payroll reinstatement", i.e. they are being paid but are barred from performing their work.

I call upon you to take appropriate action to ensure that these employees are fully reinstated and allowed to return to their positions, and to facilitate good faith negotiations towards a collective agreement with NUWHRAIN.

Surely it is the interest of all to pursue the path of peaceful negotiation, rather than to spend millions of pesos per month on payroll "reinstatements" which can only be perceived as a vindictive act of revenge against the union.

Yours sincerely,

Cc: Chiyuki Fujimoto, General Manager, Dusit Hotel Nikko
Fax: + 632 867 3888


Model Fax Message to Ms. Patricia A. Sto. Tomas, Secretary, Department of Labor and Employment
Fax: +632 527 3494
E-mail: [email protected]


Dear Madame Secretary,

I write to express my deep concern over the situation at the Dusit Hotel Nikko in Manila. Since November 200, when management refused to negotiate in good faith for a collective bargaining agreement with NUWHRAIN, management has repeatedly violated the basic trade union rights of staff at the hotel.

Most recently, the train of events initiated by management's refusal to attend conciliation meetings taking place under DOLE auspices resulted in hundreds of illegal suspensions and a strike from January 26 to December 2. In response to the back to work order, management has placed 225 employees on payroll reinstatement rather than physically reinstatement in their actual jobs.

Clearly this is an another example of management's aggressively anti-union attitude and desire to physically eliminate the union presence from the hotel. I accordingly urge you to issue a modified order directing management to physically reinstate all union members and officers in their positions. We would also urge you to use your good offices to enjoin the parties to return to the bargaining table to negotiate mutually acceptable solutions to all disputed issues.

I will continue to closely follow developments at the Dusit Hotel Nikko.

Yours sincerely,